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Iran-Konflikt: Trump warnt vor Angriff - „Wenn das geschieht, wird Iran sehr hohen Preis bezahlen“

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Erst Anfang Januar kam es zu einem Angriff auf eine US-Militärbasis im Irak - nun gab es nahe der US-Botschaft erneut Raketeneinschläge.
Erst Anfang Januar kam es zu einem Angriff auf eine US-Militärbasis im Irak - nun gab es nahe der US-Botschaft erneut Raketeneinschläge. © dpa / Qassim Abdul-Zahra

In Bagdad kam es erneut zu einem Angriff. Mehrere Raketen sind nahe der US-Botschaft eingeschlagen. Eine pro-iranische Miliz drohte zuvor den US-Truppen.

Update vom 8. April, 10.17 Uhr: Der Iran arbeitet trotz der schweren Corona-Krise im Land* weiter an seinem Atomprogramm. Eine neue Generation von Zentrifugen solle demnächst in der Urananreicherungsanlage von Natanz in Zentraliran eingesetzt werden, sagte der Vorsitzende der iranischen Atomenergieorganisation (AEOI) Ali-Akbar Salehi am Mittwoch im iranischen Staatsfernsehen.

Außerdem seien neue Projekte erfolgreich entwickelt worden, wie die Massenproduktion für die im Land benötigten medizinischen Geräte für den Gesundheitssektor.

Das iranische Atomprogramm ist laut Präsident Hassan Ruhani jetzt „fortgeschrittener“ als vor dem Wiener Atomabkommen von 2015. Das Land habe mehr Kapazitäten, um Uran anzureichern. Ein kompletter Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen steht aber laut Ruhani bis auf weiteres nicht auf der Agenda.

Iran-Konflikt: Trump warnt vor Angriff - „Wenn das geschieht, wird Iran sehr hohen Preis bezahlen“

Update vom 2. April 2020: US-Präsident Donald Trump sprach am Mittwochabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, von „sehr guten Informationen“, dass ein Angriff durch Gruppen geplant sei, die vom Iran unterstützt würden. „Für mich ist das der Iran.“ Er fügte hinzu: „Wir sagen nur: Tut es nicht.“ Zuvor hatte Trump bereits auf Twitter eine eindringliche Warnung ausgesandt: Der Iran würde einen „sehr hohen Preis“ zahlen, sollte es erneut zu Angriffen auf US-Stützpunkte kommen.  

US-Truppen im Irak würden Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Die irakische Regierung sei über die Bedrohung informiert.

Nach Raketenangriffen auf Militärstützpunkte im Irak, die die Amerikaner nutzen, hat die US-Armee ihre mehrere Tausend Frauen und Männer starke Truppe an weniger Standorten konzentriert, von wo aus sie den Irak weiter im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterstützen soll.

Gleichzeitig schlägt Washington militärisch zurück: Nach dem Tod von drei Soldaten der USA und Großbritanniens Mitte März trafen US-Raketen mehrere Basen der pro-iranischen Miliz Kataib Hisbollah in verschiedenen Teilen des Iraks. Trump sagte im Weißen Haus, im Falle eines erneuten Angriffs würde die Reaktion der USA dieses Mal noch verheerender ausfallen.

Zugleich schlug Trump versöhnliche Töne an. Der Iran stecke in großen Problemen, insbesondere die Wirtschaft des Landes. „Ich glaube wirklich, dass sie einen Deal machen wollen.“ Auf die Frage, ob eine Aussetzung der US-Sanktionen gegen den Iran denkbar sei, sagte Trump, es wäre einfach, einen Deal mit den Iranern zu schließen. „Alles, was sie tun müssen, ist anzurufen.“ Die Bedingung sei sehr simpel: „keine Atomwaffen“. Die Iraner seien aber stolz. „Es fällt ihnen schwer, zum Telefonhörer zu greifen.“ Dabei könnten sie die Probleme in ihrem Land auf einfache Weise lösen.

Irans Außenminister Dschawad Sarif hat US-Präsident Donald Trump vor einer erneuten militärischen Verschärfung des Konflikts gewarnt. „Lassen Sie sich nicht wieder von Ihren üblichen Kriegstreibern irreführen“, twitterte Sarif am Donnerstag. 

