Corona in Deutschland: Falsche Atteste für Corona-Gegner? Ärzte in der Kritik
Die Inzidenzen steigen und eine Notbremse wird immer wahrscheinlicher. Hunderte Ärzte sollen gegen die Infektionsschutzverordnung verstoßen haben. Alle News im Ticker.
- Hunderte Ärzte sollen gegen die aktuelle Corona-Infektionsschutzverordnung und gegen das Berufsrecht verstoßen haben.
- Nach dem Impfgipfel hat sich Kanzlerin Angela Merkel zur aktuellen Situation geäußert.
- Auf unserer Themenseite gibt es alle Corona-News im Überblick.
+++ Update vom Sonntag, 21.03.2021, 12 Uhr: Dieser Text ist beendet. Alle aktuellen Informationen zu Corona in Deutschland finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
+++ 15 Uhr: Die große Corona-Demo in Kassel ist im vollen Gange. Zahlreiche Kritiker und sogenannte „Querdenker“ ziehen durch die Innenstadt und treffen an einigen Orten auch auf Gegendemonstranten. Die Polizei ist mit einem Großeinsatz und Wasserwerfern vor Ort. Bleiben Sie mit unserem Live-Ticker zur Corona-Demo in Kassel auf dem Laufenden.
Corona in Deutschland: Bundesweite Beschwerden gegen Ärzte
+++ 14.30 Uhr: Bundesweit gehen die Landesärztekammern mehreren hundert Hinweisen nach, bei denen Ärzte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gegen die Infektionsschutzverordnungen und gegen das Berufsrecht verstoßen haben sollen. Dies gehe aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor.
Bei den Hinweisen handele es sich beispielsweise um Beschwerden gegen Ärzte, die falsche Atteste ausgestellt haben sollen, um Corona-Gegner von der Maskenpflicht zu befreien. „Das Ausstellen eines Blanko-Attests ohne vorheriges Arztgespräch entspricht nicht der ärztlichen Sorgfaltspflicht“, informiert die Landesärztekammer Baden-Württemberg.

Corona in Deutschland: Verstöße gegen das Berufsrecht und die Infektionsschutzverordnung
Aber auch die Missachtung der Hygieneregeln in Arztpraxen sei neben sogenannten „Gefälligkeitsattests“ ein Thema. „Solange sich Ärzte als Privatperson zur Corona-Pandemie äußern, sind Äußerungen im Rahmen der für alle Bürger geltenden Meinungsfreiheit zulässig. Wenn Ärzte unter Hinweis auf diese berufliche Stellung und Expertise äußern, haben sie die Vorschriften der ärztlichen Berufsordnung einzuhalten“, teilt die Landesärztekammer Bremen mit.
Allein in Baden-Württemberg gingen nach Angaben der Landesärztekammer bis Februar 2021 circa 340 Beschwerden gegen Ärzte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ein. Welche Bußen von der Landesärztekammer für solche Hinweise verhängt werden, unterscheide sich jedoch von Land zu Land. In vielen Bundesländern laufen derzeit Prüfungen und berufsrechtliche Ermittlungsverfahren gegen Ärzte.
Corona in Deutschland: Bundesweite Inzidenz steigt - Notbremse ab Inzidenzwert von 100
Update vom Samstag, 20.03.2021, 8.30 Uhr: Die Corona-Notbremse wird immer wahrscheinlicher. Am Samstagmorgen meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) für Deutschland eine Sieben-Tage-Inzidenz von 99,9. Die Notbremse, auf die sich Bund und Länder geeinigt hatten, wird ab einer Inzidenz von 100 aktiv.
