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Corona in Deutschland: Kommt bald der „Brücken-Lockdown“? Diese verschärften Maßnahmen sollen gelten

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Von: Diana Rissmann, Jan-Frederik Wendt, Alina Schröder, Nail Akkoyun, Lucas Maier, Sarah Neumeyer

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Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Deutschland nimmt zu. Volker Bouffier stellt sich auf die Seite von CDU-Chef Laschet. Alle News im Ticker.

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+++ 14.05 Uhr: Der Ministerpräsident von Hessen, Volker Bouffier (CDU), steht einem vorzeitigen Corona-Gipfel offen gegenüber. Zuletzt hatte Armin Laschet (CDU), der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, gefordert die Bund-Länder-Runde vorzuziehen.

Ziel müsse es sein, „die Zahl drastisch runterzufahren und damit eine Brücke zu bauen, um anschließend wieder von Öffnungen reden zu können“, erklärte Bouffier. Eigentlich war die Konferenz von Angela Merkel für den 12. April angesetzt worden. Sowohl Bouffier als auch Laschet sprachen sich für ein Treffen in Präsenz aus.

Das Ende der Schulferien in den meisten Ländern am kommenden Montag (12.04.2021) sieht Bouffier als weiteren Punkt für ein früheres Treffen. Auch die Meldungen über schwindende Intensivkapazitäten, sprechen laut dem CDU-Politiker für ein drastisches Herunterfahren der Zahlen - und damit des öffentlichen Lebens. Beim Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), stößt der Vorschlag nicht auf Zustimmung. Er hatte diesen bereits abgelehnt.

Neben Armin Laschet, sprach sich auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) für einen vorgezogenen Corona-Gipfel aus. Die Zahlen in Deutschland müssten drastisch heruntergefahren werden - und somit auch das öffentliche Leben (Symbolbild).
Neben Armin Laschet, sprach sich auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) für einen vorgezogenen Corona-Gipfel aus. Die Zahlen in Deutschland müssten drastisch heruntergefahren werden - und somit auch das öffentliche Leben (Symbolbild). © Jens Büttner/dpa

Corona in Deutschland: Laschet fordert „Brücken-Lockdown“ - und nennt erstmals konkrete Ziele

+++ Dienstag, 06.04.2021, 10.53 Uhr: Armin Laschet, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident und neuer Bundesvorsitzender der CDU, plädiert für einen harten „Brücken-Lockdown“ nach Ostern zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Nach der teils heftigen Kritik, hat er seine Pläne nun konkretisiert.

Der Lockdown soll zunächst zwei bis drei Wochen dauern, bis eine bundesweite Inzidenz von 100 erreicht und genügend Menschen geimpft sind.  „Wir erkennen, dass schon in ganz kurzer Zeit 20 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft sind“, sagte Laschet im ZDF-“Morgenmagazin“. „Für diesen Zeitpunkt, sagen uns die Experten, sollten wir noch einmal eine Anstrengung unternehmen und das öffentliche Leben reduzieren.“ 

Corona in Deutschland: Laschet will öffentliches Leben weiter herunterfahren

Obwohl die Meldungen der Corona-Fallzahlen an den Ostertagen zurückgehen, seien die Intensivstationen stärker mit Covid-Patienten belegt, so Laschet im ZDF-Morgenmagazin. Erst wenn die Corona-Neuinfektionen sinken, können mittels ausgeweiteter Testaktivitäten und der digitalen Nachverfolgung von Kontakten Lockerungen ermöglicht werden.

Gleichzeitig fordert der CDU-Vorsitzende den Bund-Länder-Gipfel für den 12. April vorzuverlegen. Sein Vorstoß sorgte allerdings für Kritik – auch aus dem Kreis der Ministerpräsidenten. Über die Forderung Laschets nach einem „Brücken-Lockdown“ berichtet auch die Frankfurter Rundschau.*

CDU-Chef Armin Laschet fordert einen „Brücken-Lockdown“ für Deutschland. (Archivbild)
CDU-Chef Armin Laschet fordert einen „Brücken-Lockdown“ für Deutschland. (Archivbild) © Michael Kappeler/dpa

Angela Merkel zieht harten Lockdown nach Ostern in Betracht

+++ 21.15 Uhr: Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), hat ein Vorziehen der Ministerpräsidenten-Konferenz abgelehnt. Laschets Vorschlag werfe viele Fragen auf. „Ein Brücken-Lockdown für eine Übergangszeit und dann mit welchen Maßnahmen? Und das soll so lange gelten, bis viele Menschen geimpft sind. Was heißt das alles?“, sagte Müller dem ARD-Hauptstadtstudio. Da seien viele Überlegungen bei Laschet noch nicht abgeschlossen. „Und insofern, glaube ich, macht es auch keinen Sinn, jetzt vorfristig zu einer Ministerpräsidentenkonferenz zusammenzukommen“, sagte Müller laut Informationen der dpa.

Ein Termin für vorgezogene Bund-Länder-Beratungen ist aktuell offenbar nicht absehbar. Der Bund sei immer bereit, zu beraten, wenn es sich als erforderlich erweise, hieß es aus Regierungskreisen. Eine Ministerpräsidenten-Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse aber gut vorbereitet sein, so dass bereits vorher im Wesentlichen klar sei, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten. Eine schnell anberaumte Bund-Länder-Runde mit völlig unterschiedlichen Vorstellungen zwischen den Ländern dürfe es nicht noch einmal geben. Daher sei noch kein Termin festgelegt. Angela Merkel zieht laut Berichten einen härteren Lockdown nach Ostern in Betracht (siehe Update um 14.27 Uhr).

