BG-Trainer Moors: „Was wir brauchen, ist ein Sieg“

Die BG Göttingen spielt am Samstag in Gießen - ein Kellerduell. Erstmals dabei ist Neuzugang Deishuan Booker als neuer Spielmacher, der das darbende Aufbauspiel der Veilchen beflügeln soll.
Göttingen – Nach den Spielen am Dienstag und Mittwoch ist die Situation für die Basketballer der BG Göttingen in der Bundesliga nicht einfacher geworden. Die Keller-Konkurrenz hat größtenteils wieder gepunktet und Boden gut gemacht, sodass die Veilchen auf den drittletzten Platz abgerutscht sind. Und selbst der gerät in Gefahr, wenn das Team von Trainer Roel Moors am Samstag (18 Uhr, MagentaSport) im ersten Spiel des neuen Jahres in der Sporthalle Ost bei den Gießen 46ers erneut verlieren würde. Es wäre die siebte Niederlage in Folge – und der vorletzte Platz wäre perfekt. Keine guten Aussichten zum Jahresbeginn 2021 für Göttingens sportliches Aushängeschild! Sein Debüt gibt in Gießen Neuzugang Deishuan Booker mit der Rückennummer 1. Er soll als Spielmacher für mehr Kreativität im Aufbau sorgen, da Luke Nelson (Muskelfaserriss im Oberschenkel) weiter fehlt.
Am letzten Wochentags-Spieltag des alten Jahres hatten die BGer frei, weil Alba Berlin am vergangenen Dienstag in der Euroleague gegen Zalgiris Kaunas antrat und 71:74 verlor. Moors hatte also Zeit, mit seinem Team die enttäuschende 87:102-Pleite in Bonn aufzuarbeiten.
Dies tat sicher auch not, denn nicht nur für den Veilchen-Coach mögen viele Eindrücke zu frustrierend gewesen sein. Mehrere Spieler ließ er nach Kurzeinsätzen draußen, weil sie schlicht nicht gut agierten. „Wir hatten uns alle mehr gewünscht, aber ich bin nicht Santa Claus. Ich kann nicht alle zufriedenstellen“, fährt der Belgier eine konsequente Linie. „Es ist aber nicht alles schlecht.“
Nicht zufrieden war Moors unter anderem mit dem nachverpflichteten Will Raman, der nur 5:28 Minuten spielte und nach dieser Einsatzzeit mit einem Eisbeutel im Nacken draußen saß. Dennoch lässt er auf sein Team möglichst nichts kommen. „Ich will die Spieler schützen!“ Der Druck solle auf ihn gehen, nicht auf die Akteure. Trotzdem ist auch für ihn vor dem Gießen-Spiel klar: „Was wir brauchen, ist ein Sieg!“
Doch dies wird äußerst schwierig! Die Mittelhessen tankten Selbstbewusstsein durch zwei Siege in Bayreuth (110:99) und im Hessen-Derby gegen Frankfurt (75:74). Sie sind nur noch Vorletzter, weil die BG ein Spiel weniger verloren hat. Gießens „Doppel-Sieg“ hat auch mit Interims-Trainer Rolf Scholz zu tun, der den beurlaubten Ingo Freyer ablöste und zuvor das Gießener Zweitliga-Team coachte.
Der Stil der 46ers (immer noch mit dem Kurzzeit-BGer Brandon Thomas) hat sich auch unter Scholz kaum geändert: Run and gun! Viel Laufen und viel Schießen ist schon seit Jahren das Erfolgsrezept der offensiv-starken Hessen – da kommt viel Arbeit auf die BG-Defensive zu, an der es so oft krankte. „Wir müssen das Offensiv-Feuer limitieren“, sagt BG-Cotrainer Thomas Crab. Beide Teams kennen sich vom BBL-Pokal. In Vechta siegte die BG 123:119 nach Verlängerung. Auf beiden Seiten fehlten wichtige Spieler. (haz/gsd-nh)