„Habe die Probleme angesprochen“ – Verliert die Formel 1 bald ihren größten Superstar?
Lewis Hamilton ist bei Mercedes zum Star der Formel 1 geworden. In der Saison 2023 ist das Auto jedoch nicht konkurrenzfähig. Verlässt er deswegen das Team?
Stuttgart – Mercedes hat in der Saison 2023 einen echten Fehlstart in der Formel 1 hingelegt. Schon im vergangenen Jahr enttäuschte der Rennstall auf ganzer Linie und verpasste sogar das erste Mal seit 2014 den Konstrukteurs-Titel.
Ein Jahr später hat man aus den Fehlern offenbar nicht gelernt. Lewis Hamilton beklagte sich bereits öffentlich über das Auto, das ihm für 2023 vorgesetzt wurde. Droht jetzt das Ende der langjährigen Partnerschaft?
Lewis Hamilton |
Geboren am 7. Januar 1985 in Stevenage, England |
Seit 2007 in der Formel 1 aktive: 2007-2012 bei McLaren, seit 2013 bei Mercedes |
Siebenfacher Weltmeister: 2008, 2014, 2015, 2017, 2018, 2019, 2020 |
Fehlstart von Mercedes in der Formel 1 – Feedback von Lewis Hamilton verläuft im Sand
Das Auto von Mercedes ist eine Weiterentwicklung vom vorhergegangenen Boliden. Damit hatte Hamilton, der sich zudem über rassistischen Beleidigungen ärgern musste, allerdings starke Probleme. Sein Feedback wurde wohl nicht gehört. In einem BBC-Podcast erklärte er: „Letztes Jahr gab es Dinge, die ich ihnen gesagt habe. Ich habe die Probleme mit dem Auto angesprochen“. Von Besserung kann aber kaum die Rede sein.
Mercedes steht nach nur zwei Rennen in der Formel-1-Saison 2023 abgeschlagen auf Platz drei der Konstruktersweltmeisterschaft – 27 Punkte hinter Red Bull auf Platz eins. Hamilton ist in der Fahrerwertung auf dem fünften Platz, mit zehn Punkten Abstand zu Max Verstappen an der Spitze. Die Saison ist zwar noch lang, aber unter Experten gilt der Wagen von Red Bull auch in diesem Jahr als das Nonplusultra – trotz Strafe für die Entwicklung.

Mercedes bald ohne Lewis Hamilton? Fehlstart in Formel 1 sorgt für Frust
Die Kritik von Hamilton ist auch Teamchef Toto Wolff nicht entgangen. In Saudi Arabien gab er zu, dass die eingeschlagene Richtung falsch gewesen sei. „Kurzfristig bedeutet das, dass wir zwei Schritte zurück machen, um dann zwei Schritte nach vorne zu gehen“ erklärte er. Für seinen Fahrer zeigte er aber auch Verständnis.
„Wenn du als Fahrer einen Titel gewinnen willst, musst du sicherstellen, dass du das richtige Auto hast. Wenn wir ihm kein Auto geben können, muss er sich umschauen“, erklärte Wolff weiter. Ob Hamilton Mercedes wirklich verlassen will, ist aber fraglich. Christian Horner, Chef von Red Bull, erklärte beispielsweise, dass er keinen Platz für den Briten habe. Man sei sehr zufrieden mit den eigenen Fahrern und plane auch 2024 mit ihnen.
Mercedes und Lewis Hamilton mit Problemen in der Formel 1 – Zuversicht bleibt aber
Obwohl Hamilton mit Mercedes das zweite Jahr in Folge nicht wirklich konkurrenzfähig ist, hofft der siebenfache Weltmeister noch auf eine Kehrtwende. Im Interview mit der BBC sagte er: „Wir sind immer noch mehrfacher Weltmeister. Wir haben es diesmal nicht richtig gemacht und wir haben es letztes Jahr nicht richtig gemacht. Aber das heißt nicht, dass wir es in Zukunft nicht richtig machen können.“
Für Boss Wolff sei es nicht, um über die kommende Saison zu spekulieren: „Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um über die Fahrersituation im Jahr 2024 zu sprechen“, so der Österreicher. Dazu sei es noch viel zu früh. Zuletzt fiel Hamilton mit Kritik an Saudi-Arabien auf, als er sich gegen seine Kollegen stellte.