Laschet fordert „Brücken-Lockdown“ – Ausgangssperre und strengere Kontaktbeschränkungen

+++ 15.15 Uhr: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet hat sich angesichts der dritten Corona-Welle für einen harten und kurzen Lockdown im April ausgesprochen. Dieser „Brücken-Lockdown“ soll die Phase überbrücken, bis die Inzidenzzahlen so niedrig sind, dass Tests und Nachverfolgungen tatsächlich funktionieren und viele Menschen geimpft sind, sagte Laschet im Impfzentrum Aachen.

Kontakte im privaten Bereich und am Arbeitsplatz müssten stärker reduziert werden - möglicherweise auch durch Ausgangssperren. Laschet sprach von einer „Ausnahmesituation“. Schnelles Handeln sei jetzt notwendig.

Corona in Deutschland: Laschet will Ministerpräsidenten-Konferenz vorziehen

Die geplante Ministerpräsidenten-Konferenz am 12. April sollte auf diese Woche vorgezogen werden, so der Christdemokrat. Die Ministerpräsidenten sollten sich persönlich treffen. Die dort beschlossenen Maßnahmen müssten sorgsam vorbereitet und von allen mitgetragen werden.

Mehr müsse zudem im Bereich Homeoffice getan werden. „Es sind immer noch viel zu viele Menschen in Bewegung zum Arbeitsplatz“, sagte Laschet. In den zwei bis drei Wochen des Lockdowns müsse die Homeoffice-Offensive der Wirtschaft nochmals vorankommen. Dazu werde die Bundesregierung diese Woche nochmals mit den Wirtschaftsverbänden auch über Testungen sprechen. Es müsse zudem bei der Schließung der Gastronomie bleiben, außerdem müsse es im gesamten Freizeitbereich nochmals eine Reduzierung geben.

Corona in Deutschland: Kommt Merkels Mega-Lockdown?

+++ 14.27 Uhr: Kommt nach Ostern ein neuer und härterer Corona-Lockdown? Diese Möglichkeit zieht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) laut Berichten in Betracht. Laut Bild-Informationen vermuten einige Länderchefs offenbar, dass Merkel bewusst die Ostertage abwarte, um anschließend einen Mega-Lockdown zu fordern. Denn das Bundeskanzleramt gehe von einem Anstieg der Corona-Infektionen nach Ostern aus.

Was der härtere Lockdown beinhalten könnte, darüber gibt es noch keine genauen Informationen. Möglich sind strengere Kontaktbeschränkungen sowie ein Kontaktverbot mit haushaltsfremden Personen, berichtet Bild. In der ARD-Talkshow mit Anne Will hatte Merkel deutlich gemacht, dass „es wichtig ist, angesichts der dritten Welle, in der wir sind, alles zu tun, um diese Welle möglichst schnell zu brechen“. Ausgangssperren in Regionen mit hohen Infektionszahlen hatte Merkel als „ein ganz wirksames Mittel“ bezeichnet.

Dritte Corona-Welle: Fallen Abi-Prüfungen aus?

Update vom Montag, 05.04.2021, 10.14 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie sollen in diesem Jahr die Abiturprüfungen notfalls ausfallen. Das fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach Angaben des Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Sollte das Infektionsgeschehen so dramatisch ansteigen, wie die dritte Welle in anderen europäischen Nachbarstaaten befürchten lässt, müssen die Länder flexibel reagieren und von Prüfungen absehen“, so GEW-Chefin Marlis Tepe im Gespräch mit dem RND.

„Dann könnten zum Beispiel die Leistungen aus dem Unterricht zur Grundlage der Notengebung gemacht werden.“ Tepe sagte, falls die Prüfungen pandemiebedingt ausfallen würden, müssten die Abiture trotzdem von den Bundesländern gegenseitig anerkannt werden. Das forderte GEW-Chefin Tepe. Demnach brauche das Abitur 2021 die volle Anerkennung und Wertschätzung.

Corona in Deutschland: Hessischer Kultusminister bewertet Lage positiv

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) sieht den Prüfungen positiv entgegen. Er sagte im RND-Podcast „Die Schulstunde“, die Kultusministerkonferenz gehe davon aus, dass die Abiturprüfungen in diesem Jahr überall stattfänden. Nach seinen Worten wäre eine Absage der Prüfungen zum Nachteil der Schüler. „Sie würden den Jugendlichen fürs Leben einen Malus mitgeben. Das wären für immer diejenigen, die das Corona-Notabitur gemacht hätten.“ Alle sollten später stolz sagen können: „Ich habe ein ganz reguläres Abitur geschrieben wie alle anderen auch – und das noch unter Pandemiebedingungen.“

Corona in Deutschland: Zahl der Intensivpatienten drastisch zugenommen

+++ 16.59 Uhr: Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Deutschland hat wieder drastisch zugenommen: Erstmals seit Anfang Februar werden wieder mehr als 4000 Corona-Patienten auf den Intensivstationen behandelt. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete in ihrem täglichen Bericht am Ostersonntag 4051 Covid-Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden. Das sind 133 Patienten mehr als am Vortag. Etwas über die Hälfte der Covid-Patienten auf den Intensivstationen müsse dem Bericht nach invasiv beatmet werden.

