„Hat jemand mit Adolf Hitler gesprochen?“: Polens Präsident schießt gegen Olaf Scholz

Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs sprechen mehrere Staatsoberhäupter mit Wladimir Putin – auch Olaf Scholz. Laut Andrzej Duda gebe es aber nichts zu verhandeln.
Warschau – Polens Präsident Andrzej Duda hat Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dafür kritisiert, trotz des zum Krieg mutierten Ukraine-Konflikts weiterhin mit Wladimir Putin Gespräche zu führen.
„Ich bin erstaunt über all diese Gespräche, die da geführt werden mit Putin, gerade von Kanzler Scholz, von Präsident Emmanuel Macron. Diese Gespräche bringen gar nichts“, kritisierte Duda in einem Interview mit der Bild-Zeitung, das am Mittwoch (8. Juli) bei Youtube veröffentlicht wurde.
Kritik an Olaf Scholz: Wladimir Putin muss nicht sein Gesicht bewahren
Vielmehr bewirkten die mehrfachen Kontaktaufnahmen wie „eine Art Legitimierung eines Menschen, der verantwortlich ist für Verbrechen, die von der russischen Armee in der Ukraine begangen werden“, sagte Duda weiter.
Putin allein sei dafür verantwortlich, seine Armee in die Ukraine geschickt zu haben, sagte der polnische Präsident. Ihm unterstünden die Befehlshaber. Die Situation sei ähnlich wie mit Adolf Hitler im Zweiten Weltkrieg. „Und hat jemand während des Zweiten Weltkrieges auf diese Weise mit Adolf Hitler gesprochen?“, fragte Duda. „Sagte jemand, dass er sein Gesicht bewahren muss? Dass man es so machen müsse, dass es nicht erniedrigend ist für Adolf Hitler?“. Solche Stimmen kenne Duda nicht. (nak/dpa)
Der vermeintlich zögerliche Ukraine-Kurs des Bundeskanzlers wurde schon mehrfach kritisiert. Bezüglich der Beliebtheit der deutschen Politikerinnen und Politiker liegt Olaf Scholz einer Umfrage zufolge derzeit weit hinter Außenministerin Annalena Baerbock.