Smith-Gala, Dreier-Frey, Top-Energie: So schlug die BG Göttingen Alba Berlin

Die BG Göttingen feiert den „Alba-Coup“: Nach dem Sieg gegen den Deutschen Meister in Berlin herrscht beim südniedersächsischen Basketball-Bundesligisten Party-Stimmung.
Göttingen - Was für ein langer Nachmittag in der erstmals mit 3447 am Ende tobenden Fans ausverkauften S-Arena: Im bisher besten Saisonspiel schickte die BG Göttingen Meister und Pokalsieger Alaba Berlin mit einer 95:96-Niederlage (der ersten 2022/23!) zurück in die Hauptstadt. Der vierte BG-Saisonsieg – ein absolut glücklicher natürlich und das ohne die beiden sonstigen „Starting Five“-Spieler Till Pape (Leiste) und Javon Bess (Bänderanriss).
„Eine absolute Energieleistung nach einer schwierigen Woche. Ein Bonus-Sieg für uns!“, sagt BG-Chef Frank Meinertshagen. „Damit habe auch ich nicht gerechnet“, gibt BG-Trainer Roel Moors zu. Um so schöner ist er! Die Erfolgsfaktoren für den „Alba-Coup“:
- Harald Frey: Der fast immer strahlende norwegische Blondschopf mit dem „Gamewinner“-Dreier 13,6 Sekunden vor Schluss fast von der rechten Außenlinie. Bei der Ehrenrunde unterschreibt er bei einem weiblichen Fan mit Norwegen-Trikot. Frey: „Das war verrückt und umwerfend. Daran werde ich mich lange erinnern.“
- Mark Smith: Sein erster Dreier fiel zum 13:7 (6.). Im zweiten Viertel kein Dreier, aber dann trumpfte er auf – und wie: 16 Punkte (4 Dreier) im dritten Viertel, 14 Zähler (4 Dreier) im letzten.
- Die Viertel-Helden: 1. Viertel: 10 Zähler von Frey. 2. Viertel: 9 von Crandall. 3. Viertel: 16 von Smith. 4. Viertel 14 von Smith.
- Die zweite Garde: Moors fing u. a. mit Peter Hemschemeier an, der gleich seine ersten beiden BBL-Punkte überhaupt zum 2:1 erzielte. Er sprang für Pape (hatte Arzttermin am Montag) und Bess (Meinertshagen: „Wir holen keinen Neuen für ihn“) genauso in die Bresche wie Marios Giotis, Max Wüllner und der Finne Max Besselink. Moors: „Das müssen sie auch machen!“ Rayshaun Hammonds: „Ein großer Sieg: Die Atmosphäre war einmalig. Ich liebe das!“
- Sportliche Fakten: Erstmals in dieser Saison gewann die BG das Offensiv-Rebound-Duell (14:9) – und das eben gegen die Rebound-starken Albatrosse. Die Veilchen mit nur neun Ballverlusten und 48 Prozent starker Dreier-Quote (16 von 33). Alba traf nur 62 Prozent Freiwürfe. Moors lobte Energie und Einstellung, mit denen er in Oldenburg nicht zufrieden war. Alba-Coach Gonzales: „Mental und physisch sind wir momentan in keiner guten Verfassung.“
- Alba: Bleibt zugutezuhalten, dass es ohne Triple-Double-Held Luke Sikma das vierte Spiel in acht Tagen war: Sonntag vor einer Woche Ludwigsburg, Dienstag Euroleague gegen Belgrad. Donnerstag in Piräus. Sonntag in Göttingen. Am kommenden Donnerstag dann gegen FC Barcelona (Euroleague), Sonntag (20.30 Uhr) wieder bei der BG im Pokal-Viertelfinale.
Dass die Berliner nun im BBL-Pokal noch heißer auf die BG sind, versteht sich von selbst. BG-Gesellschafter Dr. Marc-Eric Bode: „Hoffentlich werden wir am nächsten Sonntag von Alba dafür nicht abgeledert.“ Meinertshagen hofft, dass nun auch der Vorverkauf für den Pokal-Hit noch anzieht. Nach diesem ersten emotionalen „Alba-Coup“ sollte das eigentlich kein Problem sein. gsd