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Ukraine-Krieg: Putin spielt auf Zeit - und könnte stärker auf Atomwaffen setzen

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Von: Nail Akkoyun, Stefan Krieger

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Die erbitterten Kämpfe um Bachmut dauern an. In Enerhodar kommt es zu mehreren Explosionen. Der Ukraine-Krieg im News-Ticker.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen News-Ticker lesen.

Update vom 8. März, 20.10 Uhr: Der Einschätzung von US-Geheimdiensten zufolge wird Russland aufgrund „erheblicher Schäden“ im Ukraine-Krieg künftig vermehrt auf ihre Cyber- und Nuklearfähigkeiten setzen. Dies berichtet CNN unter Berufung auf einen nicht klassifizierten jährlichen Bericht. Schwere Verluste auf dem Schlachtfeld hätten „Moskaus boden- und luftgestützte konventionelle Fähigkeiten geschwächt und seine Abhängigkeit von Atomwaffen erhöht“, wird daraus zitiert.

News im Ukraine-Krieg: US-Geheimdienste rechnen nicht mit russischen Zugewinnen

Update vom 8. März, 18.45 Uhr: Laut der Direktorin des US-Geheimdienstes, Avril Haines, ist es unwahrscheinlich, dass Russland in diesem Jahr weitere Gebiete erobern wird. Bei einer Anhörung im Senat erklärte Haines, dass das Militär wahrscheinlich nicht in der Lage sein wird, sein derzeitiges Kampfniveau aufrechtzuerhalten – selbst wenn Bachmut erobert werden sollte.

Russische Soldaten
Soldaten der russischen Nationalgarde (Rosgvardia) in der Region Luhansk. © Evgeny Biyatov / Imago Images

Dennoch kalkuliere Wladimir Putin „höchstwahrscheinlich, dass die Zeit zu seinen Gunsten arbeitet“, wird Haines von AFP zitiert. Der russische Präsident glaube wahrscheinlich, dass die Verlängerung des Krieges mit zeitweiligen Kampfpausen „der beste Weg ist, um die strategischen Interessen Russlands in der Ukraine zu sichern, auch wenn es Jahre dauert“, sagte sie.

News zum Ukraine-Krieg: Explosionen nahe dem AKW Saporischschja

Update vom 8. März, 17.03 Uhr: Im Ukraine-Krieg ist es in Enerhodar in der Region Saporischschja zu Angriffen gekommen. Unter anderem auf Telegram kursierende Fotos zeigen schwarze Rauchwolken über der Stadt, die nur wenige Kilometer vom Atomkraftwerk Saporischschja liegt.

Während der ukrainische Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fjodorow, von einer Explosion und einem russischen Angriff berichtete, warf Russland der Ukraine vor, Drohnen mit Brandmunition eingesetzt zu haben. Weiter seien an der Löschung des Großbrands die russische Garde sowie das Militär beteiligt gewesen, heißt es in einer Mitteilung der russischen Staatsagentur RIA Novosti.

Ukraine-Krieg: UN und Kiew fordern Verlängerung von Getreideabkommen

Update vom 8. März, 15.10 Uhr: Bei einem Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und UN-Chef António Guterres haben die beiden eine Verlängerung des Getreideabkommens mit Russland gefordert. Eine Fortsetzung des Abkommens, die den Getreideexport aus der Ukraine über das Schwarze Meer auch während des Kriegs ermöglicht, wäre laut Guterres „entscheidend“ für Ernährungssicherheit und Lebensmittelpreise.

Die 120-Tage-Vereinbarung, die ursprünglich von den Vereinten Nationen und der Türkei im Juli vergangenen Jahres ausgehandelt und im November verlängert wurde, wird am 18. März erneuert, wenn keine Partei Einwände erhebt. Russland hatte zuletzt signalisiert, dass die Hindernisse für die eigenen Agrarexporte beseitigt werden müssten, bevor einer Fortsetzung zustimmen würde.

