1. Startseite
  2. Sport
  3. Fußball regional

Abstiegsrunde der Kreisoberliga startet : Die Suche nach den vier Verlierern beginnt

Erstellt:

Kommentare

 Mehrere Fußballer
Kompakt stehen: Für einige Vereine könnte es in der Abstiegsrunde eng werden und für vier wird es nichts mit dem Klassenerhalt. Das Bild zeigt eine Szene aus dem Spiel TSV Berndorf gegen die SG Eppe/Nieder-Schleidern. Tim Emde (2.v.r.) und Julian Thomas klären vor den Berndorfern Malte Widder und Daniel Standke (rechts). © bb

Korbach – Wer muss die Fußball Kreisoberliga verlassen? Erstmals werden diese Mannschaften in einer Abstiegsrunde ermittelt. Von zwölf Teams werden vier in den sauren Apfel beißen müssen.

Jede Mannschaft nimmt aus der Hinserie jene Punkte mit in diese Runde, die sie gegen Teams gewonnen hat, die auch in der Abstiegsrunde spielen. Der schöne Sieg gegen den TSV Korbach oder den VfR Volkmarsen brachte somit nichts Zählbares. Die Auf- und Abstiegsrunde beginnt am kommenden Sonntag.

Die SV Freienhagen/Sachsenhausen hat die Aufstiegsrunde knapp verpasst. Die Mannschaft habe das auch so angenommen, sagt Trainer Andreas Josefiak und er hat schon die positiven Seiten der Abstiegsrunde im Blick: „Das gibt uns jetzt die Chance die jungen Leute weiterzuentwickeln und für die Zukunft besser aufzustellen.“

Das Team will natürlich auch in der Abstiegsrunde im oberen Bereich bleiben, auch wenn der Trainer schon Dinge für die neue Saison auf den Weg bringen will. Josefiak wird sie in der kommenden Spielzeit aber nicht mehr umsetzen, denn er gibt den Trainerjob im Sommer aus persönlichen Gründen ab.

Wem das als ein zu lässiges Auftreten vorkommt, dem sagt Josefiak: „Wir werden natürlich nicht mit einer B-Elf auflaufen. An Wettbewerbsverzerrung verschwenden wir keinen Gedanken.“

Einen neuen Trainer hat SV bislang noch nicht gefunden. Einziger Neuling der Winterpause ist Bastian Essmann, aus der eigenen Jugend.

Als Überraschungsmannschaft trat der TuS Bad Arolsen auf, denn sie mischte etwa bis zur Hälfte der Hinserie oben mit. „Wir waren aber von Beginn an kein Kandidat für die vorderen Plätze“, betont TuS-Trainer Torsten Mähl. „Platz acht ist für uns keine Enttäuschung.“

Jetzt gehe es in der Abstiegsrunde darum mit der richtigen Einstellung sich im oberen Bereich festzusetzen. „Ein einstelliger Platz ist unser Ziel. In dieser Runde kann jeder jeden schlagen.“

Neben der Punkterunde sind die TuS-Kicker aber heiß auf den Waldecker Pokal. Den Arolsern ging es in der Vorbereitung auch nicht anders als fast allen Vereinen. Sie wurde immer wieder durch Unwägbarkeiten wie Krankheiten, Corona, Wetterkapriolen gestört. „Jetzt geht es darum richtig an den Start zu kommen“, sagt der Coach. Er setzt dabei auch auf die jungen Spieler, die er in der Hinrunde ins kalte KOL-Wasser geworfen hat. Die meisten von ihnen hätten auch Schwimmen gelernt. Der TuS geht mit unverändertem Kader in die Runde.

Der Abstieg ist kein Thema und nach oben geht in dieser Runde nichts. Könnte das bei der SG Lelbach/Rhena zu einem Motivationsproblem führen? Trainer Karsten Trachte achtet darauf, dass „kein Larifari“ in seinem Team einzieht. „Wir haben als Ziel ausgegeben, alle Spiele in der Restrunde zu gewinnen, auch, weil es mein letztes halbes Jahr als Trainer bei der SG ist“, sagt Trachte.

Das ausgegebene Ziel ist nicht utopisch, zumal Johannes Müller vom SC Willingen zurückgekehrt ist „der uns sofort bereichern wird“, meint der Coach, der im Sommer von Tobias Schumann als Trainer abgelöst wird.

Zwanzig Punkte holte der TuS Usseln in der Hinrunde, Damit ist Trainer Michael Peters zufrieden. „Wir wollen mit dem Abstieg nichts mehr zu tun bekommen, wenn alles stimmt und alle gesund bleiben, sollte das auch gelingen“. Prompt kam aber schon die erste Einschränkung: Torjäger Jan Louis Bender hat sich verletzt und wird wohl die ersten Spiele ausfallen. Auch Peters möchte schon einige Dinge für die kommende Saison ausprobieren und auch er verspricht der Konkurrenz, dass sie dadurch keine Wettbewerbsverzerrung befürchten müsse. Der TuS legt den Fokus natürlich auf den Waldecker Pokal. Der einzige Neuzugang im Winter ist Baktybekov Sanjarbek.

