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Geheimdienstbericht: Russland schützt reichste Städte vor „extrem schweren Verlusten“

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Von: Moritz Serif, Nail Akkoyun, Christian Stör

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Bachmut entwickelt sich zur „Killzone“ für die Wagner-Söldner. Selenskyj soll bei den Oscars sprechen. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 13. März, 8.57 Uhr: Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet – die weiteren Entwicklungen hier.

Update vom 12. März, 21.04 Uhr: Die Einheiten der ukrainischen Raketentruppen und Artillerie haben am heutigen Sonntag laut aktueller Angaben des abendlichen Generalstabsberichts der ukrainischen Streitkräfte erfolgreiche Angriffe auf einen russischen Kommandoposten, zwei Trupps russischer Soldaten und eines ihrer Munitionslager durchgeführt.

Die ukrainische Luftwaffe habe außerdem ein Flugabwehrraketensystem des Gegners getroffen, sowie sechs Angriffe auf Trupps russischer Streitkräfte und deren Ausrüstung geflogen. „Unsere Einheiten der Raketentruppen und der Artillerie trafen einen Gefechtsstand, zwei Gruppen militärischer Arbeitskräfte und Ausrüstung des Feindes sowie ein Munitionslager“, so der ukrainische Generalstab am Abend.

Ukraine-Krieg: Russland schützt reichste Städte vor „extrem schweren Verlusten“

Update vom 12. März, 16.52 Uhr: Die russische Führung schirmt nach Ansicht der britischen Regierung die Bewohner großer Städte weitgehend von den Folgen des Kriegs in der Ukraine ab. In einem Bericht des Verteidigungsministeriums hieß es am Sonntag, Russlands reichste Städte Moskau und St. Petersburg blieben verhältnismäßig verschont von den „extrem schweren Verlusten“.

Aus vielen östlichen Regionen sei die Zahl der getöteten Soldaten wohl mehr als 30 Mal so hoch wie in Moskau. Davon seien besonders ethnische Minderheiten betroffen. Beispielsweise gehörten in der Stadt Astrachan 75 Prozent der Gefallenen zu den Bevölkerungsgruppen der Tataren und Kasachen. Es werde wohl auch weiterhin ein Hauptanliegen der russischen Militärführung bleiben, die wohlhabenderen und einflussreicheren Teile der Bevölkerung abzuschirmen, so die Einschätzung der britischen Geheimdienste. 

Moskau
Russlands reichste Städte Moskau und St. Petersburg blieben verhältnismäßig verschont von den „extrem schweren Verlusten“ des Krieges, schreibt das britische Verteidigungsministerium. © Hannah Wagner/-/dpa

Update vom 12. März, 11.56 Uhr: Russland hat in östlichen Regionen mit extrem hohen Verlusten zu kämpfen. Laut des britischen Geheimdienstes seien die Verluste dort bis zu 30 Mal so hoch wie in Moskau. Besonders betroffen sind ethnische Minderheiten. In der Stadt Astrachen gehören 75 Prozent der Gefallenen zu den Bevölkerungsgruppen der Tataren und Kasachen.

Ukraine-Krieg: Sicherheitsbehörden machen bekannt, wie viele Deutsche im Ukraine-Krieg kämpfen

Update vom 12. März, 09.45 Uhr: An den Kämpfen im Ukraine-Krieg haben sich nach Angaben deutscher Sicherheitsbehörden bislang mindestens 29 Extremisten und politisch motivierte Straftäter aus der Bundesrepublik beteiligt. Welcher Kriegspartei sich die Extremisten angeschlossen haben, teilte der Bundesverfassungsschutz mit Verweis auf Geheimhaltung nicht mit, heißt es in einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Ukraine-Krieg: Kiew will Bachmut trotz hoher Verluste halten

Update vom 12. März, 08.30 Uhr: Die Ukraine wird nach den Worten von Außenminister Dmytro Kuleba trotz schwerer Verluste Bachmut weiter entschieden verteidigen. Je länger die Stadt verteidigt werde, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, „dass andere Städte nicht das gleiche Schicksal erleiden“.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. © Efrem Lukatsky/dpa

Ukraine-Krieg: Kiew fordert Munitionslieferung von Deutschland

Update vom 12. März, 06.17 Uhr: Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine, fordert von Deutschland eine zügige Lieferung von mehr Munition. „Deutschland könnte wirklich mehr bei der Munition helfen. Mit Artillerie-Munition“, sagte der Minister. Es sei sehr dringend.

