1. Startseite
  2. Sport
  3. BG Göttingen

Falsche Schiri-Entscheidungen: Wurde die BG im Audi-Dome um den Sieg betrogen?

Erstellt:

Von: Helmut Anschütz

Kommentare

Beifall für die Veilchen-Fans! Nach dem bitteren Ende in München beklatschen Harper Kamp, Harald Frey und Till Pape (vorn von links) die mehr als 60 eigenen, durchweg lautstarken Anhänger: „Ohne Göttingen wär’ hier gar nichts los!“.
Beifall für die Veilchen-Fans! Nach dem bitteren Ende in München beklatschen Harper Kamp, Harald Frey und Till Pape (vorn von links) die mehr als 60 eigenen, durchweg lautstarken Anhänger: „Ohne Göttingen wär’ hier gar nichts los!“. © Imago/Eduard Martin

Mal eine steile, möglicherweise sogar nicht haltbare These vorweg: Durfte die BG in München nicht gewinnen? Der Underdog beim Top-Favoriten nicht siegen?

München - Wurden die Veilchen sogar vom Schiedsrichter-Trio Robert Lottermoser, Nesa Kovacevic und Moritz Krüper betrogen?

Die letzte Angriffsaktion der Münchener „war kein Foul. Lottermoser hat uns insgesamt um sechs Punkte gebracht“, war selbst der sonst so auf Contenance bedachte BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen geradezu außer sich. „Zwei klare Fehlentscheidungen! Das ist unfassbar!“, meinte er angefressen in der Presse-Lounge des FC Bayern. „Tut mir leid für die grandiose Leistung unseres Teams.“ Gut möglich, dass er für die offenen, aber verständlichen Worte eine Strafe von der BBL GmbH erhält, bei der jegliche Kritik an Referees strikt unerwünscht ist.

Was war nun passiert? Cassius Winston stürmt 3,3 Sekunden vor Schluss unter den Göttinger Korb – und rutscht mit dem rechten Bein auf einem Werbeaufkleber aus. Schiri Kovacevic wertet das als Foul gegen Geno Crandell, das ausgerechnet auch noch dessen fünftes ist.

Winston trifft, nachdem der in der ersten Halbzeit und wieder in der Schlussphase überragende Crandall den Ausgleich zum 85:85 für die Göttinger erzielt hatte, den ersten Freiwurf zum 86:85, wirft den zweiten absichtlich gegen den Ring, um Zeit zu gewinnen. Dabei geht er dem abprallenden Ball entgegen – ein Regelverstoß! „Bitter für die BG, es hätte Göttinger Ball sein müssen“, heißt es im Fach-Kommentar von Markus Krawinkel und Experte Denis Wucherer bei MagentaSport.

Ist es aber nicht! Javon Bess foult Winston bei der Aktion noch mal. Münchens US-Boy trifft den erneuten Freiwurf zum 87:85, der zweite fällt nicht. Die BGer sind total bedröppelt, schleichen vom Feld. Coach Moors rempelt Bayern-Kollege Andrea Trinchieri. Was für ein Schlussakkord!

Ich fand sie sehr stark heute

Roel Moors bei MagentaSport über die Schiedsrichter

Moors’ bitter-süßer Kommentar: „Ich bin stolz auf meine Jungs, sie haben Charakter gezeigt. Wir haben zur Energie zurückgefunden, hatten eine Siegchance. Dieses Spiel hätte in beide Richtungen gehen können. Wir Trainer lernen aus solchen Spielen immer etwas. Ich habe gelernt, dass ich mich im Sommer noch einmal ganz genau mit den Basketball-Regeln beschäftigen muss, denn offensichtlich kenne ich sie nicht richtig. Das Spiel entscheidet sich mit einer kleinen Aktion am Ende. Meine Spieler haben alles gegeben. Wir sind nach einem Rückstand zurückgekommen.“

Vorher ätzte Moors bei MagentaSport noch viel schärfer: „Ich fand sie sehr stark heute“, überzog er das Trio mit Sarkasmus. Und auf eine Frage in der Pressekonferenz, wie er die angebliche Foul-Situation mit Winston und Crandall gesehen habe: „Mein Fenster war schmutzig.“

Bayern-Coach Trinchieri lakonisch: „Das Wichtigste ist, dass es jetzt 2:0 steht. Alles andere zählt nicht. Ich glaube, dass uns die Verletzung von Andi Obst emotional sehr getroffen hat. Ich habe gespürt, dass das Team in diesem Moment wie ein platter Reifen in sich zusammengefallen ist. Andi ist ein wichtiger Spieler für uns und ihn vom Parkett humpeln zu sehen, hat unser Momentum getötet.“

Nationalspieler Obst war ohne gegnerische Einwirkung ebenfalls auf einer Werbefläche ausgerutscht und zog sich eine Knieverletzung zu. Bitter nicht nur für Bayern, sondern auch für die Nationalmannschaft!

„Näher an einem Sieg geht nicht“, sagte Till Pape im TV. „Schade, wenn man mit zwei verliert, sind das Kleinigkeiten. Wir hatten es bis fünf Sekunden vor Ende, dürfen jetzt nicht den Kopf hängen lassen. Ganz Göttingen hat jetzt Bock auf das erste Playoff-Heimspiel am Sonntag seit zwölf Jahren. Ich erwarte eine Bombenstimmung.“

Na ja, das mit der „Bombenstimmung“ in der S-Arena ist so eine Sache...  (Helmut Anschütz/gsd)

Auch interessant

Kommentare