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Wegen Maskenpflicht: Gleich zwei Ministerpräsidenten platzt der Kragen - Deutliche Worte bei Lanz

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Viel los gewesen bei Markus Lanz: Der Moderator nimmt einen Gast in die Mangel und das „Masken-Wirrwarr“ in der Corona-Krise sorgt für ordentlich Klinsch.

Die Diskussion um die Maskenpflicht wegen des Coronavirus haben manche Bundesländer kurzerhand beendet, die „dringende Empfehlung“ der Bundesregierung überholt und eine Pflicht eingeführt - ab sofort, bald, teilweise, zumindest mit Schal... 

Das Wirrwarr ist groß und war dementsprechend willkommenes Streitthema sowohl im ZDF bei Markus Lanz als auch in ARD-Extra, wo jeweils Ministerpräsidenten ordentlich vom Stapel ließen.

Maskenpflicht als Thema bei Markus Lanz (ZDF): Ministerpräsident fordert einmal mehr einheitliches Vorgehen

Bei Lanz geladen war die Schriftstellerin Thea Dorn, die auch gleich mit Kritik an den Verstößen gegen Menschenrechte in medias res einstieg, der Virologe Professor Hendrik Streeck von der Universität Bonn, den Lanz zu seinem Vorgehen bei der Corona-Forschung in Heinsberg ziemlich in die Mangel nahm*, und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Und der konnte einen kleinen Wutausbruch zum Thema Maskenpflicht nicht zurückhalten.

Zunächst einmal aber: Ja, er blicke noch durch, bejahte er die Frage von Lanz zum „Masken-Wirrwarr“. Er selbst forderte ein gemeinsames Vorgehen, eben ohne Alleingänge. „Es ist wesentlich besser, wenn der Staat, der Bund, die Länder geschlossen auftreten: dasselbe zum gleichen Zeitpunkt empfehlen. Dass das derzeit schwer möglich ist, bedauere ich wirklich sehr“, sagte er zu Lanz.

Maskenpflicht: Ministerpräsidenten wettern im Fernsehen gegen übereifrige Kollegen

Dann brach es aus ihm heraus: „Es nervt mich schon, da bin ich ganz ehrlich“, sagte er. „Und zwar, weil wir erst vor fünf Tagen zusammengesessen haben.“ Er glaube nicht, „dass diejenigen Kollegen, die damit vorgeprescht sind, der Politik insgesamt einen Gefallen getan haben.“ Die Masken-Thematik sei ein gutes Lehrstück, wie man es nicht machen sollte.

Thea Dorn kommentierte dazu ärgerlich: „Ich fühle mich für dumm verkauft.“ Um mündig als Bürgerin entscheiden zu können, hätte sie gerne eine transparente Erklärung, welcher Schutz wann wo was genau bringe.

Maskenpflicht: Ramelow sah sich gezwungen nachzuziehen

Äußerst ungehalten wetterte auch Kollege Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, in ARD-Extra über das uneinheitliche Vorgehen der Länder und deren vorschnelle Landespräsidenten - obwohl er selbst von Anfang an grundsätzlich ein Befürworter der Maskenpflicht gewesen sei. „Und was mich halt wundert, ist, dass die Kollegen, die am Mittwoch noch dagegen gesprochen haben, die Ersten waren, die es dann angefangen haben einzuführen“, sagte er.

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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow ist mehr als ungehalten über das uneinheitliche Vorgehen bei der Maskenpflicht. © Screenshot: ard.de

Da Thüringen zwischen Bayern und Sachsen liegt, die beide die Maskenpflicht zum Ende der totalen Ausgangssperre* eingeführt hätten, habe Thüringen sich schließlich auch entschlossen nachzuziehen, um zum Start des Einzelhandels* ein einheitlicheres Bild zu schaffen, sagte Ramelow. Er wies darauf hin, dass die Maskenpflicht fälschlicherweise ein Sicherheitsgefühl herstellen könnte. Doch sogenannte Alltagsmasken schützten nicht den Träger gegen das Coronavirus, sondern möglicherweise das Gegenüber. Wenn aber alle die Maske trügen, erhöhe man den Schutz aller Beteiligten*, sagte er.

Nach seinen kritischen Zitaten bekommt Boris Palmer bei Markus Lanz (ZDF) die Chance auf Läuterung. Den prägenderen Part hat jedoch Markus Söder inne, der zeigt, wie die Zukunft aussieht. In einem weiteren „Lanz“-Talk attackierte ein Kommissar Horst Seehofer.

Bei einem weiteren ZDF-Talk mit Markus Lanz trifft Wissenschaft auf Politik: Virologe Martin Stürmer kritisiert unter anderem NRW-Minister Laschet - und berichtet von eigenen Covid-19-Folgen.

*merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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