Ukraine-Krieg: „Gegenschlag“ – Offensive der Ukraine „nicht mehr weit entfernt“

Update vom 11. März, 22.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue „brutale Terrorangriffe“ Russlands gegen Städte und Gemeinden in der Ukraine beklagt. Tag und Nacht gebe es diese Attacken, sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft. „Raketen und Artillerie, Drohnen und Mörser - der bösartige Staat nutzt eine Vielfalt an Waffen mit dem einen Ziel, Leben zu zerstören und nichts Menschliches zurückzulassen“, sagte Selenskyj. Russland sei zu „einem Synonym für Terror geworden und wird ein Beispiel sein für Niederlage und gerechte Bestrafung für seinen Terror. Der Kreml kann die Bestrafung nicht stoppen.“

Ukraine-Krieg: Mehr als 152.000 Wohngebäude zerstört

Update vom 11. März, 20.30 Uhr: Russland hat dem ukrainischen Innenminister Ihor Klymenko zufolge die Ukraine seit Beginn der Invasion im Februar 2022 mehr als 40.500 Mal bombardiert. Der Beschuss habe seit Kriegsbeginn über 152.000 Wohngebäude zerstört, sagte Klymenko laut Euromaidan. Zudem wurden bisher etwa 66.300 Strafverfahren wegen Kriegsverbrechen russischer Streitkräfte registriert.

Update vom 11. März, 18.50 Uhr: Die Schlacht um Bachmut ist auf beiden Seiten mit hohen Verlusten verbunden. Zuletzt hatte ein ukrainischer Soldat in einem Beitrag des Internetsenders Hromadske beklagt, dass die ukrainischen Verluste immens seien. Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, hatte daraufhin die fortgesetzte Verteidigung mit strategischen Gründen gerechtfertigt. Im Kampf um Bachmut verliere die russische Söldnertruppe Wagner ihre kampffähigsten Einheiten.

Jetzt hat der ukrainische Oberst Serhii Cherevatyi im nationalen Fernsehen Zahlen genannt. Demnach sollen im Laufe des Tages 221 russische Soldaten getötet und 314 verwundet worden sein. „An diesem Tag feuerten die feindlichen Gruppen im Bachmut-Frontabschnitt 157 Mal mit verschiedenen Arten von Artillerie ... 53 Gefechte fanden statt, 16 Mal wurde allein Bachmut beschossen, 23 Gefechte fanden in der Gegend der Stadt selbst statt.“

Ukraine-Krieg: Gegenoffensive „nicht mehr weit entfernt“

Update vom 11. März, 17.20 Uhr: Wie ein Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen berichtet, ist die Frühjahrs-Gegenoffensive der Ukraine „nicht mehr weit entfernt“. Generaloberst Oleksandr Syrskyi betonte auf seinem Telegram-Kanal, dass die Soldaten der Ukraine Zeit gewinnen müssen, um Bachmut weiter zu halten. Oberste Priorität sei nun, die militärischen Reserven aufzustocken, bevor man zum Gegenschlag ausholen könne: „Es ist notwendig, Zeit zu gewinnen, um Reserven zu sammeln und eine Gegenoffensive zu starten, die nicht mehr weit entfernt ist“, so Syrskyi. In Bezug auf die russischen Angriffe auf die Verteidigungsanlagen der Ukraine in Bachmut, sprach der Generaloberst von einer „ordentlichen Abfuhr“.

