Bei Sieg winkt Göttinger Basketballerinnen Platz sechs

Göttingen – Erst den Meister Keltern bezwungen, dann am vergangenen Sonntag den Pokalsieger und Rekordmeister Wasserburg – darauf dürfen sich die Basketballerinnen der BG 74 Göttingen durchaus etwas einbilden. Das waren wichtige Punkte im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt.
Doch der Erfolg macht auch mutig und selbstbewusst. „Wenn wir am Sonntag gegen Hannover siegen, können wir in Richtung Playoffs schielen“, sagt Geschäftsführer Richard Crowder. Tip-off zum Niedersachsen-Duell ist um 16 Uhr in der FKG-Halle.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor war gegen Wasserburg das Mitwirken von Crowders Tochter Jenny, die nach ihrem Nasenbeinbruch gegen Herne mit Gesichtsmaske auflief. „Sie spielt nie freiwillig nicht“, drückt es Vater Crowder etwas umständlich, aber zutreffend aus. Vor allem in der zweiten Halbzeit zeigte die Spielmacherin, was sie für das Team von Trainer Giannis Koukos wert ist. Crowder senior: „Wir sind froh, dass sie wieder dabei ist, das war mega-wichtig.“
Eine ähnliche Leistung wünschte man sich derzeit auch von Verdine Warner. Die 1,96m-Centerin steckt aber im Tief, steuert nur wenige Punkte bei. Vielleicht Nachwirkungen von ihrer Schulterverletzung aus dem Herne-Spiel. „Sie zeigt im Moment leider nicht die Leistung, die wir erwarten“, sagt Crowder deutlich. Gleichwohl braucht die Mannschaft eine körperlich starke und robuste Spielerin wie sie.
TK Hannover zeigt wie das BG-Team „zwei Gesichter“, so Crowder. Zuhause okay, auswärts schwach. Zuletzt verlor der TKH sogar bei Abstiegskandidat Braunschweig. Dabei zählt der TKH zu den teuersten Teams der DBBL. Schon in der vergangenen Spielzeit waren die TKH-Ansprüche höher als die Realität, damals verlor Hannover auch in der FKG-Halle verlor.
Der Unternehmer und Teamsponsor zog sich in dieser Saison etwas zurück, US-Co-Trainer David Bunts coachte das Team – bis er in der Weihnachtspause „gegangen wurde“. Nun geben an der Seitenlinie Ex-Nationalspielerin Dorothea Richter und Jenny van Doorn die Kommandos. Viel Erfolg gebracht die personelle Rochade kaum: Nach der Braunschweig-Pleite verlor der TKH auch gegen Tabellenführer Marburg, mit dem man aber lange Zeit auf Augenhöhe agierte.
Den Namen nach kommt der Tabellensechste TKH um US-Girl Veshaundra Young sowie die Serbinnen Dragana Gobeljic und Ivana Brajkovic mit einem starken Team. Mit Aleksandra Tarasava und Haiden Palmer blieben zwei der besten Schützinnen der Vorsaison.
Zusätzliche Motivation für die Göttingerinnen: Siegen sie mit mehr als sieben Punkten, hätten sie den direkten Vergleich gewonnen und würden auf Rang sechs klettern. In Hannover hatten sie mit 50:57 verloren. haz/gsd