1. Startseite
  2. Politik

Lambrechts Sohn fliegt mit Regierungshubschrauber - Ministerium weist Kritik zurück

Erstellt:

Von: Lukas Zigo

Kommentare

Ein Flug mit ihrem Sohn in einem Regierungshubschrauber bringt Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) in Erklärungsnot.

Berlin/Sylt – Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat wegen eines Fluges mit ihrem Sohn in einem Regierungshubschrauber Kritik einstecken müssen. Lambrechts 21-jähriger Sohn sei in einem Luftwaffe-Hubschrauber zu einem Osterurlaub mit seiner Mutter nach Sylt geflogen, wie der Business-Insider berichtete. Dem Bericht zufolge gab es bereits andere Mitreisen des Sohnes. Das Verteidigungsministerium wies die Kritik zurück. Lambrecht habe den Mitflug beantragt und „die Kosten gemäß der Richtlinie zu 100 Prozent übernommen“, sagte ein Sprecher am Montag (09. Mai 2022) in Berlin.

Verteidigungsministerin Lambrecht in Wunstorf
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (M r, SPD) begrüßt beim Besuch vom Lufttransportgeschwader 62 im niedersächsischen Wunstorf Oberst Christian John (M l). © Ole Spata/dpa

Mitflug von Lambrecht Sohn: Scharfe Kritik von der Unionsfraktion

Die Unionsfraktion kritisierte Lambrecht und warf ihr einen politischen Fehler vor. So bemängelte der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, dass einerseits für das 9-Euro-Ticket im öffentlichen Personennahverkehr geworben werde, und die eigenen Kinder würden im Regierungsflieger auf die Insel gebracht.

„Die Bundeswehr für private und parteipolitische Zwecke zu benutzen, ist stillos“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), der Bild-Zeitung am Dienstag (10. Mai 2022). „Die Verteidigungsministerin sollte als Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt mehr Fingerspitzengefühl zeigen und nicht die Luftwaffe mit der Lufthansa verwechseln.“

Mitflug war angemeldet – Koalitionspartner FDP sieht trotzdem Problem

Dem widersprach ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Als Bundesverteidigungsministerin sei Lambrecht anforderungsberechtigt für Luftfahrzeuge der Flugbereitschaft, wenn die Reise in Ausübung einer amtlichen Tätigkeit durchgeführt werde, und bestimme die sie begleitenden Personen, „die je nach Bundesinteresse unterschiedliche Kostensätze zu tragen haben“, sagte er. Weiter führte er aus: „Mitflug und Kostenerstattung fanden demnach in voller Übereinstimmung mit den Richtlinien für den Einsatz von Luftfahrzeugen der Flugbereitschaft BMVg statt.“

Dagegen zeigte sich die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), im Fernsehsender Welt wenig angetan von dem Flug. Sie könne das noch nicht kommentieren, es sei aber ein ungewöhnlicher Vorgang. Strack-Zimmermann sagte dazu: „Ich kann das nicht beurteilen, was das für ein Flug war, ob die Ministerin sowieso unterwegs war. Das Ganze ist nicht wirklich korrekt, das wissen wir alle.“ Sie gehe davon aus, dass die Ministerin den Fall erklären könne. (lz/dpa/afp)

Auch interessant

Kommentare