Abenteuer Hessenliga beginnt

Grossenenglis. Endlich geht es los: Die Fußballerinnen von Aufsteiger Viktoria Großenenglis starten am Wochenende in das Abenteuer Hessenliga.
Für die Mannschaft von Trainer Manuel Mrosek, die mit nur einer Niederlage in der Vorsaison Verbandsliga-Meister wurde und in die Hessenliga aufstieg, gilt es, den größten Erfolg der Vereinsgeschichte zu bestätigen.
Damit die Hessenliga nicht nur ein kurzes Intermezzo wie bei vorherigen Vertretern aus dem Kreis (Obermelsungen, Gilsa/Jesberg) wird, baut Mrosek auf seine junge Aufstiegsmannschaft. Ein Vorteil des Teams dürfte die schon vorhandene Erfahrung einiger Spielerinnen in höheren Klassen sein. Die überragende Technikerin und mit viel Übersicht ausgestattete Spielmacherin Justine Rosek (36), die nochmals ein Jahr dranhängt sowie die offensive, pfeilschnelle Mittelfeldspielerin Julia Faupel (21), die beide bereits in der Regionalliga bei Jahn Calden aktiv waren, werden beim Vorhaben Klassenerhalt besonders in der Verantwortung stehen.
Auch für Torhüterin Nadine Mündel ist die Hessenliga kein Neuland, spielte sie dort doch bereits für Obermelsungen. Neuzugang Simone Richter besitzt ebenso höherklassige Erfahrung, wird aber nach dreijähriger Pause noch ein wenig Zeit benötigen, um als Torjägerin für Furore zu sorgen.

Die Vorbereitung, die von Trainer Mrosek mittels individueller Trainingspläne gestaltet wurde, um sich für die höheren physischen Herausforderungen in der Liga zu wappnen, lief zunächst nach Plan. Die Borkenerinnen gewannen die ersten Testspiele, darunter eines gegen einen Niedersachsenligisten, allesamt. In den vergangenen zwei Wochen häuften sich jedoch die Probleme im Trainings- und Spielbetrieb aufgrund von Krankheiten und Urlaub. So lässt sich auch die 2:6-Niederlage gegen Ligakonkurrent Zierenberg im Halbfinale des Regionalpokals und die Absage des Testspiels am vergangenen Samstag gegen Regionalligist Jahn Calden erklären.
Drei Systeme zur Auswahl
Trotzdem sieht Mrosek seine Mannschaft für den Saisonstart am kommenden Samstag um 17 Uhr beim TSV Zierenberg gerüstet. Er möchte weiterhin variabel spielen lassen und je nach Spielverlauf zwischen Dreier- und Viererkette in der Abwehr sowie zwischen einer und zwei Stoßstürmerinnen wechseln. „Wir wollen uns auch in der Hessenliga nicht nach dem Gegner richten und nicht ausrechenbar sein“, erklärt der Aufstiegstrainer.
Neben den erfahrenen Akteurinnen kann Mrosek auf eine Fülle von jungen, talentierten Spielerinnen wie Carina Jäger (18), Sophie Trost (18), Anna-Lena Wagner (19) oder Lea Unzicker (19) zurückgreifen, die aus der vorbildlichen Jugendabteilung aufrückten. Das Potenzial scheint also vorhanden, um erstmals dauerhaft einen Verein aus dem Schwalm-Eder-Kreis in der Hessenliga zu etablieren.
Von Fabian Seck