Zwei wichtige Spielerinnen der Veilchen Ladies waren positiv auf Corona getestet worden. „Ich habe langsam keinen Bock mehr“, war Richard Crowder von den aktuellen Ereignissen gefrustet. „Das ist alles nur noch Lotterie.“ Das Niedersachsen-Duell wird nun am Pokalendspiel-Wochenende neu terminiert. Und auch das BG 74-Spiel am kommenden Sonntag beim Vorletzten Düsseldorf ist jetzt sehr fraglich.
„Die Wahrscheinlichkeit wird immer kleiner!“ Selbst dem ebenso umtriebigen wie rührigen Veilchen Ladies-Geschäftsführer Richard Crowder ist vor Augen, dass das medical instinct Veilchen BG 74 Göttingen geradewegs auf den Abstieg aus der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) zusteuern.
Vier Absteiger gibt es in der 1. Liga erstmals, nachdem die Anzahl der Mannschaften corona-bedingt von 12 auf 14 Teams erhöht worden war. Die Rheinland Lions, die auf Platz eins durchmarschierten, und Düsseldorf (derzeit Vorletzter) waren aufgestiegen – Absteiger hatte es jedoch nicht gegeben. Das Schicksal der Veilchen Ladies scheint sich mit dem drohenden Sturz in die 2. Liga abzuzeichnen. Oder doch nicht?
Mitte März ist eine Sitzung der DBBL-Teams terminiert. Dabei soll es einen Antrag geben, es weiter bei 14 Mannschaften zu belassen. Die aktuelle Abstiegsregelung kann nicht plötzlich ausgesetzt werden. Es bliebe also bei vier Absteigern. Zur kommenden Spielzeit kommen zwei Aufsteiger dazu – das wären dann zwölf Mannschaften. Wären noch zwei Plätze frei – einer davon für die BG 74? Eine eventuelle Rettung am grünen Tisch?
„Das ist nur ein Gedankenmodell, nur Spekulation“, bleibt Richard Crowder zurückhaltend und vorsichtig. Sieht zudem eben nur nach dem letzten Strohhalm aus, an den man sich klammern kann.
Sportlich retten könnte sich die BG 74 nur mit mindestens drei Siegen aus den letzten vier Spielen in Düsseldorf (wie Heidelberg schon abgestiegen), in Osnabrück (kämpft mit vier punktgleichen Teams um das Playoff-Heimrecht) sowie gegen Wasserburg (gleiche Situation wie BG 74) und Keltern, das Platz drei und damit das Playoff-Heimrecht behalten will. Die SV Halle Lions müssten mindestens drei – oder aus BG 74-Sicht alle vier – letzten Spiele (gegen Saarlouis, in Wasserburg, in Keltern und gegen Osnabrück) verlieren. Bei Punktgleichheit mit Halle hätten die Veilchen Ladies durch zwei Siege den besseren direkten Vergleich. Viel Konjunktiv dabei in dieser Gemengelage.
Von Helmut Anschütz