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CDU-Abgeordnete klatschen nach Kauder-Sturz ab - jetzt äußern sie sich zu den Tagesschau-Bildern

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Von: Thomas Fischhaber

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Wer klatscht denn da nach der Wahl ab?
Wer klatscht denn da nach der Wahl ab? © Screenshot Tagesschau

Ralph Brinkhaus hat die Wahl zum Unionsfraktionsvorsitzenden gegen Volker Kauder gewonnen. Nun hat die Tagesschau zwei Abgeordnete beobachtet, wie sie sich nach der Wahl abklatschen.

Berlin - Na, wer jubelt denn da nach dem Sieg von Ralph Brinkhaus über Merkel-Favorit Volker Kauder bei der Wahl zum Unionsfraktionsvorsitzenden? In der Tagesschau waren zwei CDU-Abgeordnete zu sehen, die sich nach der Bekanntgabe des Siegers im Flur neben dem Fraktionssaal begegnet sind und abgeklatscht haben - mit ausgestreckter Faust und brüllendem Lachen.

Auf dem Foto sind die beiden Abgeordneten Hans-Jürgen Thies und Michael von Abercron - beide CDU - zu sehen. Die Herren kennen sich aus der „Gruppe 17“, in der sich diejenigen Parlamentarier zusammengetan haben, die 2017 in den deutschen Bundestag eingezogen sind. Handelt es sich dabei etwa um die Anführer der Revolte gegen Angela Merkel?

Wie Bild berichtet, haben sich die beiden Abgeordneten jetzt zu dem Foto geäußert. „Das war eine spontane Reaktion“, sagte etwa Hans-Jürgen Thies im Interview mit der Bild. „Ich bin meinem Kollegen Michael von Abercron auf dem Gang begegnet, und weil wir beide zu denjenigen Abgeordneten gehören, die sich vorab klar für Ralph Brinkhaus (50) als neuen Fraktionschef ausgesprochen haben, haben wir uns abgeklatscht.“ Beide Abgeordneten haben sich bereits vor der Wahl klar für Ralph Brinkhaus als Fraktionschef ausgesprochen.

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Thies nach Kauder-Sturz: Kein „Aufstand“, sondern „Stärkung von Angela Merkel“

„Wir fühlten uns bestätigt“, erklärte Thies. Er verstehe die Auflehnung gegen den Amtsinhaber Volker Kauder (69), den Favoriten der Kanzlerin, nicht als „Aufstand“, sondern als „Stärkung von Angela Merkel“. Der Fraktionsvorsitzende werde für den Rest der Legislaturperiode gewählt. „Mit ihm ziehen wir auf jeden Fall in den nächsten Bundestagswahlkampf. Volker Kauder wäre ein Zeichen für ,Weiter so‘ gewesen, ein Auslaufmodell gewissermaßen.“

Die Wahl von Brinkhaus sieht Thies als klares Zeichen. „Die Fraktion kann sich aus sich selbst heraus erneuern, nicht erst nach einer Abstrafung durch den Wähler. Wir sind nicht nur ein Kanzlerwahlverein.“ Dieses Zeichen stärke Merkel, denn was die Union stärke, das stärke auch die Kanzlerin.

Auch Michael von Abercron äußerte sich zu dem Foto: „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen“ sei von Abercron froh, dass die Fraktion die Kraft zur personellen Erneuerung gefunden habe. „Weil das absolut kein Selbstgänger war, gab es zwischen uns diese spontane Geste in Vorfreude auf die gemeinsame Arbeit unter Freunden!“

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Für den nächsten CDU-Bundesparteitag in Hamburg Anfang Dezember wolle Thies wegen wegen des Wechsel an der Fraktionsspitze jedoch keine Aussage machen. Jedoch erhoffe er sich eine neue Gesprächs- und Debattenkultur. Dadurch könne die Union wieder mehr frische und eigene Akzente setzen - auch zusammen mit der Bundesregierung und der Kanzlerin.

Thies berichtet, dass er nach dem Ausgang der Wahl in seinem Wahlkreis Soest schon sehr positive Rückmeldungen bekommen habe.  „Aber eines ist auch klar. Mit einem neuen Kopf allein ist es nicht getan. Jetzt müssen wir auch bei den Problemen liefern, die die Leute draußen beschäftigen. Pflege, Wohnungen, Digitalisierung ...“

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tf

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