Mittlerweile soll sich die Frontlinie in Bachmut in das Zentrum der Stadt verschoben haben. Das sagt der Anführer der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, in einem Video auf Telegram. Prigoschin, auch unter dem Namen „Putins Koch“ bekannt, beteuerte außerdem, man „tue alles“, um einen Gegenangriff der ukrainischen Streitkräfte zu verhindern. Der Oligarch kündigte zudem an, die Wagner-Gruppe mit weiteren Soldaten aufzustocken und die Frontlinien zu verstärken. Dazu seien in über 40 russischen Städten Rekrutierungsbüros eingerichtet worden.

Ukraine-Krieg: Mehrere Tote bei russischen Angriffen auf Cherson

Update vom 11. März, 14.40 Uhr: Bei einem russischen Angriff in der Stadt Cherson sind nach Angaben der Behörden mindestens drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Der Angriff habe sich auf einer Straße ereignet, die Cherson mit Mykolajiw verbindet, teilte der Chef der regionalen Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram mit. Der Rettungseinsatz vor Ort laufe noch.

Update vom 11. März, 12.40 Uhr: Eine Videobotschaft von Wolodymyr Selenskyj bei der Oscar-Verleihung? Dmytro Kuleba, der Außenminister der Ukraine, würde das für angemessen halten. Der Bild am Sonntag sagte er: „Ich denke, wenn ‚All Quiet on the Western Front‘ einen Oscar als bester ausländischer Film erhält, während Präsident Selenskyj, der kämpft, das Land führt, den größten Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa kämpft, nicht zu den Oscars sprechen darf, wird man kein besseres Beispiel für die Heuchelei von Top-Managern und Produzenten der Filmindustrie finden können.“

Edward Berger, Regisseur des nominierten Films „Im Westen nichts Neues“ sagte zu der Debatte: „Ich habe das Gefühl, man kann das auch trennen. Und es muss jetzt nicht auf jeder Berlinale und auf jedem Festival und auf jeder Feierlichkeit Selenskyj zu sehen sein. Aber er wird präsent sein, da bin ich mir sicher. Also präsent in den Köpfen der Menschen und auch in den Reden.“

Ukraine-Krieg: Bachmut wird zur „Killzone“ für Wagner-Söldner

Update vom 11. März, 10.40 Uhr: Bachmut sei zu einer „Killzone“ geworden, die für die russischen Wagner-Söldnertruppen eine große Herausforderung darstelle, schrieb das britische Verteidigungsministerium auf Twitter. In seinem jüngsten Geheimdienstbericht berichtet das Ministerium, dass die Söldner in den letzten vier Tagen den größten Teil des östlichen Teils der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht haben dürften. Die ukrainischen Streitkräfte sollen hingegen den Westen der Stadt halten sowie wichtige Brücken am Fluss Bachmutka.

Ukrainische Soldaten feuern eine Panzerhaubitze auf russische Stellungen in der Nähe von Bachmut.
Ukrainische Soldaten feuern eine Panzerhaubitze auf russische Stellungen in der Nähe von Bachmut. (Archivfoto) © Libkos/dpa

Ukraine-Krieg: Kämpfe um Stadt Bachmut „eskalieren“

Update vom 11. März, 8.40 Uhr: Die Kämpfe in der ostukrainischen Stadt Bachmut seien „eskaliert“, sagte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Malyar. Russland hätte erneut versucht, die Verteidigungslinien zu durchbrechen, die in den vergangenen sechs Monaten weitgehend gehalten hätten.

Associated Press berichtete zuvor, dass westlich von Bachmut die von der Ukraine gehaltene Stadt Kostjantyniwka mit Raketen beschossen wurde. Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft wurden acht Menschen verletzt und mehr als ein Dutzend Häuser beschädigt oder zerstört. Laut Polizeiangaben griffen die russischen Streitkräfte die Stadt mit S-300-Raketen und Streumunition an.

