Ukraine hat angeblich bereits genug Waffen für die Gegenoffensive gegen Russland
Hat die Gegenoffensive der Ukraine bereits begonnen? Darüber gibt es widersprüchliche Aussagen. Das sagen Experten zu den Plänen von Selenskyj.
Kiew - Die Ukraine verfügt bereits über genug Waffen, um eine Gegenoffensive zu starten. Das hat der Leiter der Verteidigungsnachrichtendienste des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Kyrylo Budanow, erklärt. „Viele Zivilisten befinden sich immer noch unter russischer Besatzung, und wir können keine weitere Zeit verschwenden. Wir haben bereits das Minimum an Waffen und anderer Ausrüstung. Alles, was ich sagen kann, ist, dass die Gegenoffensive bald beginnen wird“, sagte er zu NHK, einem öffentlich-rechtlichen TV-Sender aus Japan.
Ukraine hat angeblich genug Waffen für Gegenoffensive gegen Russland
Budanow betonte, dass die Ukraine alle verfügbaren Kräfte und Mittel einsetzen werde, um die Russen von ukrainischem Gebiet zu vertreiben. Für eine erfolgreiche Operation werde allerdings „eine bedeutende Menge an Waffen und Munition“ benötigt. Seiner Ansicht nach bräuchte die Ukraine allerdings mehr Kampfflugzeuge.
Unklar ist aktuell, ob die Gegenoffensive der Ukraine bereits begonnen hat. „Die Ukraine hat in und um Bachmut örtlich begrenzte Gegenoffensiven ausgeführt, um die Russen zurückzudrängen und die Verteidigung in der Region zu testen“, sagt Lucas Webber, Mitbegründer der Website Militant Wire.

„Schwer zu sagen, ob Gegenoffensive begonnen hat“
„Es ist schwer zu sagen, ob die geplante eigentliche Gegenoffensive begonnen hat, aber diese Aktionen deuten darauf hin, dass die Ukraine etwas viel Größeres plant“, so Webber. Andere spekulieren über eine absichtlich hinausgezögerte Festsetzung der Russen in Bachmut. Um dann an anderer Stelle wieder zuzuschlagen. „Ich würde zu der Interpretation tendieren, dass die Ukraine versucht, die russischen Streitkräfte in Bachmut festzusetzen, um sie zu zwingen, an einem bestimmten Punkt der Front zu bleiben“, sagte Ivan Klyszcz vom Thinktank ICDS in Estland der AFP.
Es besteht außerdem die Möglichkeit, dass Kiew versucht, das Atomkraftwerk Saporischschja im Südosten des Landes zurückzuerobern. Wolodomyr Selensky, Präsident der Ukraine, weist hingegen solche Berichte entschieden zurück. Es seien nämlich noch nicht alle versprochenen Militärfahrzeuge eingetroffen, heißt es. Zwar könne die Ukraine auch jetzt schon erfolgreich angreifen. „Aber wir würden viele Menschen verlieren. Ich finde, das ist inakzeptabel“, sagte Selenskyj. (mse)