Am Freitagabend (19.03.2021) wies Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nochmals auf die Notbremse hin. Nach dem Impfgipfel sprach die Kanzlerin davon, dass Deutschland von der Notbremse Gebrauch machen müsse: „Ich hätte mir gewünscht, dass wir ohne diese Notbremse auskommen, aber das wird nicht möglich sein, wenn ich mir die Entwicklung der letzten Tage anschaue.“
Corona in Deutschland: Merkel will Notbremse ziehen
+++ 21.07 Uhr: In Deutschland sollen Hausärzte unmittelbar nach Ostern in die Impfkampagne miteinbezogen werden. Es müsse „schneller und flexibler“ gearbeitet werden, so Kanzlerin Angela Merkel nach den Beratungen von Bund und Ländern beim Corona-Impfgipfel. „Die Devise lautet: Impfen, Impfen, Impfen“, so die CDU-Politikerin weiter. Gegenüber der Presse betonte Merkel zudem, dass man an einer Impfpriorisierung festhalten wolle, da besonders Schutzbedürftigen auch weiterhin ein zügiger Impfschutz angeboten werden müsse.
In den ersten Wochen sollen den Hausärzten jedoch nur etwa eine Million Dosen zur Verfügung stehen. Aufgeteilt werden sollen diese auf rund 50.000 Hausarztpraxen in der Bundesrepublik. Dies entspräche circa 20 Impfdosen pro Praxis und Woche, so die Bundeskanzlerin. Derweil hielt Angela Merkel an ihrer früheren Prognose fest, dass man bis Ende des Sommers jedem impfwilligen Bundesbürger ein „Impfangebot“ anbieten könne.

Corona in Deutschland: Mehr Impfstoff für Deutschland - Sputnik V eine Option
Außerdem sollen zusätzliche Impfstoff-Dosen an fünf Bundesländer zum Schutz vor der Verbreitung mutierter Virusvarianten aus den Nachbarländern bekommen. Davon betroffen sind das Saarland, Rheinland-Pfalz, Bayern, Sachsen sowie Thüringen. Die weiteren Lieferungen des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer bilden den Hintergrund für diese Entscheidung.
Bezüglich der wiederaufgenommen Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca, warb Angela Merkel um Vertrauen für das Mittel: „Ja, ich würde mich mit AstraZeneca impfen lassen“ - allerdings erst, wenn sie gemäß der Priorisierung an der Reihe sei, so die Kanzlerin. Den kurzen Impfstoff verteidigt sie darüber hinaus und gibt an, dass man „absolute Transparenz“ habe walten lassen.
Auch der russische Impfstoff Sputnik V könnte künftig in Deutschland eine Rolle spielen, allerdings erst wenn dieser in der EU eine Zulassung erhalten. Sowohl Merkel als auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gaben im Rahmen des Impfgipfels an, dass die Regierung auch alleine Bestellungen für das Vakzin aufgeben würde, falls die EU sich dagegen entscheiden sollte.
Corona in Deutschland: Notbremse wird wohl gezogen
Weiter hieß es, dass es angesichts des Infektionsgeschehens in Deutschland keine andere Möglichkeit als die Rücknahme von zuletzt beschlossen Lockerungen gebe. Da man für einen solchen Fall allerdings eine Notbremse vereinbart habe, wird man „leider auch von dieser Notbremse Gebrauch machen müssen“, so die Bundeskanzlerin nach dem Impfgipfel.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht die Zahl Corona-Fälle exponentiell wachsen. Laut RKI-Vizepräsident Lars Schade, sei es möglich, dass die Lage um Ostern ähnlich sei wie vor Weihnachten 2020. Daher wird der Bevölkerung geraten, die Feiertage „nur im engsten Kreis“ zu verbringen.
Corona in Deutschland: Erste Details zum Impfgipfel bekannt
+++ 15.57 Uhr: Am Freitag (19.03.2021) findet ein Impfgipfel statt, bei dem sich Bund und Länder darauf einigen wollen, wie und wann die Hausärzte demnächst Corona-Impfungen durchführen sollen. Laut einer Meldung des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) werde der Einstieg der Hausärzte in die Impfkampagne zu Beginn allerdings weniger Auswirkungen haben als erhofft.