Ukraine-Krieg: Selenskyj lobt Norwegen – und will Kampfjet-Hilfe

Update vom 11. März, 6.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Norwegen als besonderen europäischen Verbündeten in Sachen Militärhilfe vor der Frühjahrsoffensive gegen Russlands Angriffskrieg gelobt. Norwegen setze ein Beispiel mit seiner Unterstützung des Kampfes von sieben Milliarden Dollar (6,58 Milliarden Euro) in den nächsten fünf Jahren, sagte Selenskyj in einer am Freitagabend (10. März) in Kiew verbreiteten Videobotschaft nach einem Treffen mit Oslos Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram. Er sagte weiter, dass sich andere Länder an Norwegen ein Beispiel nehmen sollten.

So sei mit Norwegen auch die Möglichkeit einer Ausbildung für Piloten an westlichen Kampfjets besprochen worden, sagte Selenskyj. Die Ukraine fordert Kampfflugzeuge als dringende Voraussetzung, um Russland zu besiegen. Bisher gibt es aber keine Kampfjet-Zusage. Russland warnt vor einer solchen Lieferung, weil dies laut Moskau eine direkte Beteiligung der Nato-Staaten am Krieg bedeute. Das skandinavische Nato-Land Norwegen wird der Ukraine acht Leopard-2-Kampfpanzer zur Verfügung stellen. Hinzu kommen bis zu vier Begleitfahrzeuge sowie Mittel für Munition und Ersatzteile.

Ukraine-Krieg: Unterschätzt der Westen die militärischen Fähigkeiten Russlands?

Update vom 10. März, 22.29 Uhr: Der Westen unterschätzt Russlands Position im Ukraine-Krieg, behauptet ein Veteran der U.S. Army Special Force. Wie er gegenüber Newsweek betont, mussten die russischen Streitkräfte zwar bereits zahlreiche Verluste hinnehmen mussten, Russland passe sich jedoch an die Situation an. „Ich habe seit 1989 mit den Russen zu tun. Sie sind sehr widerstandsfähig und zäh. Ich bin sicher, dass die Russen noch jede Menge Überraschungen parat haben“, so der Veteran.

Das russische Militär habe sich darauf konzentriert, nach ukrainischen Schwachstellen zu suchen und jede Lücke, die sie finden, für gezielte Artilleriebeschuss und Angriffsoperationen nutzen. Das zeige, dass sie aus den vergangenen Monaten gelernt und sich angepasst haben. „Sie denken nach und lernen und das kann man jetzt an ihren Operationen sehen“, warnte der Veteran. Hierfür spreche etwa auch der gut durchgeführte Rückzug aus der besetzten südlichen Stadt Cherson im September.

Ukraine-Krieg: Luftalarm im halben Land wegen russischem Raketenträger

Update vom 10. März, 20.06 Uhr: In der Ukraine wurde am Freitagabend (10. März) ein Luftalarm mit Sirenen ausgerufen, von dem Kiew sowie das halbe Land betroffen war. Die ukrainische Luftwaffe registrierte den Start eines Flugzeugs vom russischen Flugplatz Shaykovka.

Oberst Jurij Ihnat, Sprecher der Luftwaffe der Streitkräfte der Ukraine, teilte der ukrainischen Online-Zeitung Prawda mit, dass es sich um einen strategischen Flugzeugträger vom Typ Tu-22M3 handelte, auf dem sich Langstrecken-Marschflugkörper befinden – gegen diese habe die ukrainische Luftabwehr keine Chance. Bereits eine halbe Stunde nach dem Alarm konnte die ukrainische Luftwaffe bereits Entwarnung geben, nachdem das Flugzeug seinen Kurs geändert hatte.

Ukraine-Krieg: Prigoschin sorgt sich um Zustand der russischen Armee

Update vom 10. März, 17.15 Uhr: Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, beklagt einmal mehr einen vom Militär bestrittenen Munitionsmangel bei Moskaus Krieg gegen die Ukraine. „Ich mache mir nicht nur Sorgen um die Munition und den Hunger nach Patronen für die private Militärfirma Wagner, sondern für alle Abteilungen der russischen Armee“, sagte Prigoschin in einer Text- und Audiobotschaft.

