Plötzlich Topspiel: Vierter BG Göttingen beim Dritten FC Bayern

Wie haben die Veilchen die erste etwas längere Pause nach dem Auswärtssieg in Hamburg und vor dem dritten Auswärtsspiel in Folge am Sonntag um 15 Uhr (live auf Sport1 und MagentaSport) im Audi-Dome beim FC Bayern München genutzt und überwunden?
Göttingen – Regeneration und Training waren angesagt. Nach dem Sieg bei den Towers hatte Trainer Roel Moors zwei Tage freigegeben. Auch am vergangenen Samstag und Sonntag sowie am Mittwoch war trainingsfrei. Die Übungstage wollte er nutzen, um weiter am Feinschliff seiner Mannschaft zu arbeiten, wie er bereits nach dem Hamburg-Spiel anmerkte. Insofern war das spielfreie vergangene Wochenende vielleicht gar nicht so verkehrt. „Wir haben wie immer an der Aggressivität offensiv wie defensiv gearbeitet – und an vielen Kleinigkeiten“, sagte Moors am Donnerstag.
Jetzt indes folgt wieder eine Stressphase mit fünf Spiele in 18 Tagen: . 29. Januar in München. . 5. Februar in Bamberg. . 9. Februar: Gegen Heidelberg (Lokhalle). . 11. Februar: Gegen Crailsheim (Lokhalle). . 15. Februar: In Chemnitz.
Danach beginnt für die Veilchen die größte Saisonpause von fünfeinhalb Wochen mit nur dem einen Auswärtsspiel in Heidelberg am 10. März. Zukunftsmusik.
Denn jetzt zählt erst einmal München! Und die Partie beim FC Bayern ist plötzlich das Topspiel: Der Vierte zu Gast beim Dritten. Hätte vor der Saison niemand auch nur annähernd gedacht.
Möglicher Vorteil für die Veilchen: Am Freitag (20.45 Uhr) absolvieren die Bayern als Tabellen-14. noch ihr 21. Spiel in der Euroleague gegen Virtus Bologna (13.) – und am kommenden Dienstag schon wieder in Valencia. Im höchsten europäischen Klubwettbewerb läuft es beim Team von Coach Andrea Trinchieri längst nicht so gut wie in der vergangenen Saison. Um noch unter die Top-Acht zu kommen, bedarf es beim FC Bayern höchster Anstrengung.
Bemerkenswert: In fünf der sechs von der BBL gelisteten Top-Statistiken ist die BG in dieser Saison besser als Bayern: Punkte 87,3 - 82,6; Fieldgoals 30,5 - 27,9; Dreierquote 40,1 (BBL-Bestwert!) - 35,9; Freiwurfquote 81,7 - 80,2; Assists 18,5 - 16,1. Zudem ist die BG immer noch die Mannschaft mit den wenigsten Ballverlusten (11,5 - Bayern 12,6). Besser ist Bayern aber bei den Rebounds und den zugelassenen Punkten (77,5) für die Gegner.
Gleichwohl ist der Münchener 21-Mann-Kader(!) topbesetzt. Dass nur drei Spieler (Winston 16,6, Rubit 12,9, Obst 10,1) im Schnitt zweistellig treffen, verdeutlicht nur, wie stark die Bayern in der Breite aufgestellt sind, obwohl unter anderem Vladimir Lucic verletzungsbedingt nur vier Partien absolvierte und auch Andy Obst (beide mit Ellenbogenverletzungen) fehlt. Rubit kennt Göttingens Till Pape noch aus gemeinsamen Trainingstagen in Ulm. Nachverpflichtet hat München den Ex-Berliner Niels Giffey und aktuell Rückkehrer D.J. Seeley.
Bei den BGern gibt es, so Coach Moors, keine personellen Probleme. „Alle dabei“, meinte er am Donnerstag. Auch Marios Giotis, der am vergangenen Samstag für den ASC spielte, habe nach einer Erkältung gestern schon wieder mitrainiert. Gefragt ist im Audi-Dome erneut das starke Göttinger Guard-Trio Smith, Frey und Crandall sowie der zuletzt immer besser auftrumpfende Center Rayshaun Hammonds.
Wie schon nach Hamburg reisen die Veilchen auch diesmal die 550 Kilometer nach München mit dem Zug an. (Helmut Anschütz/gsd)