Lediglich 20 Impfdosen pro Wochen sollen den Praxen anfangs zur Verfügung gestellt werden - das gehe aus einem Entwurf für ein Beschlusspapier des Corona-Impfgipfels hervor. In diesem stehe auch der Starttermin für die Hausarzt-Impfungen: am 05. April soll diese starten.
„Aufgrund der zunächst noch sehr geringen Liefermengen pro Woche in der Größenordnung von 20 Impfdosen pro Praxis für etwa 50.000 Hausarztpraxen (1 Mio. Dosen insgesamt) wird zunächst etwa eine Impfsprechstunde pro Woche ermöglicht“, heißt es in dem Entwurf. Laut dem Papier erscheine es unter anderem als sinnvoll, dass zunächst die jeweiligen Ärzte ihre besonders anfälligen Patienten gezielt einladen.
Corona in Deutschland: Hamburg kehrt in den Lockdown zurück
Update vom Freitag, 19.03.2021, 12.31 Uhr: Das erste Bundesland in Deutschland reagiert auf die steigenden Corona-Infektionszahlen. In Hamburg herrscht eine Inzidenz von über 100 - daher macht Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die erst durchgeführten Lockerungen und Öffnungen wieder rückgängig.
Wie der Spiegel berichtet, kehrt Hamburg in den harten Corona-Lockdown zurück. „Ich befürchtet, dass sich die Lage weiter verschlechtert“, so Tschentscher am Freitag (19.03.2021). „Wir haben es mit einer sehr ansteckenden Virus-Variante zu tun“, warnte der SPD-Politiker. „Wir handeln früher, damit haben wir in den vorigen Wellen sehr gute Erfahrungen gemacht.“
Corona in Deutschland: Rapider Anstieg der Neuinfektionen - Überwiegend Kinder und Jugendliche betroffen
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt rasch an: Innerhalb eines Tages gab es in Deutschland 17.482 neue Fälle zu verbuchen (Stand: 19.03.2021). Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur spot on news waren vergangene Woche noch etwa 14.350 Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet, lag die bundesweite 7-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen bundesweit bei 95,6. Am Donnerstag hatte der Wert noch bei 90 gelegen - am Mittwoch bei 86,2.
In der Altersgruppe der über 85-Jährigen sei jedoch ein Abwärtstrend erkennbar. Anders sieht es bei den jüngeren Generationen aus: Besonders bei Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre sei der stärkste Anstieg von positiven Corona-Fällen zu erkennen. Hier hätten sich die 7-Tage-Inzidenzen im vergangenen Monat sogar verdoppelt. RKI-Chef Lothar Wieler erklärte, dass besonders häufige Ausbrüche in Kitas zu beobachten wären.

Corona in Deutschland: Umfrage zu Corona-Einschränkungen - Jeder dritte Deutsche ist unzufrieden
Eine Umfrage für den ARD-Deutschlandtrend zeigt, dass jeder dritte Deutsche strengere Corona-Einschränkungen fordert. Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen und erster Lockerungen gehen die Maßnahmen für 32 Prozent der Befragten nicht weit genug.
Auch Anfang März wurde diese Befragung bereits durchgeführt: Damals waren noch 20 Prozent der Meinung, dass es strengere Corona-Maßnahmen geben sollte. Allerdings sank der prozentuale Anteil derjenigen, die die Einschränkungen für angemessen halten von 47 Prozent auf 38 Prozent.
Corona in Deutschland: Impfungen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff gehen weiter
Am Donnerstag (18.03.2021) gab die EMA wieder grünes Licht für den Corona-Impfstoff von Astrazeneca. Aus Sicht der Behörde sei dieser sicher, allerdings soll eine Warnung vor möglichen Blutgerinnseln in die Nebenwirkungen aufgenommen werden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) teilte am Donnerstagabend mit, dass Deutschland ab Freitag (19.03.2021) nun wieder mit dem Wirkstoff impfen werde. Vor einigen Tagen wurde aufgrund von wenigen Thrombosen in Hirnvenen bei Patienten erst ein vorläufiger Impfstopp verhängt.
