Großenenglis: Manuel Mrosekgeht, Andreas Käßner übernimmt

Großenenglis. Die Ära von Trainer Manuel Mrosek beim heimischen Frauen-Fußballhessenligisten TuS Viktoria Großenenglis ist beendet.
Nach seinem Rücktritt in Absprache mit dem TuS-Vorstand am Sonntagabend verabschiedete sich der Übungsleiter im Training am Montag von der Mannschaft. Die 1. Vorsitzende Birgitt Fasshauer bedankte sich für die erfolgreiche Arbeit in den letzten fünf Jahren, sah jedoch die Trennung als beste Lösung für den Verein an: „Wir haben am Samstag in Marburg maßlos enttäuschte Spielerinnen, Eltern, Freunde und Fans gesehen. Wir mussten diese Talfahrt stoppen und waren in der Pflicht zu handeln, weil der Trainer selbst nicht wusste, wann er die Mannschaft verloren hat.“ Eine Analyse der Situation beim Tabellenachten der Hessenliga vorzunehmen.
Mangelnde Erfahrung
Angesprochen auf den Grund für die seit Wochen bedenklich stimmenden Leistungen ohne erkennbare Einstellung und Kampfgeist, antworten alle Verantwortlichen - die Vorsitzende, der Ex-Trainer sowie die Führungsspielerinnen Julia Faupel und Johanna Pospich - unisono: „Es gibt keine offensichtliche Erklärung für das Leistungsloch.“ Mrosek habe laut Pospich nichts falsch gemacht, was Spielführerin Faupel bestätigt: „Im Training zogen alle Spielerinnen mit und die Stimmung war unter seiner Führung immer positiv.“
Dass es trotzdem katastrophale Auftritte wie zuletzt beim 0:8 in Marburg gab, ist einerseits auf mangelnde Erfahrung auf dem Platz nach dem Weggang der Persönlichkeiten Justine Rosek und Jennifer Käßner zurückzuführen. Andererseits auf mögliche Abnutzungserscheinungen zwischen Mannschaft und Trainer nach fünf Jahren Amtszeit. Darüber hinaus leiden zentrale TuS-Akteurinnen an fehlendem Selbstvertrauen und einer anhaltenden Formschwäche. „Die Qualität haben wir für die Liga. Es ist ein Kopfproblem“, bringt es Faupel auf den Punkt.
Kurzfristige Lösung
Am Montag wurde der Mannschaft die Planung bis zur Winterpause vorgestellt: Andreas Käßner wird die Betreuung des Teams interimsmäßig bis zum letzten Spiel am 11. November übernehmen. Käßner ist kein Unbekannter bei der Viktoria. Er war bereits von 2005 bis 2012 als Trainer der Borkenerinnen tätig.
Gemeinsam mit seiner Frau Jennifer, die als ehemalige Kapitänin und Führungsfigur des Teams für mehr Motivation und eine bessere Einstellung der Spielerinnen sorgen soll, wird der 32-Jährige den Kader auf das Regionalpokal-Endspiel gegen Jahn Calden am 31. Oktober und die darauffolgenden wichtigen Liga-Auswärtsspiele gegen die Abstiegskonkurrenten Pfungstadt und Ueberau vorbereiten. „Die beste Lösung. Er kennt die Stärken und Schwächen der Mannschaft und braucht keine Eingewöhnungszeit“, lobt Pospich die Entscheidung.
Längerfristige Planung
In der Winterpause soll dann nach einer dauerhaften Lösung auf der Trainerposition gefahndet werden. „Wir suchen einen geeigneten Trainer, der bereit ist für das Abenteuer Hessenliga und mit unseren lernwilligen, intelligenten Spielerinnen umgehen kann“, sagt Fasshauer. Für sie ist es das erste Mal nach 40 Jahren Frauenfußball in Großenenglis, gemeinsam mit Spartenleiterin Ramona Unzicker während der Saison einen neuen Trainer finden zu müssen.