Forsa-Umfrage: Trotz Energiekrise bleibt Habeck Wunschkanzler

Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer setzt sich die Aufwärts-Entwicklung der Grünen fort. Trotz Kritik an der Gasumlage bleibt Robert Habeck beliebt.
Köln – Die Grünen rücken im neuen RTL/ntv-Trendbarometer nah an die Union heran: Sie legten in der Erhebung des Meinungsforschungsunternehmens Forsa im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt zu und kommen nun auf 25 Prozent, die Union liegt unverändert bei 26 Prozent, wie die Sender am Dienstag mitteilten. Die SPD liegt mit unverändert 18 Prozent deutlich abgeschlagen auf dem dritten Platz.
Die AfD gewann den Angaben zufolge einen Prozentpunkt hinzu auf nun elf Prozent. Die FDP verlor einen Punkt und kommt nun auf lediglich sechs Prozent. Auch für die Linke ging es um einen Prozentpunkt abwärts auf vier Prozent. Für sonstige Parteien würden sich wie in der Vorwoche zehn Prozent der Befragten entscheiden.
Für das „Trendbarometer“ hatte Forsa vom 9. bis zum 15. August 2500 Menschen befragt. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit plus/minus 2,5 Prozentpunkten angegeben.
Forsa-Umfrage: Bei Kanzler-Direktwahl würde Habeck vorn liegen
Wenn sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten und die Wahl zwischen Olaf Scholz, Robert Habeck und Friedrich Merz hätten, würden sich aktuell 26 Prozent (- 1 Prozentpunkt) aller Wahlberechtigten für Habeck, 22 Prozent (- 2) für Scholz und unverändert 16 Prozent für Merz entscheiden.
Könnten sich die Wahlberechtigten zwischen Olaf Scholz, Friedrich Merz und Annalena Baerbock entscheiden, würden sich 29 Prozent für Scholz, 22 Prozent für Baerbock und 17 Prozent für Merz entscheiden. Baerbocks Rückhalt bei den Grünen-Anhängern ist mit 58 Prozent deutlich niedriger als der von Habeck mit 73 Prozent.
Energiekrise bleibt wichtigstes Thema für Bundesbürger
Für die Gasumlage in Höhe von 2,4 Cent pro Kilowattstunde hatte der grüne Wirtschaftsminister Habeck Kritik geerntet. Die Gewerkschaft ver.di befürchtet laut Tagesschau durch die Mehrkosten existenzielle Schwierigkeiten für viele Haushalte ab dem Herbst. Ver.di-Chef Frank Werneke schlug eine Deckelung des Gaspreises für normale Verbrauchsmengen vor.
Da aus Wernekes Sicht ein „Herumschrauben am Einkommenssteuertarif“ nicht helfe, müsse der Staat die Mehrkosten tragen. Ulrich Schneider, Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, wird von der Tagesschau zitiert: „Es braucht hier kein Entlastungspäckchen für alle, sondern ein großes Paket für die Armen.“ Die Regelsätze von Sozialleistungen müssten erhöht, das Wohngeld ausgeweitet werden. Dies müsse sofort geschehen, nicht erst zum kommenden Jahr.
Die Sicherheit der Energieversorgung und die Angst, ob die benötigte Energie noch bezahlbar sein wird, bleibt auch der Umfrage zufolge das wichtigste Thema für die Befragten (60 Prozent), noch vor dem Krieg in der Ukraine (57 Prozent). (tk mit dpa)