Drohende Versorgungskrise durch Ukraine-Krieg: Özdemir unterwegs nach Kiew
Bei einer Reise in die Ukraine sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Menschen in der Ukraine Solidarität und Unterstützung zu.
Kiew/Berlin – Weil durch den Ukraine-Krieg die Hafenstädte des Landes abgeschnitten sind und Getreide- und Nahrungsmittelexporte durch Russland blockiert werden, haben Vertreter internationaler Staaten der Ukraine ihre Unterstützung zugesagt. In dieser Mission ist nun auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) nach Kiew gereist, wo er am Freitag (10. Juni) seinen ukrainischen Amtskollegen Mykola Solskyj trifft.
Bereits im Vorfeld hatte Özdemir betont, dass Deutschland mit der Unterstützung der Ukraine ein Zeichen setzen wolle: „Der Kampf, den die Menschen der Ukraine austragen, den tragen sie stellvertretend aus für all die Menschen, die in der Welt an Demokratie, an Menschenrechte glauben und nicht daran, dass die Zukunft von autoritären Herrschern wie Herrn Putin bestimmt wird“, betonte der Grünen-Politiker. Vor allem gehe es „darum zu zeigen, die Ukraine lebt, die Ukraine wird leben.“

Solidarität im Ukraine-Krieg: Suche nach „sicheren Wegen für Agrarexporte“
Ein Hauptthema für Özdemirs Besuch sei den Informationen eines Ministeriumssprechers zufolge die drohende globale Ernährungskrise. Die könnte Russland den Analysen von Fachleuten zufolge bewusst herbeiführen wollen, um den Westen dazu zu bringen, seine Unterstützung der Ukraine aufzugeben.
Als klares Zeichen gegen mögliche Absichten wie diese hat Özdemir zum Auftakt seines Ukraine-Besuchs stattdessen Unterstützung für die ukrainischen Landwirte angekündigt und dabei klar von einem „Zeichen der Solidarität“ gesprochen. Özdemirs Ministerium kündigte an, gemeinsam mit der Ukraine „nach sicheren Wegen für Agrarexporte“ zu suchen.
Folgen des Ukraine-Kriegs: Russland blockiert Häfen und Warenexport
In den Häfen der Ukraine werden infolge des Krieges aktuell dutzende Container-Schiffe vom russischen Militär blockiert. Damit können die ukrainischen Exporte von Weizen, Sonnenblumenöl, Dünger und anderen Gütern nicht wie gewohnt abgewickelt werden. Erschwert wird die Ausfuhr zudem durch Seeminen im Schwarzen Meer.
Nach offiziellen Regierungsangaben durch den Präsidenten der Ukraine Wolodymyr Selenskyj liegen derzeit bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide auf Halde. Für den Herbst rechnet das Land damit, dass die Zahl auf 75 Millionen Tonnen steigen könnte. (ska mit AFP)