Corona in Deutschland: „Außerordentlich schwere Situation“ - Söder hofft auf Sputnik V
+++ 16.28 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat auf einer Pressekonferenz mit dem bayerischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag (18.03.2021) mitgeteilt, dass es aktuell keinerlei Raum gebe, um über weitere Öffnungsschritte zu reden: „Die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Darauf werden und müssen wir auch reagieren“.
Söder sagte dazu, dass sich Deutschland in einer „außerordentlich schweren“ Situation befinde, da „die Corona-Inzidenzen steigen, aber der Impfstoff fehlt“. Die Politiker betonten, dass sie im Gespräch mit der EU-Kommission deutlich gemacht hätten, dass sie sich mehr Verlässlichkeit bei den Impfstoff-Lieferungen wünschten. Hoffnungen setze man nun auch auf den russischen Impfstoff Sputnik V.

Corona in Deutschland: Astrazeneca-Impfungen „auf eigenes Risiko“?
Auf die Frage, was Söder sich von den Gesprächen am Montag verspreche, antwortete der CSU-Politiker, dass es ihm schon reichen würde, wenn alle „das gleiche Verständnis einer Notbremse“ hätten. Demnach möchte er „aus einer flexiblen Notbremse eine harte machen“, da man eindeutig vor einer anwachsenden dritten Welle stehe.
In Hinblick auf die Prüfung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca zeigten sich die beiden Ministerpräsidenten optimistisch: Während Müller erwartet, dass die Impfung des Vakzins wieder zugelassen werde, stellte sich Söder die Frage, ob man sich das Mittel trotzdem „auf eigenes Risiko“ verimpfen lassen könnte - falls der Astrazeneca-Impfstoff nicht mehr eingesetzt werden soll.
Corona in Deutschland: Anteil der britischen Mutation steigt drastisch
+++ 11.18 Uhr: Der Anteil der ansteckenderen und offenbar auch gefährlicheren Corona-Variante B.1.1.7 beträgt in Deutschland mittlerweile 72 Prozent. Die britische Mutation werde also inzwischen in etwa drei von vier Proben gefunden. Dies geht aus einem Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Im Gegensatz zur britischen Mutation sei die südafrikanische Variante B.1.351 derzeit aber etwas rückläufig. Die Variante P.1 (Erstnachweis in Brasilien) sei darüber hinaus weiter nur vereinzelt in der Bundesrepublik nachgewiesen.
Das RKI hatte vergangene Woche noch von etwa 55 Prozent B.1.1.7-Anteil gesprochen. Zu Beginn der RKI-Erhebung vor circa anderthalb Monaten lag der Anteil der britischen Mutante sogar noch bei sechs Prozent. Wie es weiter in dem Bericht heißt, sei aufgrund des nun hohen Anteils von B.1.1.7 weiter mit einem exponentiellen Anstieg der Corona-Fallzahlen zu rechnen.
Corona in Deutschland: Horst Seehofer (CSU) will Corona-Regeln ändern
Update vom Donnerstag, 18.03.2021, 07.53 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer hat sich jetzt zu den Corona-Regeln geäußert - und macht einen radikalen Vorschlag. Geht es nach Seehofer, sollten die aktuellen Corona-Maßnahmen über den Haufen geworfen und vereinfacht werden. „Die Regelungen sind mittlerweile zum Teil recht kompliziert geworden und nicht immer logisch“, sagte der CSU-Politiker merkur.de*. Er fordert unter anderem offene Geschäfte.