News im Ukraine-Krieg: Nato-Generalsekretär kann Fall von Bachmut „nicht ausschließen“

Update vom 8. März, 13.15 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat vor einer russischen Einnahme der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut gewarnt. „Wir können nicht ausschließen, dass Bachmut in den nächsten Tagen fällt“, sagte Stoltenberg am Mittwoch am Rande von Beratungen mit den EU-Verteidigungsministern in Stockholm. Dies wäre nach seinen Worten zwar „kein Wendepunkt“ in dem russischen Angriffskrieg. Es zeige aber, „dass wir Russland nicht unterschätzen sollten und wir die Ukraine weiter unterstützen müssen“.

Ukraine-Krieg: Kiew fehlen „eine Million Schuss Munition“

Update vom 8. März, 13.00 Uhr: Die Ukraine verlangt von den europäischen Partnern viermal so viel Munition, wie ihr Brüssel bislang in Aussicht gestellt hat. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sagte am Mittwoch (8. März) vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sein Land brauche dringend „eine Million Schuss Munition“, um sich gegen Russland zu verteidigen. Auch Deutschland gerät dadurch erneut unter Druck.

Auf dem Tisch der Verteidigungsminister lag ein Vorschlag des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Dieser drängt die Mitgliedsländer, aus ihren eigenen Beständen Munition im Wert von zunächst einer Milliarde Euro an die Ukraine liefern. Konkret geht es um das Nato-Kaliber 155 Millimeter, das etwa in Haubitzen zum Einsatz kommt. Der Borrell-Vorschlag sei „nicht genug“, betonte Resnikow, der in Stockholm gemeinsam mit dem estnischen Verteidigungsminister Hanno Pevkur vor die Kameras trat. 

News zum Ukraine-Krieg: Pistorius nennt Datum für Leopard-Lieferung

Update vom 8. März, 11.30 Uhr: Die von Deutschland und Portugal versprochenen Kampfpanzer für die Ukraine werden nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bis Ende März geliefert.

„Ich kann Ihnen mitteilen, dass ich gerade eben erfahren habe, dass die 18 deutschen Leopard-2A6-Panzer und die 3 portugiesischen noch in diesem Monat alle gemeinsam in die Ukraine (…) kommen können“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens in Schweden. Die Panzer würden zusammen mit ausgebildeten Besatzungen eintreffen und könnten dann ins Einsatzgebiet gebracht werden.

Ukraine-Krieg: Erfolglose russische Angriffe nordwestlich von Bachmut

Update vom 8. März, 10.20 Uhr: Allein in der Nähe von Orichowo-Wassyliwka, 20 km nordwestlich von Bachmut, haben die russischen Streitkräfte in den vergangenen Tagen mehr als 30 erfolglose Angriffe durchgeführt, schreibt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in seinem aktuellen Tagesbericht. „Sie beschossen die Gebiete von 10 Siedlungen entlang des Bachmut-Abschnitts der Frontlinie“, fügte er hinzu.

„Der Feind stürmt trotz erheblicher Verluste weiterhin die Stadt Bachmut“, so der Generalstab weiter.

Wagner-Chef Prigoschin: Gesamter östlicher Teil von Bachmut eingenommen

Update vom 8. März, 9.05 Uhr: Die russische Söldnergruppe Wagner hat nach eigenen Angaben den „östlichen Teil“ der seit Monaten heftig umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut eingenommen. Seine Einheiten hätten „den gesamten östlichen Teil von Bachmut eingenommen, alles, was östlich des Flusses Bachmutka liegt, der die Stadt in zwei Hälften teilt“, sagte der Chef der Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, in einer am Mittwoch veröffentlichten Audiobotschaft.

Die von Prigoschin gegründete Wagner-Gruppe nimmt im bereits seit Monaten andauernden Kampf um Bachmut eine zentrale Rolle ein. Der Druck auf die ukrainischen Truppen hat in der Industriestadt jüngst stark zugenommen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor gewarnt, dass die russische Armee im Falle einer Einnahme Bachmuts „freie Bahn“ für weitere Eroberungen in der Ostukraine hätten.

Ukraine-Krieg: Nur noch rund 4.000 Zivilisten in Bachmut

Update vom 8. März, 7.15 Uhr: Am 7. März befanden sich weniger als 4.000 Zivilisten, darunter mindestens 38 Kinder, in Bachmut in der Region Donezk. Dies sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin, Iryna Vereshchuk nach Angaben von Ukrinform.

