Zwölfter Saisonerfolg: Göttinger BG-Sieg dank Crandell, Frey und Fans

Zweiter Sieg für die BG Göttingen innerhalb von 50 Stunden in der Lokhalle – der zwangsweise Umzug in die Kulthalle endete beim 92:79 (49:42) gegen die Merlins Crailsheim mit einem vollen Erfolg.
Göttingen – Wie beim 87:81 gegen Heidelberg schwappte die euphorische Stimmung über, die über 3700 Fans feierten den zwölften Saisonsieg der Veilchen und damit weiter Platz fünf frenetisch noch minutenlang nach der Schlusssirene.
„Was für eine Stimmung“, schwärmte selbst der meist so nüchterne BG-Coach Roel Moors. „Es war wieder sehr angenehm für die Spieler, für die Coaches. Ich hätte gern noch ein paar mehr Spiele hier gespielt, aber das geht leider nicht. Zum Spiel: Es war eine sehr starke Leistung von uns. Wir haben als Team gespielt – mit guten Offensiv-Aktionen. Aber der Hauptgrund für den Sieg war unsere Defense und unser Rebounding.“
Doch auch diese Erfolgsfaktoren trugen zum Erfolg bei:
. Geno Crandalls starke erste Halbzeit: Gab es so etwas schon einmal in der BBL, dass ein Spieler in einem Match 17 Punkte in Folge (in 10:44 Minuten) für sein Team erzielt hat? Sicherlich schwer nachzuvollziehen, es scheint aber rekordverdächtig zu sein, was BG-Spielmacher Crandall gegen Crailsheim zwischen Mitte des ersten und Anfang des zweiten Viertels gelungen war – sein Team von 11:17 im Alleingang auf 28:25 zu werfen.
. Harald Freys starke zweite Halbzeit: War Crandall der Mann der ersten Halbzeit, so drückte Harald Frey der zweiten Hälfte nachhaltig seinen Stempel auf. Der norwegische Spielmacher markierte nach dem Wechsel 16 seiner 22 Punkte, steuerte noch fünf Rebounds und sechs Vorlagen bei – starker Effektivitätswert von plus 26.
. Zweistelliges Sextett: Neben Crandall (17) und Frey (22) scorten auch noch mit Javon Bess (14), Till Pape (13), Rayshaun Hammonds (12) und Harper Kamp (11) vier weitere BGer zweistellig, was erneut demonstrierte, wie schwer ausrechenbar die BG ist.
. Freiwürfe: Hatte die BG im Spiel gegen Heidelberg bei ihren Freiwürfen – bedingt durch andere Lichtverhältnisse in der Lokhalle gegenüber der S-Arena und dem wenigen Training – noch erhebliche Wurfprobleme, denn nur acht von 14 Freiwürfen fanden ihr Ziel, so war die Ausbeute gegen Crailsheim exzellent. Von 24 Freiwürfen verwandelten die Göttinger 23, eine Trefferquote von starken 96 Prozent.
. Ballverluste : Mit nur 11 kam die BG wieder auf ihren vorherigen Schnitt (11,5). Die 26 Turnover im Bamberg waren die Ausnahme.
. Rebounds : 38:25 für die Veilchen, davon 14 am offensiven Brett (und damit zweite Chancen) – die BG scheint dabei, ihren bisherigen Ruf als schlechtestes Rebound-Team der BBL endlich abzulegen.
„Wir haben die Energie der Fans in der Halle genutzt, waren sehr fokussiert“, war Harper Kamp (29 Punkte gegen Heidelberg) hinterher happy. „Die Stimmung war wieder bombastisch. Mehr geht nicht“, strahlte BG-Chef Frank Meinertshagen. „Ich habe nur strahlende Gesichter gesehen.“ Und selbst Merlins-Trainer Nikola Markovic anerkannte: „Wir haben vor großartigen Fans gespielt, eine tolle Atmosphäre. Göttingen verdient es, in die Playoffs zu kommen – insbesondere ihr Staff und diese Fans.“ (Helmut Anschütz und Walter Gleitze/gsd