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Weltklimagipfel: Deutschland legt mit 100 Millionen Euro vor

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Die Bundesregierung hat Entwicklungsländern zum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Bonn zusätzlich 100 Millionen Euro für die Bewältigung von Folgen der Erderwärmung zugesagt.

Bonn - Wie das Bundesumweltministerium am Montag mitteilte, sollen 50 Millionen Euro in den internationalen Klima-Anpassungsfonds fließen und weitere 50 Millionen Euro in einen weiteren Fonds zur Unterstützung besonders armer Länder (LDCF).

"Wir senden damit ein klares Signal: Deutschland steht den Menschen und den Ländern, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, solidarisch bei", erklärte dazu Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). "Ich hoffe, dass wir mit dieser Zusage einen guten ersten Impuls für eine konstruktive Verhandlungsatmosphäre setzen können." Deutschland sei damit mit bisher insgesamt 240 Millionen Euro der größte bilaterale Geber des Anpassungsfonds.

Hendicks: „In keinem einzigen Jahr genug getan“

Unmittelbar vor Beginn des Weltklimagipfels hatte Hendricks deutliche Kritik an der bisherigen Klimapolitik Deutschlands geübt. "Wenn man es genau nimmt, hat in den letzten zwanzig Jahren in keinem einzigen Jahr die Regierung - egal welcher Couleur - genug getan, um dahin zu kommen, wo wir hinkommen wollen", erklärte sie gegenüber dem dem Portal t-online.de.

Die Klimakonferenz wurde am Vormittag in Bonn eröffnet. Bis zum 17. November verhandeln die Vertreter von mehr als 190 Staaten in Bonn über die konkrete Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Die Fidschi-Inseln sind das Gastgeberland der Konferenz. Da die Pazifikinseln die bis zu 25.000 Teilnehmer aber nicht beherbergen können, findet das Treffen in Bonn statt, dem Sitz des UN-Klimasekretariats. Konferenzpräsident ist der Regierungschef der Fidschi-Inseln, Frank Bainimarama.

"Wir müssen zu unseren Verpflichtungen stehen“

Bainimarama rief zum Auftakt der Konferenz zu stärkeren Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung auf. "Wir müssen zu unseren Verpflichtungen stehen und dürfen nicht davon abrücken", forderte Bainimarama, der als Konferenzpräsident die Verhandlungen leitet. Nur so könne es gelingen, die Erderwärmung wie beschlossen auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. "Die Dringlichkeit ist offensichtlich", sagte er mit Blick auf weltweite Brände, Flutkatastrophen und abschmelzendes Eis.

2016 sei ein Rekordjahr bei den Treibhausgasemissionen gewesen. "Unsere Aufgabe ist es, mit allen vorhandenen Mitteln darauf eine Antwort zu geben", damit das Leid der Menschen nicht noch größer werde. "Dies ist der Augenblick der Wahrheit", hob Bainimarama hervor. Jetzt seien "harte Entscheidungen" gefordert.

AFP

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