Mit der steigenden Zahl der Neuinfektionen in der dritten Corona-Welle ist damit auch die Zahl der Intensivpatienten wieder angestiegen. Inmitten der zweiten Welle Anfang Januar lag der Höchststand an Intensivpatienten bei 5500 - mit dem Abklingen der zweiten Welle ging die Zahl dann zunächst deutlich zurück auf weniger als 3000 Intensivpatienten Anfang März. Jetzt nimmt die Zahl wieder zu - allerdings verzögert zur Zunahme der gemeldeten Neuinfektionen, da zwischen Infektion und Einlieferung in ein Krankenhaus immer einige Zeit vergeht.

Mediziner und Wissenschaftler wie auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordern seit Tagen eindringlich einen harten Lockdown, um die Infektionszahlen zu drücken und dadurch auch den Druck von den Kliniken zu nehmen, schreibt die dpa. Wenn sich der derzeitige Trend fortsetze, „sind wir in weniger als vier Wochen an der regulären Kapazitätsgrenze angelangt“, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Divi-Intensivregisters, kürzlich der „Rheinischen Post“.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Ostersonntag rund 12.200 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und eine 7-Tage-Inzidenz von 127,0 gemeldet - die Zahlen aber sogleich relativiert, da über die Feiertage weniger getestet und auch weniger Daten von den Gesundheitsämtern übermittelt würden.

Corona in Deutschland: Spahn will mehr Freiheiten für Geimpfte

Update vom Sonntag, 04.04.2021, 11.22 Uhr: Mehr Freiheiten für Corona-Geimpfte: Dafür soll Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plädieren, berichtet merkur.de. „Wer vollständig geimpft wurde, kann in Zukunft wie jemand behandelt werden, der negativ getestet wurde“, sagte Spahn der Bild am Sonntag (BamS).

Hintergrund sei eine Analyse des Robert-Koch-Instituts (RKI), wonach die Test- und Quarantänepflicht für vollständig Geimpfte zügig aufgehoben werden könne, schreibt das Medium.

Corona in Deutschland: Spahn spricht sich für mehr Freiheiten für Geimpfte aus

Zuerst müsse die dritte Corona-Welle gebrochen sein. Wenn infolgedessen weitere auf Schnelltests beruhende Öffnungsschritte gegangen würden, käme diese Grundsatzentscheidung zum Tragen. „Wer geimpft ist, kann ohne weiteren Test ins Geschäft oder zum Friseur“, sagt Spahn. Zudem müssten vollständig Geimpfte nicht mehr in Quarantäne, schätzt das RKI.

Grundlage für die Pläne sei eine neue RKI-Auswertung. „Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist das Risiko einer Virusübertragung durch Personen, die vollständig geimpft wurden, spätestens zum Zeitpunkt ab dem 15. Tag nach Gabe der zweiten Impfdosis geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen“, heißt es in einem Bericht an das Bundesgesundheitsministerium.

Spahn wolle die Test- und Quarantänebefreiung für Geimpfte in den nächsten Wochen umsetzen. „Wir werden diese Erkenntnisse nun zeitnah in Gesprächen mit den Ländern in die Praxis bringen“, so der Minister.

Corona-Krise in Deutschland: Söder unterstützt Merkels Plan nach einem Knallhart-Lockdown

Unterdessen signalisierte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Ostersonntag Unterstützung für Merkels Knallhart-Lockdown-Plan. Söder wirbt ebenfalls für einen einheitlichen bundesweiten Pandemieplan anstatt „eines Flickenteppichs mit unüberschaubaren Regeln in den einzelnen Bundesländern.

Wir brauchen eine einheitliche konsequente Anwendung der Notbremse über einer Inzidenz von 100“, wie merkur.de berichtet. Der bayerische Ministerpräsident stellte außerdem in den Raum, „ob ein erneuter kurzer, aber dafür konsequenter Lockdown nicht der bessere Weg wäre als ein halbherziges und dafür endloses Corona-Konzept“. Genaueres zur Umsetzung des einheitlichen Plans für ganz Deutschland und ein Datum wollte auch der bayerische Ministerpräsident noch nicht nennen.

Corona-Krise: Bundesregierung hält sich Möglichkeit eines stärkeren Eingreifens offen

+++ 20.21 Uhr: Die Bundesregierung hält sich im Streit über das Corona-Krisenmanagement die Möglichkeit eines stärkeren Eingreifens offen. Nun werde überlegt, „ob und wie der Bund einheitliche Vorgaben machen soll, falls das Vorgehen der Länder nicht ausreicht“, sagte ein Regierungssprecher am Samstag (03.04.2021) der Nachrichtenagentur AFP.

Derweil wünschte sich SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich konkrete Vorschläge der Bundeskanzlerin. Aus Thüringen kam nun der Vorschlag, einen permanenten Bund-Länder-Krisenstab einzurichten.

Corona in Deutschland: Harter Lockdown nach Ostern möglich

Update vom Samstag, 03.04.2021, 11.55 Uhr: Beschließt die Regierung einen verschärften Corona-Lockdown? Laut merkur.de wird darüber auf Bundesebene bereits diskutiert. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliere an alle, sich über die Ostertage an die aktuellen Regeln zu halten. Jedoch rechne das Kanzleramt laut eines Bild-Berichts mit deutlich steigenden Infektionszahlen. Ein harter Lockdown für die Zeit danach sei im Gespräch.

