Fans tragen BG Göttingen zu Siegen: So stimmungsvoll war die „Lokhölle“

Das größte Lob für die BG Göttingen kam vom Trainer der Merlins Crailsheim, dem zweiten Gegner der Veilchen in der Lokhalle.
Göttingen – „Wir haben heute vor großartigen Fans gespielt. Es war eine tolle Atmosphäre. Ich wünsche der BG Göttingen alles Gute für die Zukunft. Sie verdienen es, in die Playoffs zu kommen – insbesondere ihr Staff und diese Fans“, sagte Nikola Markovic, Trainer der Hakro Merlins Crailsheim am vergangenen Samstag nach dem 92:79-Sieg der BG Göttingen gegen seine Mannschaft.
Nicht zuletzt diese unglaubliche Energie, diese fast pausenlose Anfeuerung, diese Kraft der Fans trug die Veilchen zu zwei weiteren Heimsiegen in der Bundesliga, in der sie weiter einen hervorragenden fünften Platz hinter den drei großen „B“ (Berlin, Bonn, Bayern) und Niedersachsenrivale Oldenburg behaupten und damit ihre Playoff-Ambitionen unterstrichen. 87:81 gegen Heidelberg am vergangenen Donnerstag, dann der insgesamt zwölfte Saisonsieg gegen Crailsheim am Samstag – die (etwas) älteren Fans fühlten sich an 2010 erinnert, als die BG gegen Samara (Russland) den EuroChallenge-Titel holte und die „Lokhölle“ ekstatisch fast explodierte.
„Die Stimmung war bombastisch, mehr geht nicht“, strahlte auch BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen. Und selbst der meist so nüchterne BG-Trainer Roel Moors schwärmte: „Es war eine sehr, sehr, sehr gute Stimmung! Es war wieder sehr angenehm für die Spieler, für die Coaches. Ich hätte gerne noch ein paar mehr Spiele hier gespielt, aber das geht leider nicht.“ Ab 1. April, wenn die Bombenräumung neben der aktuell gesperrten S-Arena hoffentlich endlich erledigt ist, geht es wieder zurück ins angestammte Domizil.
Der Umzug war für die BG ein teurer „Spaß“ und ein unglaublicher logistischer Aufwand. Er dürfte rund eine mittlere fünfstellige Summe für Hallen-Miete und Transport des Basketball-Equipments mit vier Sattelschleppern gekostet haben. Meinertshagen und Lokhallen-Vizeveranstaltungschef Kai Ahlborn geben keine Zahlen raus. „Ich freue mich, dass die Lokhalle zum sportlichen Erfolg der BG beitragen konnte, es hat alles funktioniert“, so Ahlborn. Und auch die BG-Spieler waren fasziniert: „Jetzt verstehe ich den Hype um die Halle“, sagt Neuzugang Till Pape. Und BG-Kapitän Harper Kamp (34, Karriere-Bestmarke mit 29 Punkten gegen Heidelberg): „Wir haben die Energie in dieser Halle genutzt!“ (Helmut Anschütz/gsd)