BG Göttingen 74:105 bei Bayern München: Klatsche für die Veilchen

Das war in dieser Saison die erste richtige Lehrstunde für die Veilchen! Beim FC Bayern München hatte die BG Göttingen keinerlei Chance und unterlag zu Recht auch so deutlich mit 74:105 (39:51).
München/Göttingen – Die Veilchen waren für die Bayern nur ein Aufbaugegner für deren Euroleague-Spiele am Dienstag in Valencia und am Donnerstag in Barcelona.
Diese Niederlage ist erstmals in dieser Spielzeit enttäuschend.
Das sah auch BG-Trainer Roel Moors so: „Ich kann mich heute kurzfassen: Glückwunsch an die Bayern, sie haben heute das gesamte Spiel dominiert. Für mich als Coach ist es enttäuschend, dass das Team, das vor 36 Stunden gespielt hat – ein schwieriges, ein wichtiges Spiel – heute mehr Energie hatte.“
Javon Bess sorgt für einen guten Göttinger Auftakt, trifft doppelt zum 4:0. Harper Kamp verwandelt zum 6:2 – die vorletzte Führung für die Veilchen. Denn langsam kommt der FC Bayern Basketball in seinen Rhythmus, obwohl Elias Harris (Fußverletzung 40 Stunden zuvor in der Euroleague gegen Bologna) länger fehlen wird. München stark, weil Rückkehrer D.J. Seeley mit sieben Zählern überzeugt. Aber die Göttinger halten das Match offen, obwohl Harald Frey schnell zwei Fouls und nach 12:30 Minuten das dritte kassiert. Dass der Norweger die meiste Zeit auf der Bank sitzt, tut den Veilchen sehr weh.
Zwar übernehmen Mark Smith und Geno Crandall den Aufbau-Job, aber Frey fehlt eben als weitere Alternative. Crandall trifft zwar noch einmal zum 15:14 für die BG, aber das war dann tatsächlich die letzte Führung für die Gäste, die nach den ersten zehn Minuten beim 22:23-Rückstand noch gut im Rennen liegen.
Doch mit Beginn des zweiten Viertel übernehmen die Münchener die Partie endgültig, legen nach einem 11:0-Lauf im ersten Abschnitt im zweiten eine 11:3-Serie hin. Nach knapp 15 Spielminuten ist die Partie eigentlich schon durch zugunsten der Mannschaft von Coach Andrea Trinchieri.
Sein Team nimmt den Göttingern die Stärke von der Dreierlinie weg, zur Pause haben die BGer nur vier von 15 getroffen. Auf der anderen Seite trifft die Bayern-Offensive auf kaum Gegenwehr in der BG-Verteidigung. Immer wieder können die Gastgeber fast unbehelligt zum BG-Korb ziehen – 80 Prozent Zweier-Quote sprechen für sich.
Die BG muss sich dagegen jeden Treffer hart erarbeiten. „Bayerns harte Defensive hat uns einen Schlag versetzt“, sagt BG-Center Rayshaun Hammonds hinterher. „Wir waren mental nicht da.“ Dabei ist Hammonds noch einer der Göttinger, der eine ansprechende Partie zeigt.
Von den meisten anderen Akteuren ist nicht mehr viel zu sehen, die Bayern dominieren die Begegnung nach Belieben, gegen ihre Wucht stehen die Gäste auf verlorenem Posten. Crandall spielt im zweiten Abschnitt nur noch 69 Sekunden, und auch von Kamp, Mönninghoff (200. BG-Spiel) und Pape kommt letztlich zu wenig.
So bleibt es auch dabei: Im 20. Aufeinandertreffen ist es der 17. Sieg für die Münchener, die gegen die BG zuletzt im Oktober 2014 im Audi-Dome verloren. In dieser Partie wurden die Veilchen nach ihren jüngsten Erfolgen von einem Euroleague-Team wieder auf ein Normalmaß zurechtgestutzt. (haz/gsd)