SC Willingen II verliert drei Stammkräfte

Ehe im Sommer für den SC Willingen II die Zeitrechnung nach Trainer Manfred Feistner beginnt, wollen die Upländer noch Punkte für den Klassenerhalt einfahren. Dennoch sollen die Jungs Spaß am Fußball haben, sagt der Coach und er will in dieser Runde auch jene Spieler vermehrt einsetzen, die bislang nicht so oft zum Einsatz gekommen seien. „Das soll nicht heißen, dass wir etwas herschenken.“ Zudem stehen in Bastian Hovenkamp, Tim Albrecht und Marius Lahme drei Stützen nicht mehr zur Verfügung. Hermann Saure und Thomas Capara kommen hingegen neu hinzu.

Die wichtigen Spiele hat die SG Bad Wildungen/Friedrichstein II gewonnen und sich so ein gutes Polster im Abstiegskampf geschaffen. „Es geht für uns nicht darum Dritter oder Vierter zu werden, sondern nicht noch in den Abstiegsstrudel zu geraten“, sagt Spielertrainer Waldemar Schubert. „Wir nehmen die Sache schon ernst, wollen aber in erster Linie am System arbeiten und uns weiterentwickeln und A-Jugendliche behutsam einbauen.“ Der Blick gehe schon in Richtung kommende Saison, „in der wir richtig angreifen und nach oben schauen wollen“.

Das rettende Ufer Klassenerhalt so früh wie möglich erreichen. So lautet die Vorgabe des TSV Berndorf. „Dafür werden wir alle unsere Tugenden einsetzen, die nötig sind“, gibt TSV-Trainer Jürgen Ihlefeld vor. Mit der Trainingsbeteiligung ist Ihlefeld h zufrieden, ebenso mit der positiven Entwicklung seiner Elf. Für die Rückrunde bleibt der Kader unverändert.

Als schwierigen Anlauf bezeichnet Björn Emde, Trainer der SG Eppe/Nieder-Schleidern. die Zeit nach der Winterpause. Corona, Wetterkapriolen und berufsbedingtes Fehlen störten die Vorbereitung. Von den fünf geplanten Testspielen konnte nur eins stattfinden. Während Langzeitverletzte wieder mitwirken, haben sich zwei weitere Stammkräfte verletzt, zudem ist Sven Reppert zurück zur SG Goddelsheim/Münden gewechselt. „Wir müssen uns schon kräftig anstrengen, um nicht abzusteigen“, sagt der SG-Trainer. „Wenn alle gesund bleiben, sollte das auch machbar sein.“ Neben dem Klassenerhalt steht bei der SG noch der Pokal im Fokus.

Kowalik möchte Blau-Gelb Korbach ein Abschiedsgeschenk machen

Der Trainer sagt auch bei der SG Edertal auf Wiedersehe. Mathias Siebert hat noch elf Spiele mit dem Team, ehe er sein Amt abgibt. Den Klassenerhalt will er mit seinen Jungs schaffen. „Wir haben eine gute Ausgangsposition und starten gleich mit zwei Heimspielen“, sagt der Coach. „Wir gehen ohne Druck in die Spiele, wenn es nicht klappt, dann geht die Welt auch nicht unter.“ Die Abstiegsrunde findet Siebert sportlich nicht so gelungen. Er hofft, dass auch die oberen Mannschaften bis zum Ende motiviert sind. Mit Marvin Zorn hat die SG einen Keeper hinzubekommen.

Sieben Punkte muss die FSG Buchenberg/Ederbringhausen aufholen, um die Klasse zu sichern. „Das ist schwer, aber auch nicht unmöglich“, sagt Trainer Marvin Brussmann. Er findet den Modus der Abstiegsrunde nicht gut. „In den letzten Spielen der Hinserie konnte man den Eindruck bekommen, dass es zu einer Verzerrung kam. Grundsätzlich finde ich den Modus gut, nur alle hätten, wie in der Aufstiegsrunde, wieder bei null anfangen müssen.“ Zu dem Kader stoßen noch zwei A-Jugendliche.

Den Klassenerhalt als Abschiedsgeschenk für den SC Blau-Gelb Korbach. Das wäre der Wunsch von Trainer Adam Kowalik, der im Sommer als Coach in Oberschledorn anheuert. „Aber es wird sehr schwierig, da unten noch herauszukommen“, meint Kowalik Seine Team hätte schon viel früher mehr dafür investieren müssen, aber die Trainingsbeteiligung sei ist für die KOL nicht ausreichend. „Es ist uns nicht gelungen, uns als Mannschaft weiterzuentwickeln“. Den Modus mit Auf- und Abstiegsrunde findet Kowalik grundsätzlich gut, er versteht jedoch nicht, warum in der Abstiegsrunde nicht alle Punkte mitgenommen werden.

Ein Blick zurück auf die Hinrunde ist für den TuSpo Mengeringhausen II nicht so prickelnd. „Wir wussten, es wird schwer wird, aber dass es sich personell so entwickelt, haben wir nicht erwartet“, sagt Betreuer Thomas Mertens und meint dabei zwei Klatschen und den Nichtantritt wegen Personalmangels gegen Eintracht Edertal. Die Gründe dafür sind erkannt: die Verletzungsmisere in der ersten Mannschaft und geringe Trainingsbeteiligung.

Aktuell sieht es besser aus, der Kader der Ersten ist nahezu komplett und drei Nachwuchsspieler wurden hochgemeldet. „Wir werden in den elf Spielen mehr Punkte holen als in den 17 Spielen der verkorksten Hinrunde“, prognostiziert Mertens. Aber auch ihm fällt es schwer, noch an den Klassenerhalt zu glauben. (dv)

Auch interessant

Kommentare