ESC zeigt Solidarität mit Ukraine – „Er steht für Zusammenhalt“
Der deutsche ESC-Vorentscheid steht im Zeichen des Ukraine-Kriegs. In einem bewegenden Auftritt singt die Ukrainerin Jamala ihren damaligen Siegersong.
Berlin – Im Mai findet in Italien der Eurovision Song Contest (ESC) statt. Für Deutschland tritt der 24-jährige Malik Harris an, der aus Landsberg am Lech stammt. Er konnte sich am Freitagabend (04.03.2022) beim Vorentscheid „Germany 12 Points“ in Berlin mit seinem Song „Rockstars“ gegen die anderen Kandidaten durchsetzen. In diesem Jahr entschied nicht wie sonst eine Jury über den Gewinner oder die Gewinnerin, sondern die Radiohörer und Fernsehzuschauer. Weil Harris vom Fernsehpublikum mit Abstand die meisten Stimmen bekam, gewann er schließlich das Rennen um den ESC-Einzug.
Die von Barbara Schöneberger moderierte Liveshow stand auch im Zeichen des Ukraine-Kriegs. Jamala, die ukrainische ESC-Gewinnerin von 2016, war eingeladen und sang ihr damaliges Siegerlied „1944“. In dem Song geht es um die Deportation der Krimtataren durch den Sowjetdiktator Stalin. „Ich singe heute im Namen der Kinder, ich singe heute im Namen der Frauen“, so Jamala, die mit ukrainischer Flagge auftrat.
ESC zeigt Solidarität mit Ukraine: „Das wird ein besonderer ESC“
Sie flüchtete nach Angaben des Veranstalters kurz nach dem Angriff Russlands gemeinsam mit ihren beiden Kindern aus ihrem Land – ihren Mann musste sie zurücklassen. „Mein größter Wunsch ist, dass der Krieg aufhört“, sagte die 38-Jährige in einem Interview.
Auch der deutsche Kandidat Malik Harris zeigte Solidarität: Er sei froh, ausgerechnet in diesem Jahr am ESC teilnehmen zu dürfen. „Er steht für Zusammenhalt. Das wird ein besonderer und intensiver ESC“, so der Sohn des US-Moderators Ricky Harris nach der Show. Auf seiner Gitarre klebte die gelb-blaue Flagge der Ukraine. 40 Länder werden am ESC am 14. Mai 2022 in Turin teilnehmen. Russland wurde Ende Februar von der Teilnahme ausgeschlossen. Weitere aktuelle Sanktionen gegen Russland im Ukraine-Krieg im News-Ticker. (tt)