Beschlossen scheint noch nichts. Das soll eine Quelle aus der Unionsspitze gegenüber Bild bestätigt haben. „Es wird über einen neuen Passus im Infektionsschutzgesetz geredet, aber auch über eine Bundestagssitzung im Vorfeld einer MPK“, zitiert das Medium.

Die Regierung berate über härtere Maßnahmen: Bundesweite Ausgangssperren (eventuell nicht nur in der Nacht), Schulschließungen, verschärfter Lockdown und Testpflicht in Betrieben. Welche Maßnahmen kommen, sei aber noch nicht sicher.

Corona in Deutschland: Drosten hält harten Lockdown für unausweichlich

+++ 20.27 Uhr: Der Virologe Christian Drosten ist der Meinung, dass ein erneuter Corona-Lockdown aufgrund der hochansteckenden Virus-Mutationen unausweichlich sei - das berichtet die Tagesschau. „Wir werden um einen ernsthaften Lockdown nicht herumkommen“, sagte er gegenüber dem Spiegel und verwies auf Paris und London, wo ein Teillockdown gegen die Infektionszahlen nicht ausreichend geholfen habe.

In Deutschland sei es noch nicht zu spät und man könne solch eine Entwicklung in Großstädten noch rechtzeitig abwenden. „Dazu ist jetzt aber politisches Handeln und auch die Unterstützung möglichst vieler Menschen notwendig“, so Drosten. Auch die Braunschweiger Virologin Melanie Brinkmann kritisiert das bisherige Handeln in Deutschland. Wenn man so weiter mache, wie bislang, „wird jeder in seinem ganz direkten Umfeld Menschen kennen, die im Krankenhaus waren, gestorben sind, unter Langzeitschäden leiden“.

Wütend sei sie außerdem auf die Regierung, da diese zu spät auf die Warnungen der Wissenschaft reagiert habe. „Wir könnten jetzt schon bei Zehner-Inzidenzen sein, wenn die Politiker bei der Bund-Länder-Konferenz im Januar ernst genommen hätten, was wir ihnen gesagt haben“, sagte Brinkmann. Auch sie hält einen strikten Lockdown nun für sinnvoll. „Je stärker alle auf die Bremse treten, desto kürzer währt der Lockdown.“

Corona in Deutschland: München zieht die Notbremse - Ausgangssperren eingeführt

+++ 15.55 Uhr: Bereits den dritten Tag in Folge liegt die Corona-Inzidenz in München über 100. Daher greift ab Ostersonntag (04.04.2021) dort die Notbremse. Damit gelten die seit dem 8. März 2021 gültigen Lockerungen nicht mehr, so die Stadt. Darüber hinaus soll zwischen 22 und 5 Uhr eine Ausgangssperre in der bayrischen Landeshauptstadt greifen.

Den Angaben zufolge müssen neben dem Einzelhandel auch Kosmetikstudios, Massagepraxen, Zoos und Museen wieder schließen. Von kommendem Sonntag an sind zudem Treffen nur mit einer weiteren Person aus einem anderen Haushalt erlaubt: „Es war absehbar, aber es ist bitter, dass wir jetzt ausgerechnet zu Ostern die 100er-Marke gerissen haben und damit ab Sonntag wieder verschärfte Maßnahmen greifen“, erklärt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

Corona in Deutschland: Mehrere Demonstrationen in Stuttgart erwartet

Indes bereitet sich Stuttgart auf eine für den Samstag (03.04.2021) geplante Demonstration der sogenannten „Querdenker“-Bewegung vor. Das baden-württembergische Gesundheitsministerium hat einem Bericht der Tagesschau zufolge bereits „eindringlich“ darauf hingewiesen, dass die Corona-Verordnung durchaus ein Verbot hergebe. Seitens der Behörde heißt es, dass man davon ausgehe, dass Hygieneregeln auf der Veranstaltung nicht eingehalten werden.

Für ein Verbot sieht die Stadt Stuttgart allerdings keine Handhabe. Demnach könne man rechtlich nichts gegen die Versammlung machen und habe lediglich die Möglichkeit, mithilfe von bestimmten Auflagen zu arbeiten. Sollten diese nicht beachtet werden, werde die Versammlung aufgelöst. Nach Angaben der Stadt seien am Samstag mindestens vier Demonstrationen gegen die Pandemie-Maßnahmen geplant, darunter eine „Querdenker“-Kundgebung, zu der rund 2500 Teilnehmer erwartet werden. Nach Angaben der Polizei wird auch mit Gegendemonstranten gerechnet.

Auch die Stadt Kassel (Hessen) hatte vor zwei Wochen vergeblich versucht eine Corona-Demo zu verhindern - bis zu 20.000 Gegner der Corona-Regeln sind durch die Stadt gelaufen.

Corona in Deutschland: Nach Stiko-Empfehlung will Spahn Klarheit schaffen

+++ 13.29 Uhr: Am kommenden Mittwoch (07.04.2021) will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit den Gesundheitsministern der Bundesländer über die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu den Zweitimpfungen sprechen. Dies kündigte der CDU-Politiker am Karfreitag (02.04.2021) auf Twitter an: „Die ergänzte Empfehlung der Stiko zu Zweitimpfungen schafft Klarheit für die etwa 2,2 Millionen Bürgerinnen und Bürger unter 60 Jahren, die in den letzten Wochen eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben“, so Spahn.