Ihren Angaben zufolge lebten vor dem Krieg mehr als 70.000 Menschen, darunter 12.000 Kinder, in Bachmut. Premierminister Denys Shmyhal gab bekannt, dass das Ministerkabinett an einem Plan für die Evakuierung von Kindern mit mindestens einem Elternteil aus Kampfgebieten arbeitet.

Ukraine-Krieg: Bachmut weitestgehend zerstört

Update vom 8. März, 5.40 Uhr: Wolodymyr Selenskyj erinnerte in seiner täglichen Videoansprache Ansprache auch an den unter seinem Kampfnamen „Da Vinci“ in der Ukraine bekannt gewordenen Kommandeur Dmytro Kozjubajlo, der in Bachmut getötet worden sei. Der 27-Jährige sei „einer der jüngsten Helden der Ukraine“, sagte Selenskyj. „Einer derjenigen, dessen persönliche Geschichte, Charakter und Mut für immer zur Geschichte, zum Charakter und zum Mut der Ukraine wurden.“

Um Bachmut, das vor dem Krieg gut 70.000 Einwohner hatte, wird seit Monaten erbittert gekämpft. Inzwischen ist die im Gebiet Donezk gelegene Stadt weitgehend zerstört und verlassen. Insbesondere der dort agierenden russischen Privatarmee Wagner wird rücksichtsloses Vorgehen vorgeworfen, auch hohe Verluste in den eigenen Reihen würden billigend in Kauf genommen. Ungeachtet dessen hat das russische Verteidigungsministerium kürzlich mitgeteilt, den Kampf mit unverminderter Härte weiterführen zu wollen.

Ukraine-Krieg: Selenskyj warnt vor „freier Bahn“ für Russland

Erstmeldung: Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Falle einer Einnahme der heftig umkämpften Stadt Bachmut durch die russische Armee vor „freier Bahn“ für weitere Eroberungen Russlands in der Ostukraine gewarnt. „Uns ist klar, dass sie nach Bachmut noch weiter gehen könnten“, sagte Selenskyj in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNN. Die russischen Truppen hätten dann „freie Bahn in andere ukrainische Städte, in Richtung Donezk“.

Kampf um Bachmut: Selenskyj betont Schlüsselrolle

In dem CNN-Interview mit dem bekannten TV-Moderator Wolf Blitzer, das am Mittwoch ausgestrahlt werden soll, erklärte Selenskyj, die ukrainischen Streitkräfte seien entschlossen, Bachmut zu halten. „Alle sagen, dass wir in Bachmut stark bleiben müssen“, sagte Selenskyj mit Blick auf ein Treffen mit dem ukrainischen Generalstabschef und weiteren Armee-Führungsspitzen am Dienstag.

Natürlich müsste Kiew auch an das Leben seiner Soldaten denken, sagte Selenskyj. „Aber während wir auf Waffen und Nachschub warten und die Armee sich auf die Gegenoffensive vorbereitet, müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun.“

Ukraine-Krieg: Moskau hält an Eroberung von Bachmut fest

Moskau hält unterdessen an der Eroberung von Bachmut fest. Am Dienstag hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu eine Eroberung der ostukrainischen Stadt als entscheidend für den Fortgang der russischen Offensive bezeichnet. Bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Verantwortlichen seines Ministeriums hatte Schoigu erklärt, die Kontrolle über Bachmut werde „neue offensive Einsätze in der Tiefe gegen die Verteidigung der Streitkräfte der Ukraine ermöglichen“.

Bachmut ist bereits seit dem vergangenen Sommer heftig umkämpft. Inzwischen ist die Stadt von russischen Truppen von drei Seiten umzingelt. Angesichts der seit Monaten andauernden erbitterten Gefechte hat die Stadt inzwischen eine hohe symbolische Bedeutung. Nach ukrainischen Angaben harren in Bachmut nur noch weniger als 4000 Zivilisten aus, während die Stadt vor Beginn des Krieges 70.000 Einwohner zählte. (Redaktion mit Agenturen)

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