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87:80! BG Göttingen schlägt Ex-Trainer Roijakkers’ Bamberger

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Von: Helmut Anschütz

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Erstes Spiel, aber nur zwei Punkte: Göttingens lettischer Neuzugang Rihards Lomazs (links) schneidet gegen Bambergs Devon Hall (22) zum Gästekorb. Rechts verdeckt Mathis Mönninghoff.
Erstes Spiel, aber nur zwei Punkte: Göttingens lettischer Neuzugang Rihards Lomazs (links) schneidet gegen Bambergs Devon Hall (22) zum Gästekorb. Rechts verdeckt Mathis Mönninghoff. © Hubert Jelinek/gsd

Das hält man ja im Kopf nicht aus! Ausgerechnet gegen ihren ehemaligen Trainer Johan Roijakkers beendete die arg gebeutelte BG Göttingen ihre lange Misserfolgsserie von zuletzt nur einem Sieg in zehn Spielen. Gegen die Franken siegten die Veilchen in der Basketball-Bundesliga mit 87:80 (36:43) aufgrund einer starken zweiten Halbzeit.

Göttingen – „Man of the Match“ war der nachverpflichtete Deishuan Booker in seinem erst fünften BG-Spiel mit 20 Punkten, davon fünf Dreier. „Vielleicht haben wir jetzt wieder ein bisschen Selbstvertrauen bekommen“, meinte der Pointguard nach diesem völlig unerwarteten BG-Coup gegen die favorisierten Bamberger. Doch auch Aubray Dawkins, Tai Odiase und Luke Nelson punkteten zweistellig gegen die mit vier ehemaligen Göttinger Spielern angetretenen Franken.

Nach dem Frust der letzten Wochen war dieser überraschende Erfolg ganz wichtig im Kampf um den Klassenerhalt und natürlich Balsam auf die Seelen der Veilchen, die mit zwei Dreiern von Dawkins in die Partie starteten. Mit seinem ersten von fünf Dreiern sorgte Booker für die 12:7-Führung der Göttinger, die er per Freiwurf noch ausbaute - ein Vier-Punkt-Spiel!

Nach gut fünf Minuten brachte BG-Coach Roel Moors dann erstmals den gerade verpflichteten Rihards Lomazs. Doch dem lettischen Nationalspieler fehlte noch die Bindung zu seinen neuen Mitspielern. Eine vergebene Aktion, ein Schrittfehler - das war sein Einstand. Bambergs Shevon Thompson drehte die Partie zur ersten Führung der Gäste beim 15:16. Nelson Weidemann traf per Dreier für die Gastgeber, der Ex-BGer Dominic Lockhart konterte per Dreier für die Roijakkers-Mannschaft. Mit einem knappen 21:23-Rückstand ging’s aus BG-Sicht in die erste Pause.

Im zweiten Viertel ermöglichte die BG den Franken mehrere zweite Chancen, weil sie bei den Rebounds nicht aufpasste. Bis zum 34:34 war die Begegnung offen, dann gelangen den Göttingern bis zur Pause nur noch zwei Punkte durch zwei verwandelte Freiwürfe durch Neuzugang Lomazs - seine ersten und einzigen Zähler. Dank eines 9:2-Laufes ging Bamberg mit einer 43:36-Führung in die Pause.

Nach Wiederbeginn lag Bamberg zunächst weiter vorn, doch Luke Nelson schaffte beim 47:47 den Ausgleich. Bis zum Viertel-Ende behaupteten die Franken ihren Vorsprung. Mit einem Buzzer-beater verkürzte Dawkins aber Sekunden vor Schluss zum 63:65 nach 30 Minuten.

Im vierten Abschnitt verringerten die Göttinger weiter die Anzahl ihrer Ballverluste. In der ersten Halbzeit waren es noch zehn, am Ende der Partie nur 14 - mit ein Grund für den erst vierten Saisonsieg. Der bis dahin meist gut abgeschirmte BG-Center Tai Odiase sorgte beim 67:65 für die erste Führung seit dem ersten Viertel.

Und die BG behielt in der Folge vor allem die strapazierten Nerven. Zudem lief Booker zur Hochform auf: Zehn seiner 20 Zähler markierte er im Schlussdurchgang. Zweimal traf er dabei von der Dreierlinie. Dazu muss man wissen: In der Bundesliga ist die BG die schlechteste Mannschaft von jenseits des Perimeters.

Trotz einiger dummer Ballverluste wahrten die Veilchen ihren Vorsprung, führten 80:74. Mehr als auf vier Zähler ließen die Göttinger die Bamberger danach aber nicht mehr herankommen. Bamberg hatte zu wenig Energie, um die Gastgeber noch in Bedrängnis zu bringen. Mathis Mönninghoff (drei verwandelte Freiwürfe) und Dawkins (2) machten dann den Deckel drauf zu diesem nie und nimmer für möglich gehaltenen Überraschungserfolg.

So triumphierte mit Roel Moors auch der ehemalige Bamberger und jetzige BG-Coach über den früheren Veilchen- und neuen Bamberger Trainer Johan Roijakkers.

BG: Booker 20/davon 5 Dreier), Weidemann 5/1, Nelson 12/2, Vargas 4, Kramer, Omuvwie (n.e.), Onwuegbuzie (n.e.), Lomazs 2, Mönninghoff 12/3, Kamp, Odiase 15, Dawkins 17/3.

Bamberg: Kravish 16, Hall 16/1, Fieler 11/1, Sengfelder 10/2, Lockhart 9/3, Thompson 9, Ruoff 2, Vitali 4, Hundt 3.  (Helmut Anschütz/gsd)

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