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Veilchen-Chef Meinertshagen: BG Göttingen vor „spannenden Zeiten“

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Von: Helmut Anschütz, Walter Gleitze

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Glücklich über die Lizenz-Erteilung: BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen.
Zwei Entscheider: Sven-Sören Christophersen (links, Sportlicher Leiter von Handball-Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf) und Frank Meinertshagen (Geschäftsführer von Basketball-Erstligist BG Göttingen) beim PFH-Termin am Mittwoch. © Walter Gleitze/gsd

Zum 22. „Business Breakfast“ lud die Private Fachhochschule Göttingen am Mittwoch mit Frank Meinertshagen (Geschäftsführer von Basketball-Bundesligist BG Göttingen, derzeit Fünfter) und Sven-Sören Christophersen (Sportlicher Leiter von Handball-Erstligist TSV Hannover-Burgdorf, derzeit Sechster) zwei maßgebliche Repräsentanten ihrer Klubs ein.

Göttingen - Sie nahmen vor rund 40 Entscheidern und Entscheiderinnen Stellung zum Thema: „David gegen Goliath: Sichtbarkeit jenseits des Profi-Fußballs“.

Meinertshagen über...

...die BG-Finanzen: „Wir haben jetzt einen Etat von 3,8 Millionen Euro. Es gibt aber eine große Spreizung: München mit circa 35 Millionen, Berlin mit 20 und dann viele Klubs mit drei bis fünf Millionen. Mit einer ausverkauften Lokhalle nehmen wir das doppelte ein als in der S-Arena. Im Moment spielen wir besser, als es die Finanzen hergeben.“

...das Interesse der Zuschauer am Profi-Sport: „32 Prozent interessieren sich für Fußball, 11 Prozent für Handball, 5 Prozent für Basketball. Ein limitierender Faktor sind die Erfolge der Nationalmannschaft als Zugpferd.“

Christophersen über...

...die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb: „Ein Zuschussgeschäft! Durch Zuschauereinnahmnen nicht auffangbar. Wir haben schon mal in der Coronazeit den EHF-Cup abgesagt. Die Herausforderung ist, das wirtschaftlich zu stemmen.“

Meinertshagen: „Wir müssten das kostenneutral gestalten.“

Christophersen über...

...Unterstützung aus der Region: „Ich vergleich’s mal mit Hannover 96: Die Dorf-Disco ist nicht gut, aber alle gehen hin.“

Meinertshagen: „Wir sind der Platzhirsch, aber wirtschaftlich nicht in einer starken Position. Wir haben 200 mittlere Sponsoren und 200 Basis-Sponsoren und hinter Topsponsor Sartorius die Sparkasse noch DIT Göttingen GmbH (Autohaus). Die Unterstützung gerade auch in der Corona-Zeit war unfassbar gut. Fans haben unaufgefordert gespendet.“

Meinertshagen über...

...die 250 000 Euro-Finanzhilfe der Stadt wegen der S-Arena-Sperrung und dem bevorstehenden BBL-Lizenzantrag auf der einen Seite und der Verpflichtung eines neuen Spielers auf der Ausgaben-Seite: „Seit August/September 2022 waren wir mit der Stadt Göttingen im Gespräch. Das Geld für Neuzugang Rob Edwards war von vornherein im Team-Budget eingeplant. Wir spielen jetzt ab dem 1. April jeden dritten Tag mit dünnem Kader, müssen konkurrenzfähig bleiben.“

Meinershagen über...

...die TV-Situation (Basketball geht von MagentaSport zu DYN Media/Axel Springer Verlag SE, Handball von Sky zu DYN): „Wir bekommen mehr Geld, aber die Anforderungen an uns werden höher. Wir müssen mehr Bild-Material zur Verfügung stellen. DYN verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Wir erhoffen uns eine größere Reichweite. Das lineare TV spielt immer weniger eine Rolle.“

...die BG in fünf Jahren: „Wir spielen gerade eine außergewöhnliche Saison, brauchen aber eine andere Spielstätte. Laut BBL-Plan benötigen wir in spätestens zehn Jahren mindestens 4500 Plätze. Es werden spannende Zeiten.

...Nachhaltigkeit: „Übernächste Saison wird sie eine der Lizenzierungs-Voraussetzungen. Wir werden mehr mit der Bahn zu Auswärtsspielen fahren, die Spieler-Autos von Hybrid auf E-Mobiiltät umstellen. Wir wollen glaubwürdig bleiben.“  (Helmut Anschütz und Walter Gleitze/gsd)

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