„Meine Jungs fordern Munition“, betonte er und dankte zugleich Russlands Vize-Ministerpräsident Denis Manturow sowie dem Manager Igor Nassenkow für die Bereitstellung von Munition. Die russische Armee behauptet immer wieder, ausreichend Munition für den Krieg in der Ukraine zu haben. Daran zweifeln auch westliche Militärexperten. „Ich habe mich bei Manturow und Nassenkow dafür bedankt, dass sie heldenhaft das getan haben, was unmöglich war zu tun - sie haben die Produktion von Munition um das Dutzend- bis Hundertfache erhöht. Und jetzt wird sie in großer Zahl produziert, die alle notwendigen Erfordernisse abdeckt“, so Prigoschin.

Ukraine-Krieg: Wagner will mit 58 neuen Zentren die Rekrutierung vorantreiben

Update vom 10. März, 15.45 Uhr: Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die Eröffnung von 58 Rekrutierungszentren in Russland verkündet. „In 42 Städten der Russischen Föderation wurden Rekrutierungszentren im Auftrag von Wagner eröffnet“, erklärte der Geschäftsmann am Freitag im Telegram-Kanal seines Unternehmens Concord. „Neue Kämpfer kommen dort an, sie werden uns begleiten, um ihr Land und ihre Familien zu verteidigen.“

Prigoschin betonte: „Trotz des kolossalen Widerstands der ukrainischen Streitkräfte werden wir vorankommen.“ Die Wagner-Söldner spielen unter anderem in dem schon seit Monaten dauernden Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut eine zentrale Rolle. Mit Blick auf die Stadt ist immer wieder von einem „Fleischwolf“ die Rede. Beide seiten erleiden bei den blutigen Gefechten schwere Verluste.

Ukraine-News: Selenskyj-Berater fordert noch mehr Waffen für geplante Offensive

Update vom 10. März, 14.15 Uhr: Für die geplante Frühjahrsoffensive benötigt die Ukraine nach eigenen Angaben noch zwei Monate zur Reservenbildung. „Wir müssen den Nachschub an schweren Artilleriegeschossen von 155 Millimeter Kaliber und weitreichenden Raketen erhöhen“, sagte der Berater des Präsidentenbüros in Kiew, Mychajlo Podoljak, in einem in der italienischen Zeitung La Stampa veröffentlichten Interview.

Den Bedarf an Panzerfahrzeugen, um weitere besetzte Gebiete zu befreien, bezifferte Podoljak auf 400 bis 500. Zudem sind laut Podoljak Kampfflugzeuge notwendig, um ballistische Raketen abzufangen und den Luftraum zu kontrollieren. Zur Stoßrichtung der geplanten Gegenoffensive machte der 51-Jährige keine Aussage. Gleichzeitig habe Russland nur wenige Optionen für eigene Offensivaktionen. „Die aktiven feindlichen Offensivaktionen werden in Richtung Bachmut, Wuhledar, Lyman und Soledar weitergehen“, prognostizierte Podoljak.

Ukraine-News: Iran kauft offenbar Flugzeuge von Russland

Update vom 10. März, 12.30 Uhr: Der Iran liefert dem russischen Militär Kamikazedrohnen inmitten des Ukraine-Krieges. Im Gegenzug hat sich das Land nun offenbar selbst militärische Vorteile gesichert und Medienberichten zufolge mehrere russische Jagdflugzeuge vom Typ Su-35 gekauft. Dies berichteten mehrere iranische Medien wie das Nachrichtenportal Entekhab. Sowohl die Zahl der Kampfjets als auch die vereinbarte Summe seien geheim. Bereits seit längerer Zeit hatten Experten spekuliert, dass der Iran seine veraltete Luftwaffe mit russischen Jagdfliegern modernisieren will.

Internationale Sanktionen verhinderten bisher Neuanschaffungen und eine Modernisierung. Früheren Berichten zufolge plante der Iran den Kauf von mindestens 24 russischen Jagdflugzeugen. Teheran und Moskau hatten jüngst betont, auch ihre militärische Zusammenarbeit ausbauen zu wollen. Beide Länder sind wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mit Sanktionen belegt.