In einem weiteren Tweet erklärt Spahn, dass betroffene Personen „ihre Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech oder Moderna) erhalten“ können, oder „nach individueller Aufklärung im ärztlichen Ermessen Astrazeneca“. Diese Zweitimpfungen sollen jedoch frühestens ab Mitte April anlaufen, da Astrazeneca erst seit Anfang Februar in Deutschland verimpft werde. Über des genaue Vorgehen soll dann bei dem Treffen mit den Gesundheitsministern gesprochen werden.

Corona in Deutschland: Testpflicht an Schulen nach den Osterferien?

Update vom Freitag, 02.04.2021, 11.10 Uhr: Schüler und Schülerinnen, die sich keinem Corona-Test unterziehen wollen, sollen künftig vom Präsenzunterricht ausgeschlossen werden. Dies fordert der Städte- und Gemeindebund: „Wer sich nicht testen lassen möchte, sollte nach den Osterferien nicht am Schulunterricht in Präsenz teilnehmen dürfen“, so Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Weiter betont Landsberg, dass es „jetzt keine Diskussionen, sondern konkrete Maßnahmen“ brauche.

„Ein klares und verständliches Konzept, das konsequent umgesetzt werden muss und dann auch die Akzeptanz und Unterstützung der Bevölkerung haben wird“ sei nötig, um „Gemeinsinn und Verantwortung“ zu gewinnen. Gleichauf dürften „mangelnde Solidarität und Unvernunft“, so Landsberg, aber auch Konsequenzen haben: „Wer Testung und Quarantäne nicht einhält, darf nicht hoffen, wie alle anderen behandelt zu werden. Das gilt auch für die Schulen“.

Die Länder Niedersachsen, Sachsen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen hatten zuvor angekündigt, nach den Osterferien eine Testpflicht in den Schulen einzuführen.

Corona in Deutschland: Merkel appelliert an Bürger - Reisen sollen unterlassen werden

+++ 21.36 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Menschen in Deutschland zum Verzicht auf alle nicht zwingend notwendigen Reisen zu Ostern aufgefordert. Das berichtet die Deutsche Presse Agentur. Wegen der immer weiter steigenden Zahl der Corona-Infektionen solle es Ostern „im kleinen Kreis, mit sehr reduzierten Kontakten“ werden, sagte Merkel am Donnerstag (01.04.2021) in einer Videobotschaft.

Einige Bundesländer verschärften ihre Regeln im Kampf gegen das Coronavirus. Es wurden aber auch Öffnungsschritte angekündigt. Ein bundesweit einheitlicher Kurs zeichnet sich weiter nicht ab. Laut DPA will der zuletzt stark in die Kritik geratene CDU-Vorsitzende Armin Laschet am Osterwochenende über den weiteren Corona-Kurs nachdenken. In einigen Städten und Regionen erwarteten Behörden mit wachsender Sorge Ostertourismus und Demonstrationen von Corona-Leugnern.

Corona in Deutschland: 1,4 Millionen Impf-Dosen für Praxen

+++ 16.58 Uhr: In der Woche nach Ostern sollen die Corona-Impfungen auch in bundesweit 35.000 Hausarztpraxen starten und dort allmählich hochgefahren werden. Das berichtet die Deutsche Presse Agentur. „Das wird noch kein großer Schritt sein, aber ein wichtiger“, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag (01.04.2021) in Berlin.

Für die erste Woche haben die verschiedenen Praxen demnach 1,4 Millionen Dosen bestellt. Geliefert werden sollen entsprechend den Planungen von Bund und Ländern 940.000 Dosen. Daneben bekommen die Impfzentren der Länder 2,25 Millionen Dosen pro Woche. Später sollen auch Fachärzte, Privatärzte und Betriebsärzte mitimpfen können.

Corona in Deutschland: 35.000 Hausarztpraxen starten nach Ostern

„Zu den 430 Impfzentren, die wir bisher haben, kommen nach Ostern 35.000 weitere dazu, und das ist kein Aprilscherz“, so der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. Die Bereitschaft sei extrem groß. Er sei zuversichtlich, dass es trotz zunächst geringer Impfstoffmengen einen guten Start in den Praxen geben werde. „Die Kolleginnen und Kollegen können das.“ Angesichts von zuletzt insgesamt 87 000 impfenden Praxen zeige sich das Riesenpotenzial, eine Größenordnung von mehreren Millionen Dosen zu erreichen.

Derweil hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine schnellstmögliche Verabreichung des gesamten erwarteten Impfstoffs von Astrazeneca ausgesprochen. „Wenn jetzt 1,7 Millionen Dosen Astrazeneca am Wochenende geliefert werden mitten in der dritten Welle, macht es sehr viel Sinn für den Schutz des Einzelnen und für uns alle, wenn diese 1,7 Millionen Dosen auch schnellstmöglich verimpft werden“, sagte Spahn ebenfalls am Donnerstag (01.04.2021) in Berlin. „Wir sind in der dritten Welle und sollten jeden schützen, den wir schützen können - schnellstmöglich.“

Corona in Deutschland: Seehofer will sich nicht mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen

+++ 13.23 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer will sich nicht mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen: „Die Antwort auf die Aufforderung von Jens Spahn lautet: Nein!“, so der CSU-Politiker gegenüber der Bild-Zeitung. Dem 71-Jährigen ginge es dabei jedoch nicht um den Impfstoff an sich, sondern darum, dass er sich „nicht bevormunden“ lasse. Dem Bericht zufolge hatte Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) zuvor seine über 60-jährigen Ministerkollegen dazu aufgefordert, sich als Vertrauensbeweis mit dem umstrittenen Vakzin impfen zu lassen.

