BG-Pleite in Bamberg: Eine Niederlage, die richtig wehtut!

So lange hat seit Jahren kein Spiel der BG Göttingen in der Bundesliga gedauert: Erst nach zwei Stunden und 23 Minuten war am Sonntagabend zur „Polizeiruf 110“-Zeit Schluss in der Bamberger Brose-Arena.
Bamberg/Göttingen – Zu allem Überfluss auch noch mit einer 92:95 (81:81/48:46)-Niederlage nach Verlängerung, die absolut nicht sein musste und völlig überflüssig war.
Die Veilchen, die auf Topscorer Mark Smith und Peter Hemschemeier (beide Rückenprobleme) verzichten mussten, konnten den Sonntags-Krimi nicht auflösen.
Wegen vieler Konzentrationsschwächen warfen die Veilchen, die kurz nach der Halbzeit mit zwölf Punkten führten und nach dem dritten Viertel mit 67:59 vorn lagen, den Sieg geradezu weg. Eine schmerzliche Pleite, die die Göttinger vor den beiden Lokhallen-Spielen am Donnerstag gegen Heidelberg und am Samstag gegen Crailsheim auf den siebten Platz abrutschen ließen.
„Ein verrücktes und hektisches Spiel“, fasste BG-Spielmacher Geno Crandall bei MagentaSport zusammen. „Wir haben unser Spiel nicht gut genug ausgeführt, hatten einen Mangel an Energie, und ich habe auch noch einen schlechten Pass gespielt.“
Ein treffender Kommentar, denn Crandall, der der meist engen Partie zusammen mit Harald Frey den Stempel aufdrückte (beide starke 24 Punkte), avancierte zum tragischen Helden. Mit acht Punkten in Folge rettete Crandall das Team von Coach Roel Moors, das mit Beginn des Schlussviertels einen 4:21-Negativlauf hinlegte, noch in die Verlängerung. Zuvor war alles dabei, was Basketball ausmacht: Rayshaun Hammonds „verstopft“ sich, knallt den Ball beim Dunk auf den Ring. Bambergs Chachashvili 10,8 Sekunden vor Schluss mit Unsportlichem Foul gegen Crandall, der die Freiwürfe verwandelt.
In der Overtime wirft Crandall aber einen Einwurf direkt ins Aus – bitter! Ballbesitz Bamberg. Die Veilchen geraten mit 87:93 in Rückstand. Unsportliches Foul vom BGer Javon Bess, Bambergs Sommons und Miller machen mit Freiwürfen den Deckel drauf. Zum Haareraufen für die Göttinger, so einen Vorsprung darf man einfach nicht verspielen. Das tat einfach weh!
Der entscheidende Statistik-Wert waren die Ballverluste: 26 bei der BG (Crandall allein 10!), mehr als doppelt so viele wie der vorherige Schnitt (11,5). Unglaubliche 41 Rebounds (zu 25), davon 13 Offensiv-Abpraller für zweite BG-Chancen – aber die Punkte sind futsch!
„Es hätte in beide Richtungen gehen können. Wir hatten im dritten Viertel die Kontrolle, doch Bamberg hat sich gut zurückgekämpft“, meinte Moors. „Meine Jungs haben sich aber nicht aufgegeben, kamen ebenfalls zwei Mal zurück. Überraschend dabei ist für mich, dass wir uns mit 26 Ballverlusten im Spiel halten konnten. Ich habe viele gute Sachen gesehen, aber auch viele schlechte. In so einem Spiel sind es die kleinen Dinge, die entscheiden. Und die waren heute nicht auf unserer Seite.“
So ist die BG vor den Lokhallen-Spielen schon unter Zugzwang geraten, um nicht weiter abzurutschen. (haz/gsd)