Ukraine-News: Ukrainischer Experte warnt gegen S-300-Modifizierung

Update vom 10. März, 11.50 Uhr: Die Ukraine sucht immer wieder nach neuen Wegen, um Ziele des russischen Militärs aus einer noch größeren Entfernung unter Beschuss zu nehmen. Die Modifizierung von S-300-Luftabwehrsystemen für den Beschuss von Bodenzielen wird von vielen als eine mögliche Option in Betracht gezogen. Der ukrainische Militärexperte Oleg Zhdanow widerspricht dem aber klar.

„Wo sollen wir überhaupt so viele Raketen herbekommen, um die S-300 zu modifizieren?“, fragte er laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian mit Blick auf die Möglichkeit. Außerdem warnte er vor einer Vernachlässigung der Luftabwehr: „Wenn wir damit anfangen, die Raketen der S-300 zu modifizieren und sie gegen Bodenziele einsetzen, dann stehen wir mit einem großen Loch im Himmel da.“ Stattdessen müsse man bei Verbündeten um Raketen mit einer größeren Reichweite bitten.

Schlacht in Bachmut: US-Denkfabrik sieht Möglichkeit einer „strategischen Pause“

Update vom 10. März, 8:50 Uhr: Die US-Denkfabrik „Institute for the Study of War“ glaubt, die Truppen der Wagner-Gruppe könnten sich in einer „strategischen Pause“ in Bachmut befindet. Der Thinktank, der seine Kernfinanzierung durch eine Gruppe Rüstungsunternehmen erhält, vermutet, die Söldner könnten auf Verstärkung durch reguläre russische Truppen warten. Derzeit gibt es Berichte über eine größere Anzahl konventioneller russischer Streitkräfte, die in das Gebiet verlegt werden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben der Denkfabrik nicht.

Papst Franziskus äußert sich zu Interessen im Ukraine-Krieg

Update vom 10. März, 7.40 Uhr: Papst Franziskus hat sich im Rahmen eines Gesprächs mit dem Italienisch/Schweizer TV-Sender RSI erneut zum Ukraine-Krieg geäußert. Der Pontifex erklärte, in der Auseinandersetzung ginge es um die Interessen verschiedener „Imperien“, nicht nur Russlands. Das vollständige Gespräch soll am Sonntag, dem 12.03.2023 ausgestrahlt werden. Franziskus sagte konkret, der Konflikt werde von „imperialen Interessen angetrieben, nicht nur des russischen Imperiums, sondern auch von Imperien andernorts“.

Erstmeldung vom 10. März, 7.11 Uhr: Der Leiter der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen (IAEA), Rafael Grossi, hat sich mit Blick auf die Lage um das Atomkraftwerk Saporischschja in Enerhodar besorgt gezeigt. Das Kraftwerk war am 9. März zum wiederholten Mal vom Stromnetz getrennt worden. Die Ukraine spricht von der Folge russischer Angriffe, Russland wirft der Ukraine wiederum eine gezielte Abtrennung vor. Grossi erklärte, der Vorfall sei eine weitere Erinnerung an die gefährliche Situation, in der sich der Standort und die Umgebung befinden.

IAEA warnt vor Kraftwerk-Zwischenfällen im Ukraine-Krieg: „Glück wird uns verlassen“

Der Generaldirektor der IAEA betonte: „Wenn wir zulassen, dass dies immer wieder geschieht, wird uns eines Tages das Glück verlassen“. Mit Blick auf die Ereignisse vom Donnerstag, dem 09. März sagte Grossi „Wie können wir heute Morgen hier in diesem Raum sitzen und zulassen, dass so etwas passiert? So kann es nicht weitergehen.“

Sein eindringlicher Appell: „Ich rufe alle Anwesenden in diesem Saal und anderswo auf – wir müssen uns verpflichten, die Sicherheit der Anlage zu schützen. Und wir müssen uns jetzt verpflichten. Wir müssen handeln“. (Redaktion mit Agenturen)

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