Corona in Deutschland – Steinmeier mit Astrazeneca geimpft

Wie das Bundespräsidialamt mitteilte, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine erste Covid-Schutzimpfung bereits erhalten. Dem deutschen Staatsoberhaupt wurde demnach im Bundeswehr-Krankenhaus in Berlin der Impfstoff von Astrazeneca gespritzt.

Corona in Deutschland: Zoff zwischen Bundesländern - Günther teilt gegen Söder aus

Update vom Donnerstag, 01.04.2021, 09.45 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat die Forderung seiner Amtskollegen Markus Söder (CSU/Bayern) und Winfried Kretschmann (Grüne/Baden-Württemberg) nach einem härteren Corona-Kurs kritisiert: „Im Norden wird gehandelt, im Süden werden Briefe geschrieben“, so der CDU-Politiker am Mittwoch (31.03.2021).

Während man in Schleswig-Holstein „bereits regelmäßige Tests als Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht für die Zeit nach den Ferien eingeführt“ habe, würden „die Herren Söder und Kretschmann“ erst noch darüber reden wollen. Dies sei laut Günther nicht die Zeit für Effekthascherei, sondern für konsequentes und verantwortungsvolles Handeln.

Corona in Deutschland: Söder und Kretschmann fordern härteren Kurs

„Die Kollegen sollten jetzt nicht die Nerven verlieren, sondern die verabredeten Regeln in ihren eigenen Ländern umsetzen“, so Günther weiter. Der Ministerpräsident reagierte damit auf einen gemeinsamen Brief von Söder und Kretschmann an die Regierungschefs der 14 anderen Bundesländer. Beide fordern darin eine strikte Anti-Corona-Politik mit einer konsequenten Umsetzung der Notbremse in Hotspots, auch mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen. Darüber hinaus plädieren sie für eine Corona-Testpflicht an den Schulen nach den Osterferien.

„Die dritte Welle rollt seit einigen Wochen unerbittlich über das Land. Die Lage ist ernst, ernster als viele glauben“, heißt es in dem Brief Söders und Kretschmanns, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung darüber berichtet. „Getragen von einem einheitlichen Geist gilt es jetzt, die Notbremse ohne weiteres Überlegen und Zögern konsequent umzusetzen“, steht in dem Schreiben. „Hierzu gehören nächtliche Ausgangsbeschränkungen und adäquate Kontaktbeschränkungen bei einer Inzidenz über 100 sowie eine konsequente FFP2-Maskenpflicht und Tests.“

Corona in Deutschland: Virologe Drosten sieht Situation „sehr ernst“

+++ 20:27 Uhr: Angesichts der steigenden Corona-Zahlen mahnt der Berliner Virologe Christian Drosten schärfere Maßnahmen an. „Ich glaube, es wird nicht ohne einen neuen Lockdown gehen, um diese Dynamik, die sich jetzt ohne jeden Zweifel eingestellt hat, noch einmal zu verzögern“, sagte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag (30.03.2021) im Podcast „Coronavirus-Update“. Die Situation sei leider „sehr ernst und sehr kompliziert“.

Deutschland habe viel verpasst an Gelegenheiten, die Werkzeuge zu optimieren. „Ich habe das Gefühl, dass wir eigentlich im Moment immer noch die gleichen Werkzeuge benutzen müssen, die wir schon in der ersten Welle benutzt haben.“ Es bleibe nur noch der Holzhammer, der Lockdown.

Corona in Deutschland: Drosten mit Warnung - Kontakte müssen reduziert werden

„Es ist klar, es müssen die Kontakte reduziert werden.“ Dazu zählten der Privatbereich, der Erziehungs- und Bildungsbereich sowie die Arbeitsstätten. „Da gibt es viele wissenschaftliche Beiträge, die jetzt auch auf Deutschland bezogen sind.“ Es sei falsch, wenn gesagt werde, man wisse ja noch gar nicht, wo das Virus übertragen wird.

Die Vorhersage der Modelle für die dritte Corona-Welle sei leider durch die Natur noch überschritten worden, sagte Drosten. Sie habe früher begonnen als die Modelle das vorausgesagt hätten. Noch in dieser Woche werde die Zahl der Nachweise der britischen Variante B.1.1.7 über 90 Prozent erreichen. „Das ist natürlich alles andere als beruhigend.“ Die Variante B.1.1.7 sei zudem eindeutig krankmachender und auch tödlicher als das Ursprungsvirus.

Corona in Deutschland: Biontech/Pfizer mit neuer Studie

+++ 14.40 Uhr: Laut einer Studie schützt der Impfstoff von Biontech/Pfizer Jugendliche zuverlässig vor einer Covid-19-Erkrankung. In der Studie vom Pharma-Unternehmen wurden 2260 Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren in den USA untersucht. Insgesamt hätten die Studienteilnehmer den Impfstoff gut vertragen. „Die Nebenwirkungen waren vergleichbar mit denen bei 16- bis 25-Jährigen“, hieß es. Die Ergebnisse sind allerdings noch nicht von Experten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht.

