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Ministerin Geywitz will Bau von Einfamilienhäusern in Deutschland eindämmen

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Von: Tobias Utz

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Klara Geywitz
Ministerin Klara Geywitz bei der Besichtigung einer Baustelle. (Archivfoto) © F. Boillot/Snapshot Photography/Imago Images

Bauministerin Klara Geywitz von der SPD will den massenhaften Bau von Einfamilienhäusern stoppen. Sie argumentiert unter anderem mit Umweltschutz

Berlin – Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, möchte den Bau von Einfamilienhäusern in Deutschland eindämmen. Es sei „ökonomisch und ökologisch“ unsinnig, wenn jede Generation Einfamilienhäuser baue, sagte sie im Interview mit der taz. Seit den 1950er Jahren seien hunderttausende Einfamilienhäuser gebaut worden. „In denen leben meist keine Familien mehr, sondern ein oder zwei Senioren.“

Anfangs werde noch zu fünft auf 150 Quadratmetern gewohnt, „aber dann ziehen die Kinder aus – und das Haus schrumpft in dem Moment nicht“. Anders als die Grünen Anfang 2021, die ebenfalls den Bau von Einfamilienhäusern anstrebten, ergänzte SPD-Politikerin Geywitz die Debatte um einen Aspekt: das Klima. „Wir reden zwar darüber, wie das eigene Ess- oder Mobilitätsverhalten das Klima beeinflusst, beim Wohnen aber noch nicht“, so Geywitz.

Geywitz will Bau von Einfamilienhäusern eindämmen - FDP mit Kritik

Statt neu zu bauen, müsse die jüngere Generation bereits bestehende Häuser kaufen. Die Lösung sei ein anderer Nutzungszyklus, sagte Geywitz. „Gut wäre, wenn die nächste Generation von jungen Familien alte Häuser erwirbt und saniert. Dafür müssen wir staatliche Anreize setzen. Dann kann man beides vereinbaren: Fläche sparen und den Wunsch vom eigenen Haus ermöglichen.“

Gegenwind erhielt Ministerin Geywitz prompt von der FDP. Bundestagsabgeordneter Daniel Föst kommentierte auf Twitter, dass Geywitz sich „um steigende Baukosten kümmern, die KfW-Förderung, Lieferketten oder die Beschleunigung der Verfahren und Entbürokratisierung“ – „Aber nein, lieber startet sie eine ideologische Debatte um den Traum vom Einfamilienhaus.“ (tu/dpa)

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