Horst Seehofer meint allerdings nicht eine radikale Öffnung wie vor der Pandemie - sein Ansatz sieht anders aus: „Wir alle müssen Corona sehr ernst nehmen. Aber dazu brauchen wir einfachere Regeln, die Schutz und Freiheit zusammenbringen und von jedem verstanden werden. Wir können doch jetzt nicht drei Jahre im Lockdown verharren.“ Der Innenminister schlägt deshalb vor, dass ab einer Inzidenz von 50 nur ein Kunde pro 10 Quadratmeter Verkaufsfläche in Geschäfte eingelassen werden dürfen - egal, ob Supermarkt, Baumarkt oder sonstiger Einzelhandel. Damit wäre laut Seehofer die 100er-Inzidenz-Regel und auch die sogenannte „Notbremse“ nicht mehr notwendig.

Corona in Deutschland: Für Menschen um die 50 wird es „brenzlig“ - Drosten in Sorge wegen Mutanten
+++ 17.37 Uhr: Der Virologe Christian Drosten sagte in seinem NDR-Podcast „Coronavirus-Update“, dass die zuerst in Großbritannien festgestellte Corona-Mutante B.1.1.7 inzwischen einen Anteil von drei Vierteln an den positiven Fällen ausmache. Das bedeute mit Blick auf die momentan eher schlechte epidemiologische Lage in Deutschland und für die erwartete Entwicklung der Pandemie nichts Gutes: „Wir werden kurz nach Ostern eine Situation haben, wie um Weihnachten herum“, so Drosten.
Angesichts der beginnenden dritten Corona-Welle in Deutschland bedauere Drosten den derzeitigen Impfstopp von Astrazeneca-Impfungen. Wegen der Mutante werde sich die Situation im weiteren Verlauf „drastisch erschweren“ und insbesondere für Menschen ab 50 Jahren, die noch weitestgehend ungeimpft sind, könne es „brenzlig“ werden.
Corona in Deutschland: Drosten mit düsterer Prognose für Ostern
Drosten zog mit Blick auf mehrere Studien über die Variante B.1.1.7 die Bilanz, dass das Coronavirus sowohl übertragbarer als auch gefährlicher geworden sei. „Und das ist keine gute Botschaft, gerade in diesen Zeiten und in dieser jetzigen Nachrichtenlage“, sagte der Virologe.
Auch zu der Häufung der seltenen Thrombosen bei dem Impfstoff von Astrazeneca innerhalb kurzer Zeit äußerte sich Drosten. Das müsse man natürlich ernst nehmen und „anschauen“. Die Suche nach Ursachen sei entscheidend. Da ihm jedoch Hintergrundinformationen fehlten, wollte er die Entscheidung nicht bewerten.
Corona in Deutschland: Virologe Drosten mit interessanter Mutmaßung
Eine Mutmaßung gab der Virologe aber dennoch ab. Möglicherweise könne es sich auch um ein statistisches Problem handeln. Denn in Deutschlands seien nur Menschen im Alter unter 65 Jahren mit Astrazeneca geimpft worden, weil die Ständige Impfkommission (Stiko) für Ältere keine Empfehlung gegeben hatte. In England seien hingegen bevorzugt Ältere damit geimpft worden. Und trotz einer höheren Zahl an Impfungen, habe man dort nicht so eine Thrombosen-Häufung beobachtet.
Zudem verwies Drosten auf den wohl hohen Frauenanteil im medizinischen und pflegerischen Personal, das in Deutschland mit Astrazeneca geimpft wurde. Frauen leiden generell häufiger an Thrombosen. „Könnte es sein, dass das die Statistik färbt?“, so Drosten.
Corona in Deutschland: Lockdown-Verlängerung? Länderchefs stellen Lockerungen infrage
+++ 16.21 Uhr: „Es funktioniert nicht.“ Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hält die bei der jüngsten Bund-Länder-Konferenz beschlossenen Lockerungen für gescheitert. Er verwies auf die erneut wachsende Zahl an Corona-Infektionen. „Jetzt müssen wir versuchen, die Sache wieder einzufangen und vor die Lage zu kommen“, sagte Kretschmer am Mittwoch (17.02.2021) in einer Videokonferenz mit Kommunalpolitikern aus dem Erzgebirge.
