Weselsky erneuerte seine Angriffe auf das Management der Bahn.
Er sprach von „Nieten in Nadelstreifen“, die Millionen an Steuergeldern verzockten, die gegen die eigenen Mitarbeiter arbeiteten und in der Tarifrunde Lügengebäude errichteten. Die Konzernleitung versuche, die GDL auszuschalten. Die Deutsche Bahn hat diesen Vorwürfen wiederholt widersprochen.
Mit Blick auf die vom Streik betroffenen Bürger und Fahrgäste sagte Weselsky: „Wir bitten darum, zu akzeptieren und zu schätzen, das hier Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vorbildlich zeigen, wie man im Arbeitskampf einen Arbeitgeber in die Knie zwingt, der mit Steuergeldern Verschwendung und Eigennutz betreibt.“
+++ 15.54 Uhr: CDU*-Kanzlerkandidat Armin Laschet* hat kein Verständnis für die andauernden Streiks der Lokführergewerkschaft GDL. „Um Verständnis aufzubringen, müsste ich mich jetzt sehr anstrengen“, sagte Armin Laschet am Montag (06.09.2021) beim „Wahlcheck“ der „Heilbronner Stimme“.
Die Lokführergewerkschaft GDL setzte ihren in der letzten Woche begonnenen Streik am Montag (06.09.2021) fort. Man wolle höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen erzwingen, heißt es laut dpa vonseiten der GDL.
Erstmeldung vom Montag, 06.09.2021, 08.11 Uhr: Berlin – Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn* sieht die Lokführergewerkschaft GDL keine Basis für neue Verhandlungen. Die Gewerkschaft sei dann zu weiteren Gesprächen mit der Bahn bereit, wenn ein verhandlungsfähiges Angebot von der Bahn komme, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag (06.09.2021) im ZDF*- „Morgenmagazin“. Das sogenannte Angebot der Bahn sei nur eine vorgetäuschte Verbesserung.
Weselsky führt aus, dass die Bahn die GDL auf Lokführer und Zugbegleiter beschränken und dieser verweigern wolle, Tarifverträge auch für die Werkstatt und Verwaltung abzuschließen. Entsprechend würden hier Grundrechte tangiert. Es solle dauerhaft verhindert werden, dass die GDL* die Mehrheit im Betrieb habe. „Und dagegen wehren wir uns“, so Weselsky weiter: „Ich muss mich nicht einigen auf 3,2 Prozent, wenn die Bahn uns dauerhaft beschränkt auf Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen und damit verhindert, dass wir die Mehrheit im jeweiligen Betrieb tatsächlich auch erreichen können.“ Es gehe hier nicht um Vormachtstellung.
Claus Weselsky wies Kritik von DGB-Chef Reiner Hoffmann zurück und sieht die GDL zu Unrecht an den Pranger gestellt. Hoffmann hatte der GDL Partikularinteressen und Profilierungsversuche gegen die größere Bahngewerkschaft EVG vorgeworfen. Weselsky hingegen würde sich wünschen, dass auch ein Vorsitzender eines Dachverbandes von Gewerkschaften Ursache und Wirkung im Blick behalte.
Der DGB-Chef sei derjenige gewesen, der das Tarifeinheitsgesetz* initiiert habe. Und jetzt werde der GDL vorgeworfen, für mehr Mitglieder zu werben. „Also ich weiß nicht ganz genau, für was das Gesetz denn geschaffen worden ist.“ Dieses sage ganz klar: Wer mehr Mitglieder im Betrieb habe, dessen Tarifverträge bleiben in die Zukunft hinein erhalten.
Derweil müssen Bahnkunden auch zum Start in die neue Woche auf zahlreiche Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die GDL setzt ihren Streik bei der Deutschen Bahn am Montag fort. Die Bahn geht nach eigenen Angaben davon aus, das Angebot im Fernverkehr mit etwa 30 Prozent und im Regionalverkehr durchschnittlich mit etwa 40 Prozent der Zugverbindungen aufrechterhalten zu können. „Es gilt weiterhin, wie auch am Wochenende, der Ersatzfahrplan“, sagte ein DB-Sprecher am Montagmorgen. Im Güterverkehr wird ebenfalls weiter gestreikt.
Die GDL zeigt sich mit dem bisherigen Streik „sehr zufrieden“. Die dritte Streikrunde soll noch bis zum frühen Dienstagmorgen (07.09.2021, 02.00 Uhr) dauern. „Dass das für Kunden unschön ist, ist uns klar“, sagte Weselsky. Die Wettbewerber der Deutschen Bahn halten den Verkehr nach seinen Angaben komplett aufrecht. Diese seien auch der Beweis dafür, dass Arbeitgeber ihren Beschäftigten die „ordentlichen Lohnerhöhungen zugestehen“. (ktho/dpa) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.