+++ 14.53 Uhr: Während nach wie vor 200.000 Menschen in der Hafenstadt Mariupol in der Westukraine festsitzen, scheint auch ein zweiter Evakuierungsversuch der Stadt gescheitert zu sein. Das berichtet die britische Zeitung The Guardian. Demnach werfen sich auch am Sonntag pro-russische Separatisten und ukrainische Soldaten vor, die vereinbarte Waffenruhe nicht eingehalten zu haben.
+++ 11.19 Uhr: In der ukrainischen Großstadt Mariupol, die seit Tagen unter der Blockade Russlands leidet, hat am Sonntag ein neuer Versuch begonnen, die Menschen über einen humanitären Korridor in Sicherheit zu bringen. Die prorussischen Separatisten der „Volksrepublik Donezk“ teilten mit, die ersten 300 Menschen hätten die Stadt „trotz Provokationen ukrainischer Nationalisten“ verlassen können. Die Angaben waren zunächst nicht überprüfbar.
+++ 09.40 Uhr: Die ukrainische Hafenstadt Mariupol startet heute ab 11 Uhr (MEZ) einen erneuten Versuch, die Einwohnerinnen und Einwohner über humanitäre Korridore in Sicherheit zu bringen. Es sei eine Waffenruhe mit den russischen Truppen vereinbart worden, die die Stadt belagern, teilten die örtlichen Behörden im Messenger-Dienst Telegram mit.
+++ 6.40 Uhr: 3.000 Freiwillige aus den USA sollen dem Aufruf der Ukraine gefolgt sein, in einem internationalen Bataillon zu dienen. Die Einheit soll den Widerstand der Ukraine gegen die russische Invasion unterstützen, erklärte ein Vertreter der ukrainischen Botschaft in Washington gegenüber dem amerikanischen Auslandssender Voice of America (VOA). Das berichtet das Nachrichtenportal The Kyiv Independent.
+++ 05.30 Uhr: Angriffe auf die Region Sumy im Nordosten der Ukraine gemeldet. Ein lokaler Behördenvertreter berichtet von russischen Angriffen auf die Städte Sumy und Lebedin, so die dpa. Das teilte der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, auf seinem Telegram-Kanal in der Nacht zu Sonntag mit. Die Angaben bezogen sich demnach auf Samstag.
+++ 05.20 Uhr: Der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Boitschenko, äußerte sich am Samstag zur Situation in der Stadt. Die Stadt sei einer „humanitären Blockade“ ausgesetzt, wird er von der dpa zitiert. Russische Einheiten hätten alle 15 Stromleitungen in die Stadt ausgeschaltet. Diese sei bereits seit fünf Tagen ohne Strom.
Update vom Sonntag, 06.03.2022, 04.30 Uhr: Die Armee der Ukraine hat einen neuen Bericht zum Kriegsgeschehen veröffentlicht. Laut diesem steht ein Angriff auf ein Wasserkraftwerk wohl kurz bevor, wie dpa berichtet. Das ein Angriff auf den Damm, 150 Kilometer südlich von Kiew, geplant sein könnte, teilte ein der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit. Das Wasserkraftwerk befindet sich am Fluss Dnipro. Bisher haben russische Truppen mehrere Einrichtungen der Energie-Infrastruktur zerstört, angegriffen oder eingenommen, darunter das größte Kernkraftwerk Europas in Saporischschja.
Update vom Donnerstag, 03.03.2022, 05.00 Uhr: Nachdem Wladimir Putin* ein verschärftes Mediengesetz in Russland unterzeichnet hat, beenden mehrere Medienhäuser ihre Arbeit. Das Gesetzespaket beschränkt die freie Meinungsäußerung in Russland, wodurch auch die unabhängige Medienberichterstattung betroffen ist, wie die dpa berichtet.
Das Gesetzespaket sieht bis zu 15 Jahre Haft für die Verbreitung von angeblichen „Falschinformationen“ über die russischen Streitkräfte vor. In Folge der Unterzeichnung stellen CNN, BBC, CBC/Radio-Canada und Bloomberg ihre Arbeit in Russland ganz oder teilweise ein.
Erstmeldung vom Mittwoch, 02.03.2022: Peking – Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hält auch am siebten Tag unvermindert an. Vor allem die ukrainischen Großstädte Mariupol, Kiew und Charkiw sind hart umkämpft. Ein Ende der Kampfhandlungen ist derzeit nicht in Sicht. Nun hat sich China als Vermittler in Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ins Spiel gebracht.
In einem Telefonat mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba zeigte sich Chinas Außenminister Wang Yi laut dem staatlichen Fernsehsender CCTV tief bestürzt über den Krieg. Die chinesische Regierung „bedauert zutiefst, dass der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland ausgebrochen ist“, sagte Wang Yi. China sei äußerst besorgt über das Leid der Zivilisten, das Chinas „größte Aufmerksamkeit“ habe.
Auch die Ukraine hofft im Krieg mit Russland auf eine Vermittlung Chinas, um einen Waffenstillstand zu erreichen. So sprach Kuleba im Telefonat mit Wang Yi von einer „konstruktiven Rolle“, die China dabei spielen sollte. Die Ukraine wolle die Kommunikation mit Peking verstärken und „sieht der Vermittlung Chinas zur Verwirklichung einer Feuerpause entgegen“, hieß es in der Mitteilung weiter. Das Gespräch habe auf Anfrage der Ukraine hin stattgefunden.
Die Ukraine ist ein wichtiger politischer Partner Chinas. Das Land ist Mitglied der chinesischen „Belt-and-Road“-Initiative, der neuen Seidenstraße. Auch liefert die Ukraine große Mengen an Getreide und Mais in die Volksrepublik. China selbst hat die russische Invasion bisher nicht verurteilt und lehnt auch Sanktionen ab. Allerdings hat sich China im UN-Sicherheitsrat bei der geplanten Verurteilung Russlands der Stimme enthalten. China scheint also ein wenig auf Distanz zu Wladimir Putin zu gehen. (cs/dpa) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.