Schon kleine Veränderungen im Verhalten der Bevölkerung würden sofort für ein anderes Infektionsgeschehen sorgen, sagte der CDU-Politiker laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Man bewege sich derzeit auf einem sehr dünnen Eis und könne bei jedem Schritt einbrechen. „Es ist nur deswegen noch nicht zum Ertrinken gekommen, weil wir noch nahe genug am Rand sind. Aber wir werden den Teich nicht durchschreiten können.“

Corona in Deutschland: Ministerpräsident stellt Lockerungen infrage
Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat wegen steigender Infektionszahlen die für kommenden Montag geplanten weiteren Lockerungen der Corona-Auflagen infrage gestellt. „Natürlich jetzt bei der Situation werde ich mir gut überlegen, ob ich am Montag weitere Öffnungen mache“, sagte der grüne Regierungschef am Dienstagabend in der ZDF-Sendung Markus Lanz. Er erwäge es, die weitere Öffnung auszusetzen und am Montag mit den anderen Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu besprechen, „was wir riskieren können“.

Corona in Deutschland: Neuer Termin für den Impfgipfel steht - Beratung über Impf-Strategie
+++ 11.49 Uhr: Der neue Termin für den Impfgipfel mit Kanzlerin Angela Merkel steht fest. Bund und Länder wollen laut Business Insider nun am morgigen Donnerstag (18.03.2021) über die Impfungen beraten. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) berät am selben Tag unter anderem über die weitere Verwendung des Astrazeneca-Impfstoffs.
Merkel und die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Länder wollen nach dem Votum der EMA über die weitere Impf-Strategie beraten. Die Telefonschalte solle ab 16 Uhr stattfinden. Während der Beratungen soll es insbesondere darum gehen, wann und in welchem Umfang Arztpraxen in Zukunft impfen sollen.
Corona in Deutschland: SPD pocht auf unabhängige Ermittler bei CDU-Maskenaffäre
Update vom Mittwoch, 17.03.2021, 9.52 Uhr: Um die sogenannte „Maskenaffäre“ der CDU-Abgeordneten aufzuklären, fordert die SPD nun einen unabhängigen Ermittler. Wie Carsten Schneider, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion, im ARD-Morgenmagazin sagte, soll derjenige ein „ein sauberes Verfahren“ der Aufklärung ermöglichen.
Schneider betonte zudem, dass der Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), sämtliche Kontakte der betroffenen Abgeordneten offenzulegen, nicht ausreiche. Die CDU müsse laut dem SPD-Abgeordneten ein Eigeninteresse an vollständiger Aufklärung haben, sonst „kommt jeden Tag eine neue Geschichte raus“. Zudem brauche es mehr Transparenz.
Corona in Deutschland: Kommt die Lockdown-Verlängerung? - Merkels Impfgipfel verschoben
+++ 12.29 Uhr: Schritt vier im Öffnungsplan des Lockdowns sollte am 28.03.2021 in Kraft treten. Darüber wollen Bund und Länder beim Corona-Gipfel am Montag (22.03.2021) wohl noch einmal debattieren. Mögliche wäre es, dass der Lockdown verlängert wird und Lockerungen dann erst einmal vom Tisch wären. Darüber berichtet Business Insider.
Das langsame Vorankommen der Impf-Strategie und die steigenden Fallzahlen könnten nun für einen verlängerten Lockdown sorgen. Schritt vier sollte den Bundesländern oder Regionen mit einem Inzidenzwert von unter 50 eigentlich ermöglichen, Gastronomien im Außenbereich zu öffnen - auch Kultureinrichtungen wie Theater, Konzerte, Opernhäuser und Kinos wären von den Öffnungen betroffen gewesen.
