Zurzeit weniger Fans bei der BG Göttingen als in der 2. Liga

Auf dem Parkett lief es bei der BG Göttingen vor dem 87:88 bei Brose Bamberg zuletzt wieder besser nach zuvor vier Niederlagen. So waren gegen Hamburg auch wieder mehr als 2400 Zuschaier in der Sparkassen-Arena.
Göttingen - Doch insgesamt malt BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen in Sachen Fan-Resonanz ein eher nachdenkliches bis düsteres Bild: „Wir haben zurzeit so wenige Zuschauer wie nie. In der 2. Liga waren im Schnitt rund 1000 Zuschauer mehr da.“
Bei zwei noch folgenden Heimspielen kamen bisher 27 830 Fans zu den 15 Partien – macht einen Schnitt von 1855. In der 2. Liga lag er tatsächlich um knapp 1000 höher. Am vergangenen Mittwoch gegen Frankfurt waren nur gut 1700 Besucher da. Was natürlich hauptsächlich auch mit dem sportlichen Erfolg zusammenhängt – und der war eben mit vier Pleiten in Serie zumindest vorübergehend nicht vorhanden.
Noch viel mehr zum Tragen kommt sicherlich das Corona-bedingte Fernbleiben der Fans. Viele sind nach gut zwei Jahren Beschränkungen und teilweisem Total-Ausschluss unsicher, abwartend und zögerlich, wieder zurück in die Halle zu kommen. Getreu der alten, banalen „Weisheit“: Weg sind die Fans schnell – sie zurückzugewinnen, dauert dagegen sehr lange.
Diese Entwicklung macht nicht nur Veilchen-Boss Meinertshagen Sorgen. Ihn umtreibt noch etwas anderes: „Wenn die Förderungen auslaufen, wird es noch schwieriger.“ Meinertshagen meint damit die „Corona-Hilfe Profi-Sport“, aus deren Topf der Klub bislang etwa eine knappe Million Euro erhielt über die vergangenen knapp zwei Jahre, um damit die dicksten Löcher (Sponsoring- und TicketEinnahmen) zu stopfen. Für das erste Quartal 2022 kann die BG jetzt noch einmal einen Betrag beantragen. „Der liegt ungefähr im niedrigen sechsstelligen Bereich“, sagt der BG-Chef. Über längere Sicht gesehen können damit aber die fehlenden Ticket-Einnahmen und zurückgehende Sponsoren-Zuwendungen kaum annähernd gedeckt werden.
Nichtsdestotrotz wird die BG wieder den Lizenzantrag für die kommende Saison stellen. Er muss bis zum Dienstag, den 19. April, abgegeben werden. Als wichtigste Bestandteile müssen dabei der Etat und das positive Eigenkapital der BG-GmbH ausgewiesen werden. Wobei das Budget, das nachgewiesen werden muss, wegen Corona für kommende Saison auf 2,75 Millionen Euro reduziert ist. Vor der Pandemie betrug es rund drei Millionen Euro Mindest-Etat, zuletzt waren es, so Meinertshagen, nur etwa 2,5 Millionen Euro. (haz/gsd-nh)