1. Startseite
  2. Politik

Wegen Corona: Großes Steuerloch für 2021 vorhergesagt - Einnahmen sollen um fast 20 Milliarden Euro sinken

Erstellt:

Von: Thomas Eldersch

Kommentare

Mehrere Geldscheine und Münzen, darauf Würfel, die das Wort Steuer formen (Symbolbild)
Corona schlägt ein riesiges Loch in den deutschen Haushalt 2021. © dpa/Tobias Hase

Neusten Schätzungen zufolge wird die Corona-Krise eine noch größere Auswirkung auf die Steuereinnahmen des Bundes haben, als bisher erwartet.

Berlin - Die Corona-Krise hat den Bund bereits eine Menge Geld gekostet und sie wirft schon einen weiten Schatten auf die kommenden Jahre. Vor allem weil sich die Wirtschaft nicht so schnell erholt hat, wie es noch im Mai vorausgesagt wurde. Steuerschätzern zufolge wird der Bund auch im kommenden Jahr neue Schulden aufnehmen müssen, dass gab das Finanzministerium heute (10. September) in Berlin bekannt. Erst 2022 ist mit einer Normalisierung zu rechnen. Dann wird den Experten zufolge das Vorkrisenniveau wieder erreicht.

Corona reißt großes Steuerloch in Bundeshaushalt: Enormes Defizit erwartet

Die Prognose für die Steuereinnahmen 2021 sieht nicht gut aus. Bund, Länder und Kommunen müssen im kommenden Jahr wohl mit 19,6 Milliarden Euro weniger auskommen. Diese Schätzung hat auch Auswirkung auf die Planung des Bundeshaushalts. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will diesen am 23. September dem Kabinett vorlegen. Nach jetzigem Stand wird der Bund auch 2021 nicht ohne neue Schulden auskommen.

Durch die Corona*-Hilfspakete ist das finanzielle Defizit des Staats schon jetzt extrem angestiegen. Im ersten Halbjahr gaben Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen 51,6 Milliarden Euro mehr aus, als sie einnahmen. Zugleich sanken die die Steuereinnahmen erstmals seit der Finanzkrise 2009 wieder. Insgesamt gehen die Finanzexperten davon aus, dass dieses Jahr 81,6 Milliarden Euro weniger in den Staatssäckel fließen werden, als noch im Vorjahr - ein Minus von mehr als zehn Prozent.

Welche Auswirkungen haben die Corona-Pandemie und Homeoffice auf die Steuererklärung?

Steuerloch wegen Corona: Hilfspakete liegen im dreistelligen Milliardenbereich

Durch Mehrwertssteuersenkung, Familienhilfen und Unterstützung von Unternehmen muss der Bund in diesem Jahr rund 217,8 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen - fünfmal so viel wie im Rekordschuldenjahr 2010. Ein Großteil dieser Kredite soll aber bis 2023 wieder zurückgezahlt werden.

Und obwohl sich die Wirtschaft langsam wieder erholt, dürfte die bundesweite Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 5,8 Prozent sinken. Das hat auch Auswirkungen auf Gewerbe-, Umsatz- und Einkommenssteuer. Im kommenden Jahr erwartet Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auch nur ein Wachstum von 4,4 Prozent. Ursprünglich gingen Experten von 5,2 Prozent aus. Die niedrigere Schätzung hängt vor allem mit der schwierigen Lage der Weltwirtschaft zusammen. Aber auch mit den hohen Infektionszahlen in den USA und anderen Industrienationen. (tel mit dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Das aktuelle Corona-Geschehen können Sie in unserem News-Ticker verfolgen.

Auch interessant

Kommentare