Selbst bei einem Inzidenzwert zwischen 50 und 100 sollte es laut dem Plan Möglichkeiten für Öffnungen gegeben. Allerdings hätten diese Lockerungen nur gegolten, wenn Kunden oder Gäste einen negativen Corona-Test gehabt oder einen Termin vorab ausgemacht hätten.

Corona in Deutschland: Nach Astrazeneca-Stopp wird Impfgipfel vertagt
Erstmeldung vom Dienstag, 16.03.2021, 10.13 Uhr: Kassel - Jetzt also doch: Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn tagelang in Kritik an den Impfstopps einiger EU-Staaten geübt hat, wurde gestern auch ein Stopp der Corona-Impfungen mit Astrazeneca in Deutschland angeordnet.
Gestoppt wurden nur die Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca. Hintergrund hierfür sind Meldungen über starke Nebenwirkungen. Auswirkungen hatte es direkt, denn einige Impftermine wurden deshalb abgesagt. Jetzt wurde bekannt, dass auch der für Mittwoch (17.03.2021) angesetzte Impfgipfel mit Angela Merkel verschoben wurde.
Corona in Deutschland: EU-Staaten stellen Impfen mit Astrazeneca ein
Zuvor hatten verschiedene andere EU-Staaten das Impfen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca eingestellt. Unter ihnen waren auch Norwegen, Italien und Österreich. In einzelnen Fällen ist es nach der Corona-Impfung mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers zu Thrombosen der Hirnvenen gekommen, deshalb wurde diese nun auch in Deutschland gestoppt. Aktuell steht auch der Verdacht im Raum, dass der Corona-Impfstoff von Astrazeneca noch weitere Nebenwirkungen wie Blutungen hervorrufen könne.
Für den morgigen Mittwoch (17.03.2021) wäre ein nächster Corona-Impfgipfel geplant gewesen. Auf diesem wollten Bund und Länder über die Impfstrategie beraten. Am heutigen Dienstag (16.03.2021) wurde nun angekündigt, dass dieser Gipfel verschoben wird. Es soll laut einem Regierungssprecher erst die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA bezüglich des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca abgewartet werden. Dieser wird erst am Donnerstag (18.03.2021) erwartet.

Corona-Impfung in Deutschland: Die Rolle der Hausärzte sollte thematisiert werden
Inhaltlich sollte es wohl in erster Linie um die Verabreichung der Corona-Impfungen gehen. Gerade die Einbindung der Hausärzte wäre hier ein zu klärender Punkt gewesen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bis zu letzte das Vorgehen der anderen EU-Länder kritisiert. Erst am Freitag (12.03.2021) argumentierte Spahn, das es keine auffälligen Häufungen von Thrombosen in Zusammenhang mit dem Astrazeneca Impfstoff gegeben habe und Verteidigte das weitere Impfen in Deutschland.
Corona-Impfung in Deutschland: Europäische Arzneimittelbehörde weißt auf Nebenwirkungen hin
Ebenfalls am Freitag hatte die Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) eine Einschätzung zu der Corona-Impfung von Astrazeneca veröffentlicht. Laut dieser könnte die Impfung schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie) und Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen, wie die Tagesschau berichtete. In Großbritannien seien laut diesem Bericht, bereits 41 mögliche Fälle aufgetreten. Diese Anzahl kam bei 5 Millionen Geimpften Personen vor.
Die Europäischen Arzneimittelbehörde EMA weist allerdings auch darauf hin, dass solche Reaktionen auch bei anderen Impfungen keine Seltenheit sind. Auch auf dem Beipackzettel der Impfung wird dazu geraten, geimpfte Personen für 15 Minuten unter Beobachtung zu halten, für den Fall das es zu allergischen Reaktionen kommen sollte. (Lucas Maier) *merkur.de ist ein Angebot der IPPEN.MEDIA.