Nach eigener Aussage möchten Biontech und Pfizer die Daten der Studie in den nächsten Wochen bei der EU-Zulassungsbehörde EMA und dem US-Pendant FDA einreichen. „Wir hoffen, dass wir dann schon vor dem Beginn des nächsten Schuljahres mit dem Impfen dieser Altersgruppe beginnen können“, so Pfizer-Chef Albert Bourla laut Mitteilung. Bislang gibt es in der EU nur eine bedingte Zulassung für Menschen ab 16 Jahren.

Corona in Deutschland: Biontech/Pfizer geben Wirksamkeit mit 100 Prozent an

Fünfzig Prozent der Teilnehmer der zulassungsrelevanten Phase-3-Studie erhielten den mRNA-Impfstoff, die andere Hälfte ein Placebomittel. Später erkrankten 18 unter den ungeimpften Jugendlichen an Corona, unter den Geimpften dagegen niemand. Biontech/Pfizer gibt daher die Impfstoff-Wirksamkeit bei Jugendlichen mit 100 Prozent an. Zusätzlich hätten weitere Untersuchungen gezeigt, dass geimpfte Jugendliche eine hohe Anzahl an Antikörpern entwickeln.

Corona in Deutschland: Lockerungen führen zu vielen Kontakten

Update vom Mittwoch, 31.03.2021, 9.25 Uhr: Die Amtsärzte fordern in der Corona-Pandemie einen harten und konsequenten Lockdown. Das sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, der Rheinischen Post. Die Lockerungen würden dazu führen, dass die Menschen zu viele Kontakte hätten.

Durch die hohen Fallzahlen werde es für die Gesundheitsämter „schwierig bis unmöglich“, die Infektionen nachzuverfolgen. „Und wenn wir die Kontakte von Infizierten nicht nachverfolgen können, dann gerät die Pandemie vollends außer Kontrolle“, so Teichert weiter.

Corona in Deutschland: Amtsärzte fordern konsequenten Lockdown

Laut der Vorsitzenden des Bundesverbandes können die Impfungen die dritte Welle, in der man sich befinde, noch nicht brechen. Deswegen sei es entscheidend, die Fallzahlen zu senken. „Dies ist nur mit einem konsequenten Lockdown machbar“, betonte die Amtsärztin.

Sie kritisierte demnach außerdem, dass es in den Gesundheitsämtern weiterhin an Fachpersonal fehlt. Des Weiteren fordert Teichert, dass parallel zum Lockdown Konzepte entwickelt werden, wie mit einer Test- und Impfstrategie sowie mit Apps zur digitalen Nachverfolgung Lockerungen möglich sind – „aber erst, wenn die Fallzahlen unten sind“.

Corona in Deutschland: Stiko ändert Impf-Empfehlung - Testpflicht für Reiserückkehrer

+++ 19.41 Uhr: Neben Berlin haben auch München und Brandenburg die Corona-Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff für alle Menschen unter 60 Jahren vorerst ausgesetzt. Grund dafür sind Thrombosefälle im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung.

Nun hat sich auch die Ständige Impfkommission (Stiko) dafür ausgesprochen, den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca nur noch an Menschen über 60 Jahren zu verabreichen. Ihre bisherige Empfehlung habe die Stiko „auf Basis der derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen“ bei jüngeren Geimpften abgeändert.

Corona in Deutschland: Petition für harten Lockdown gestartet

+++ 15.03 Uhr: Das Land Berlin hat die Corona-Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff für alle Menschen unter 60 Jahre aufgrund der Thrombosefälle vorerst ausgesetzt – das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Vorher hatten bereits die Berliner Kliniken Charité und Vivantes die Impfungen für unter 55-jährige Frauen gestoppt. In Deutschland wurden bisher 31 Thrombose-Verdachtsfälle gemeldet.

Corona in Deutschland: Petition für harten Lockdown gestartet

+++ 10.57 Uhr: Landesweit steigen derzeit die Corona-Inzidenzen stark an. Viele Bundesländer halten trotz der dritten Welle an ihren geplanten Lockerungen fest. Tausende Bürgerinnen und Bürger können das nicht verstehen: Sie unterschrieben eine Online-Petition und fordern einen harten Lockdown.

Wie t-online berichtet, wenden sich die Menschen mit dieser Bitte an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten. Darin fordern sie: „Beschließen Sie sofort einen strikten, kurzen Lockdown, statt erneut zu zögern – und in der Konsequenz ebenso strikte, aber längere Schließungen vornehmen zu müssen.“ 

Die Initiatoren bitten weiter: „Lassen Sie uns eine neuerliche gemeinsame Kraftanstrengung unternehmen, wie sie uns im Frühjahr 2020 gelungen ist. Denn jeder Tag, den der Lockdown hinausgezögert wird, kostet Menschenleben.“ Die Petition ist seit Sonntag (28.03.2021) im Netz und hat bereits mehr als 58.000 Unterschriften sammeln können (Stand: 30.03.2021).

Corona in Deutschland: Ab dem 30. März gilt die Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer

Update vom Dienstag, 30.03.2021, 9.32 Uhr: Flugzeugreisen ins Ausland sind möglich - aber mit einer Gefahr verbunden. Wer bei der Rückkehr nach Deutschland keinen negativen Corona-Test vorlegen kann, darf nicht wieder einreisen. Ein generelles Verbot für Auslandsreisen gibt es in Deutschland allerdings nicht.