Iran-Konflikt: Trump warnt vor Angriff - „Wenn das geschieht, wird Iran sehr hohen Preis bezahlen“

Update vom 01. April 2020: US-Präsident Donald Trump* hat den Iran vor Angriffen auf im Irak stationierte US-Soldaten gewarnt. Wie Trump auf der Kurzbotschaftenplattform Twitter schrieb, planten der Iran und seine verbündeten Milizen einen Überraschungsangriff auf US-Soldaten oder Einrichtungen im Irak. Ausgangspunkt seines Tweets seien „Informationen und Überzeugung“, schrieb Trump, der den Sachverhalt nicht weiter konkretisierte.

Im Irak waren in den vergangenen Monaten wiederholt Raketen auf international genutzte Militärstützpunkte abgefeuert worden. Zudem wurde die US-Botschaft in Bagdad mehrmals Ziel von Raketenangriffen*. Die US-Regierung um Donald Trump* macht dafür pro-iranische Milizen verantwortlich. Durch die gezielte Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani* durch einen US-Drohnenangriff in Bagdad hat sich das ohnehin feindschaftliche amerikanisch-iranische Verhältnis dramatisch verschärft. Soleimani soll Anschläge auf US-Einrichtungen geplant haben.

Iran-Konflikt: Es war der 19. Angriff auf US-Ziele im Irak seit Oktober

Update vom 16. Februar, 10 Uhr: Nun gibt es erste Nachrichten zu den Folgen der Raketeneinschläge nahe der US-Botschaft in Bagdad in der Nacht zum Sonntag. „Keine Opfer, Untersuchung dauert an“, twitterte ein amerikanischer Militärsprecher der Deutschen Presse-Agentur zufolge am Sonntagmorgen. 

Erstmeldung vom 16. Februar 2020: 

Bagdad - Mehrere Raketen sind Angaben aus US-Militärkreisen zufolge in der Nacht zum Sonntag nahe der US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad eingeschlagen. Unklar war vorerst, wie viele Raketen abgefeuert und welche Ziele getroffen wurden. Auch Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor. Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten von mehreren lauten Detonationen in dem Stadtteil, in dem die meisten Botschaften liegen.

Iran-Konflikt: Es war der 19. Angriff auf US-Ziele im Irak seit Oktober

Außerdem waren in der sogenannten Grünen Zone Bagdads Warnsirenen zu vernehmen. AFP-Journalisten berichteten zudem von einem oder mehreren Flugzeugen, die über dem Stadtteil kreisten. Der Vorfall in der Nacht war der 19. Angriff auf US-Ziele im Irak* seit Ende Oktober.

In der Vergangenheit hatte die US-Regierung die pro-iranischen Hasched-al-Schaabi-Milizen für die Attacken in der Grünen Zone verantwortlich gemacht. Jedoch gab es bislang kein Bekenntnis der Milizen zu den Anschlägen.

Nur wenige Stunden vor dem Angriff am Sonntag hatte die radikale pro-iranische Harakat-al-Nudschaba-Miliz, die Teil des al-Schaabi-Bündnisses ist, einen „Countdown“ bis zum Vertreiben der US-Truppen aus dem Land angekündigt. Im Onlinedienst Twitter postete die Miliz offenbar ein Foto eines US-Militärfahrzeugs und schrieb: „Wir sind näher als ihr denkt.“

Iran-Konflikt: Seit Ende Dezember ist die Lage im Nahen Osten extrem angespannt

Schon Ende Dezember war die Lage in der Region eskaliert*. Damals wurde bei Raketenangriffen im Norden des Irak ein US-Bürger getötet. Die USA flogen als Reaktion darauf zwei Tage später Luftangriffe auf pro-iranische Milizen und töteten dadurch mindestens 25 Kämpfer. Anfang Januar brachten die USA dann mit einem Drohnen-Angriff im Irak gezielt den iranischen General Kassem Soleimani* und den irakischen Milizen-Anführer Abu Mehdi al-Muhandis um.

Für die Tötung der beiden drohten die mit dem Iran verbündeten Hasched-al-Schaabi-Milizen mit massiver Vergeltung. Infolge des Angriffs verschärften sich nicht nur die Spannungen zwischen Washington und Teheran. Auch das Verhältnis zwischen den USA und dem Irak* wurde dadurch stark belastet. Das irakische Parlament verlangte kurz nach der Tötung von Soleimani den Abzug aller US-Truppen sowie anderer ausländischer Streitkräfte aus dem Land.

*Merkur.de und fr.de sind Teil des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks.

dpa, AFP, cia

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