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Vitali Klitschko mit emotionalem Appell aus der Ukraine: „Wir kämpfen auch für deutsche Werte“

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Von: Nadja Austel

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Vitali Klitschko beschreibt die Situation in Kiew als „Horror“ und appelliert an die deutsche Solidarität. Die Ukrainer„sehen euch und eure Unterstützung.“

Kiew – Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Deutschland aufgefordert, im Krieg gegen Russland weiter eng an der Seite der Ukraine zu stehen. „Bleiben Sie bitte mit uns, weil wir kämpfen auch für deutsche Werte“, sagte er in einem Interview des ARD-Morgenmagazins am Freitag, das bereits am Donnerstagnachmittag (03.03.2022) aufgezeichnet wurde. Grund für den Krieg sei, dass die Ukraine ein Teil der europäischen Familie sein wolle. Gemeinsam mit seinem Bruder leistet er seinem Heimatland im Krieg gegen Russland große Dienste.

Klitschko sieht die aktuelle Herausforderung in Kiew vor allem in der Versorgung der Bürger mit Wärme, Elektrizität und Wasser. Die Logistik sei zusammengebrochen. Zugleich gebe es Anschläge und russische Scharfschützen in der Stadt. „Ein Horror“, beschreibt Klitschko die Lage in Kiew. Er habe sich nicht vorstellen können, dass so etwas in seiner Stadt passieren könne.

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko bittet Deutschland im Ukraine-Krieg um Hilfe.
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko bittet Deutschland im Ukraine-Krieg um Hilfe. © Genya Savilov/afp

Ukraine-Konflikt – Krieg gegen Russland „herrscht meisten in der Nacht“ (Wladimir Klitschko)

Sein Bruder Wladimir Klitschko berichtete im Interview, tagsüber höre man in Kiew zwar Geschosse, in der Nacht aber sei es aber erst richtig schlimm. „Der Krieg herrscht meistens in der Nacht“, sagte er. Klitschko wies darauf hin, wie nah Kiew an Deutschland liege. „Hier ist das Champions-League-Finale (2018) gewesen, wo viele Deutsche auch dabei waren.“ 

Die Welt müsse zusammenrücken und die Zusammenarbeit mit Russland stoppen, sonst werde es der Ukraine sehr schlecht ergehen. Nicht nur Soldaten sterben jeden Tag, sondern auch Zivilisten, so Klitschko. Circa 100 von ihnen sollen ihm zufolge bereits durch die Angriffe Russlands in Kiew gestorben sein. 

Vitali Klitschko zum Ukraine-Krieg: „Wir hassen keine Russen, wir hassen die Politik“

Im Interview wurde Klitschko auch danach gefragt, wie er damit umgehe, auf einer Todesliste von Wladimir Putin zu stehen. „Wenn ich sterbe, dann sterbe ich. Das ist eine Ehre für sein Land zu sterben“, lautete die Antwort. Er sagte auch, dass es nicht um Hass gegen Russland gehe. „Wir hassen keine Russen, wir hassen die Politik“, sagte er. „Wie kann ich Russen hassen? Meine Mutter ist Russin.“

Man stelle sich auf das Schlimmste ein, so Klitschko. Der Einsatz der Brüder für ihr Land ebenso wie der von Präsident Selenskyj beeindruckt. Am Freitagnachmittag (04.03.2022) schrieben die Brüder auf Twitter: „Freunde in aller Welt, wir sehen euch und eure Unterstützung. Ihr seid großartig! Helft uns weiter!“ Er zeigt eine Lagerhalle mit Hilfspaketen, die die Ukraine erhalten hat. (na/dpa)

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