Wer bei der Wiedereinreise positiv getestet wird, muss sich gemäß der Bestimmungen des Landes, in dem man sich befindet, in Quarantäne begeben. Der Corona-Test darf maximal 48 Stunden alt sein und muss negativ ausfallen, um zurück nach Deutschland reisen zu dürfen. Vor einer Quarantäne in Deutschland schützt er allerdings nicht zwingend.

Wer aus einem Corona-Risikogebiet zurück nach Deutschland kommt, sollte sich deshalb über die zutreffenden Landesvorschriften informieren. Die Verpflichtung für den negativen Corona-Test bei allen Flugreisen trat am Dienstag (30.03.2021) in Kraft und gilt vorerst bis zum 12.05.2021.

Corona in Deutschland: So viele Dosen erhält die Bundesrepublik 

+++ 15.57 Uhr: Die Europäische Kommission hat die aktuellen Lieferzusagen der Vakzin-Hersteller für die Monate April bis Juni präsentiert: Demnach haben Biontech/Pfizer der EU 200 Millionen, Moderna 35 Millionen und Astrazeneca 70 Millionen Corona-Impfdosen zugesichert. Darüber hinaus plant auch Johnson & Johnson 55 Millionen Impfdosen zu liefern. Damit werden im zweiten Quartal 360 Millionen Dosen an die Europäische Union geliefert - fast vier mal mehr als noch im ersten Quartal.

Laut Bundesgesundheitsministerium wird Deutschland davon knapp 70 Millionen Impfdosen erhalten. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hob hervor, dass man gemeinsam sicherstelle, dass die Europäerinnen und Europäer ihren fairen Anteil an den Impfstoffen bekommen werden.

Corona in Deutschland: WHO veröffentlicht neuen Bericht über Pandemie-Ursprung

Update vom Montag, 29.03.2021, 13.29 Uhr: Über den Ursprung des Coronavirus gibt es verschiedene Theorien. Seit Monaten sind Forscher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) damit beschäftigt, Antworten zu finden. Die Theorie, dass das Virus in einem Labor entstanden sei, hielt das WHO-Team bisher für „extrem unwahrscheinlich“, so Peter Ben Embarek, Chef der Mission, auf einer Pressekonferenz.

Ein Labor-Unfall oder ähnliches könne als Ursache für die Corona-Pandemie nun weiter ausgeschlossen werden. Dies geht aus einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation hervor, der am Montag (29.03.2021) in Genf vorgestellt wurde. Vielmehr gehe man davon aus, dass das Virus von einem Tier auf den Menschen übertragen worden sei. Von der Fledermaus sei der Erreger „wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich“ auf ein anderes Tier und von dort aus schließlich auch auf den Menschen übergegangen.

Corona in Deutschland: Politiker kritisieren Impftempo

Erstmeldung vom Montag, 29.03.2021, 11 Uhr: Kassel - Die Kritik am Impftempo in Deutschland wächst weiter. Bereits am Sonntag (28.03.2021) zeigte sich CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak dafür offen, die Impfreihenfolge flexibler zu handhaben. Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte im ARD ebenfalls mehr Pragmatismus: „Überall wo noch Impfstoff da ist, sollte er sehr schnell, sehr unbürokratisch und flexibel verimpft werden.“

Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie stößt nun in dasselbe Horn und wirft der Politik vor, das Tempo der Corona-Impfungen nicht mit einfachen Mitteln zu erhöhen: „Wir verimpfen oft nur die Hälfte dessen, was möglich ist“, so Carsten Watzl, Generalsekretär der Immunmediziner, gegenüber der Augsburger Allgemeinen.

Es würden noch immer massenhaft Impfdosen für Zweitimpfungen zurückgelegt werden, obwohl inzwischen die offizielle Empfehlung für den Abstand zur zweiten Dosis sowohl bei Biontech als auch bei Moderna ausgeweitet worden waren. Es würde daher jetzt viel helfen, „alles zu verimpfen, was da ist“.

Corona in Deutschland: Tourismus-Beauftragter geht nicht von Reiseverbot aus

Trotz des häufig kritisierten Impftempos, geht Thomas Bareiß, Tourismus-Beauftragter der Bundesregierung, nicht von einem kompletten Auslandsreiseverbot aus: „Ich denke, dass wir derzeit in Europa kein Reiseverbot verhängen können, weil wir in der Europäischen Union eine Freizügigkeit haben“, sagt der CDU-Politiker in der RTL/Ntv-Sendung „Frühstart“.

Laut Bareiß werde die Bundesregierung ihren Prüfauftrag zum Reiseverbot voraussichtlich noch in dieser Woche abschließen. Dabei betont er, dass „freie Grenzen was ganz Wichtiges“ seien und fordert mehr Flexibilität für reisewillige Menschen: „Ich glaube, dass wir wenig über Verbote reden sollten. Wir sollten mehr darüber reden, wie wir Reisen möglich machen.“

Neben Rufen nach einem schnelleren Impf-Tempo wird auch die Forderung nach einem härteren Lockdown immer öfter gestellt - nach Angela Merkel bei Anne Will im ARD-Talk am Sonntagabend (28.03.2021) äußert sich auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der die Länder zu mehr Regeln zwingen möchten, wie fr.de* berichtet. (Nail Akkoyun und Alina Schröder) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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