Genervt von Lauterbach: Bizarrer Süßigkeiten-Protest in der Gesundheitsministerkonferenz

In der Videokonferenz der Gesundheitsminister sorgt ein Schokoriegel für Ärger. Der Vorfall steht für eine generelle Frustration mit Karl Lauterbach.
Berlin – Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) leidet bei seinen Landeskollegen offenbar zunehmend an Autoritätsverlust. Die Minister und Senatoren der Länder seien genervt von Lauterbachs Art in den regelmäßigen Videokonferenzen der Gesundheitspolitiker, wie die Bild-Zeitung berichtet. Die Art und Weise, auf welche die Politiker ihren Ärger ausgedrückt haben sollen, erinnert allerdings mehr an einen Kindergarten, als an eine Konferenz zur Gesundheitspolitik. Ausschlaggebend soll ein Schokoriegel gewesen sein.
Vor zwei Jahren wurde die mitunter wöchentliche Videokonferenz der Landesgesundheitsminister und -Senatoren mit dem bundespolitisch Verantwortlichen in diesem Bereich etabliert. Ausschlaggebend war damals die Corona-Pandemie. Das Virus war es auch, das Lauterbach in der Öffentlichkeit bekannt genug machte, um eine Kampagne für seine Nominierung als Gesundheitsminister zum Erfolg zu führen. Mit den Worten „Ihr wollt ihn, ihr kriegt ihn“ verkündete der frischgewählte Bundeskanzler Olaf Scholz die Entscheidung damals. Seitdem steht der beliebte Talkshow-Gast Lauterbach aber regelmäßig in der Kritik. Auch die Gesundheitsminister und Senatoren der Bundesländer stimmen dabei mit ein, wie die Bild jetzt berichtet.
Ärger in der Gesundheitsministerkonferenz: Lauterbach tadelt Amtskollegin
So soll der Bundesgesundheitsminister seine Amtskollegin aus Hamburg, die Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard, bei einer der Videokonferenzen dafür getadelt haben, dass sie einen Kitkat-Riegel aß. Lauterbach soll in diesem Zuge eine Standpauke über die schädlichen Inhaltsstoffe des Riegels gehalten haben. Die Senatorin aus Hamburg habe genervt reagiert – eine Einstellung, die einige ihrer Amtskollegen wohl teilten.
Karl Wilhelm Lauterbach | |
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Geburtsdatum | 21. Februar 1963 |
Geburtsort | Birkesdorf |
Amt | Bundesminister für Gesundheit |
Partei | SPD |
Ärger um Süßigkeiten: Gesundheitsminister stellen sich gegen Lauterbach
In der darauffolgenden Konferenz sollen die Gesundheitspolitiker ihrer Frustration über Lauterbachs Belehrungen ausdruck verliehen haben, indem sie sich demonstrativ Süßigkeiten in den Mund hielten. Der bayrische Gesundheitsminister, Klaus Holetschek, hielt dabei das Etikett seiner Cola-Flasche in die Kamea, berichtet die Bild mit dem Verweis auf Teilnehmer.
Auf den ersten Blick ist der Vorfall kein gutes Zeichen für die Autorität von Lauterbach über seine Landekollegen. Es ist allerdings unklar, welche Politiker neben Holetschek an der Aktion beteiligt waren. So ist die CDU, zu welcher der Minister aus Bayern gehört, in ihrer Rolle als Oppositionspartei im Bundestag generell nicht gut in Sachen Gesundheitspolitik auf die SPD zu sprechen. Lauterbach kassierte allerdings auch schon Kritik von Marco Buschmann, dem Bundesjustizminister der FDP. Sollte sich der Ärger über den Gesundheitsminister auch innerhalb der Ampel-Parteien ausbreiten, könnte dies langfristig zu einem ernsteren Problem für Lauterbach werden. (vbu)