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Neuer Rentenstreit? Noch länger Arbeiten - Wirtschaft richtet heikle Forderung an die Politik

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Von: Thomas Eldersch

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Geht es nach den Arbeitgeberverbänden sollen die Deutschen zukünftig länger arbeiten, um die volle Rente ausbezahlt zu bekommen. Die Gewerkschaften sind dagegen.

Berlin - Um die Betriebe zu entlasten und die Beiträge für die Sozialversicherung stabil zu halten, fordern die Arbeitgeberverbände jetzt, dass das Renteneintrittsalter erhöht wird. Weil die Menschen immer älter würden, müssten sie auch länger arbeiten, so die Grundaussage der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hält diesen Vorschlag jedoch für „völlig inakzeptabel“.

Rentenstreit: Für stabile Sozialabgaben müssen Arbeitnehmer länger arbeiten

Derzeit liegt der Anteil der Sozialversicherungsbeiträge bei etwa 40 Prozent des Bruttolohns. Diese werden zur Hälfte vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber übernommen. Doch eine BDA-Kommission kommt zu dem Ergebnis, dass sich bis 2040 der Betrag auf 50 Prozent erhöhen wird. Grund dafür ist unter anderem die alternde Bevölkerung. Durch die steigende Belastung würden deutsche Firmen international weniger wettbewerbsfähig, außerdem wirke sie sich negativ auf die Beschäftigung aus und gefährde den Zusammenhalt. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte bereits vor längerer Zeit vorgeschlagen, die Sozialabgabenquote gesetzlich bei 40 Prozent zu deckeln.

Um dem Anstieg der Beiträge auf 50 Prozent entgegenzuwirken, müsste ab 2031 das Renteneinstiegsalter heraufgesetzt werden. Nur so könne die Beitragsbelastung stabil gehalten werden, heißt es in dem BDA-Bericht. Der Vorschlag der Kommission ist nun, die Regelaltersgrenze für den Renteneinstieg an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Steigt die Lebenserwartung um ein Jahr, sollen die Menschen ein Dreivierteljahr länger arbeiten. Wer vorzeitig in Rente geht, soll höhere Abschläge in Kauf nehmen müssen als bisher - wer freiwillig länger arbeitet höhere Zuschläge bekommen.

Rentenstreit: Der DGB spricht sich gegen einen Anstieg des Renteneintrittsalters aus

Das DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel antwortete auf die Pläne des BDA in der Neuen Osnabrücker Zeitung folgendermaßen:  „Ein höheres Renteneintrittsalter ist völlig inakzeptabel. Das wäre de facto eine Rentenkürzung für die Menschen, die einer stark belastenden Tätigkeit nachgehen. Denn wer härter arbeitet, stirbt früher.“ Viel nachhaltiger sei es, „weiterhin für eine hohe Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung, insbesondere der Frauen und Migranten und Migrantinnen, zu sorgen.“ (tel)

Damit man auch im Alter seinen Lebensstandard beibehalten kann, muss man vorsorgen. So viel Geld sollte man in dem jeweiligen Alter zur Seite gelegt haben, um später einmal gut über die Runden zu kommen. Aber manchmal bleibt nach 40 Jahren Arbeit nicht genug übrig, um davon leben zu können.

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