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Frankfurt-Fan aus Schwalm-Eder ist heute beim Finale in Sevilla dabei

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Von: Lea-Sophie Mollus

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Fans der Eintracht durften nicht ins Stadion beim Spiel gegen den FC Arsenal im November 2019. Mark Philipp Pauer (Mitte) war trotzdem dort – und nicht zu übersehen.
Fans der Eintracht durften nicht ins Stadion beim Spiel gegen den FC Arsenal im November 2019. Mark Philipp Pauer (Mitte) war trotzdem dort – und nicht zu übersehen. © Privat/NH

Mal kurz nach Sevilla und zurück. Das nimmt Mark Philipp Pauer aus Neukirchen im Schwalm-Eder-Kreis auf sich – schließlich spielen seine Frankfurter heute im Finale der Europa League gegen die Glasgow Rangers.

Um 11.25 Uhr geht es von Calden aus per Charterflug mit rund 150 Gleichgesinnten ins spanische Sevilla. Neben Pauer ist auch der ehemalige Eintracht-Spieler Uwe Bein aus Bad Hersfeld dabei, der 1990 mit dem deutschen Nationalteam Weltmeister wurde.

Die beiden Männer verbindet eine jahrelange Freundschaft, die durch die Liebe zum Fußball entstanden ist. Bein ist auch derjenige, dem Pauer eines der heiß begehrten Tickets für das Endspiel zu verdanken hat – oder besser gesagt: der ihn dazu gezwungen hat.

Weil der Inhaber der Firma Schwalm-Speed gerade vor einem großen Projekt steht, wollte er eigentlich nicht mitfahren. „Spinnst du? Du musst mitkommen“, meinte Bein. Pauer blieb keine Wahl – und er ist sich sicher: „Ich hätte es sonst bestimmt bereut.“

Eintracht-Fan aus der Schwalm tippt 3:1 für Frankfurt

Für den Fan, der neben zahlreichen Heimspielen auch einige Spiele in Europa besucht hat, darunter im April in Barcelona dabei war, hat es eine große Bedeutung, heute in Sevilla vor Ort sein zu dürfen – zumal es auf normalem Weg nahezu unmöglich war, an Tickets zu kommen. „Das, was da läuft, ist unglaublich“, sagt er mit Blick auf die Ticketverkäufe. Bekannte von ihm hätten zum Beispiel rund 2000 Euro pro Karte bezahlt.

In Sevilla angekommen, geht es zum Treffpunkt für alle Anhänger der Eintracht und von da aus in einem Fanmarsch zum Stadion. Die Freude bei dem 43-Jährigen ist riesig. Klar will er den Sieg mit seinen Frankfurtern nach Hause holen, „bei dieser tollen Europa League-Runde ist mir das Ergebnis aber gar nicht mehr so wichtig. Allein der Einzug ins Finale, nach Spielen gegen so große Mannschaften wie Barcelona, ist schon toll“, sagt er und zeigt sich mit seinem 3:1-Tipp für die Eintracht zuversichtlich.

Das Team habe sich durchgekämpft, der „zwölfte Mann“ sei aber entscheidend gewesen, sagt Pauer und meint die große Fanszene, die hinter dem Klub steht.

„Ich wurde schwarz-weiß erzogen“

Er selbst ist stolz, Eintracht-Fan zu sein. Eine andere Wahl hätte der gebürtig aus Treysa stammende Pauer sowieso nicht gehabt: „Ich wurde schwarz-weiß erzogen“, sagt er. Sein Vater war riesiger Fan, hat 1980 sogar Frankfurts Sieg im Uefa-Cup-Finale live miterlebt und den Fanklub „Schwälmer Hennes“ geleitet, den jetzt der 43-Jährige führt. Auch seine eigenen Töchter im Alter von elf und 15 Jahren schiebt er in diese Richtung.

Morgen früh geht es mit dem ersten Flieger dann wieder zurück nach Calden – und für Pauer von da aus direkt an den Schreibtisch. (Lea-Sophie Mollus)

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