Die Integrität des ganzen Wahlergebnisses sei in hohem Maße beeinträchtigt, schreiben laut Zeitungsbericht Marco Genthe, ehemaliger rechtspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, und Alexander Grafe, Referent für Rechts- und Verfassungsfragen. Genthe. Genthe sagte der dpa, es handle sich nicht um ein abgestimmtes Vorgehen des FDP-Landesverbands oder der früheren Landtagsfraktion.
Erneut wies die AfD die Vorwürfe zurück. Der Landesvorsitzende Frank Rinck sagte auf dpa-Anfrage: „Nur mit Kopfschütteln können wir diese Aktion der FDP zur Kenntnis nehmen. ...“ Es gebe weder schwarze Kassen, noch wurden Listenplätze verkauft. Die Listenkandidaten der AfD seien Anfang Juli bei einer Aufstellungsversammlung gewählt worden. Schiedsgerichte der Partei und ordentliche Gerichte hätten festgestellt, dass diese Wahlen „zu 100 Prozent“ ordnungsgemäß verlaufen seien.
Der Oldenburger Staatsrechtler Volker Boehme-Neßler sagte der Welt am Sonntag hingegen, die Frage nach dem Verkauf von Listenplätzen betreffe nicht nur die AfD und ihre Landesliste. Es gehe auch um die gesamte Zusammensetzung des Landtags und damit letztlich die Gültigkeit der Landtagswahl. Alle 18 AfD-Abgeordneten seien über die Landesliste in den Landtag eingezogen. (ktho/dpa)