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Timo Beumkers Blitz-Comeback beginnt mit 0:4 und einem verursachten Elfer

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Von: Dirk Schäfer

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Kniet sich wieder rein: Torhüter Timo Beumker, hier beim Spiel in Münden, ist zurück im heimischen Fußball.
Kniet sich wieder rein: Torhüter Timo Beumker, hier beim Spiel in Münden, ist zurück im heimischen Fußball. © bb

Eigentlich wollte Timo Beumker beim Fußball „nichts Wildes mehr machen“. Am vorigen Mittwoch wurde es aber doch nochmal wild. Wegen der Torwartnot des TSV Altenlotheim.

„Mit fünf Kilo weniger auf den Rippen hätte es den Elfmeter nicht gegeben.“ Da ist sich Timo Beumker sicher beim Rückblick auf das erste Gruppenligaspiel seit mehr als zehn Jahren. 0:4 verlor er mit dem TSV Altenlotheim das Kreisderby bei der SG Goddelsheim/Münden, und das 0:1 ging quasi auf Beumkers Kappe. Nach einem langen Ball auf Daniel Butterweck war der SG-Stürmer den Ticken früher am Ball, nicht das lange Bein des Torwarts.

Man ist eben nicht mehr der Schnellste, wenn man die Karriere eigentlich schon beendet hat. „Ich habe meinen Pass bei meinem Heimatverein SG Vöhl/Basdorf liegen, falls sie in der zweiten Mannschaft mal Not am Mann haben“, sagt der als Torhüter im Waldecker Land bekannte Fußballer, der vor zwei Jahren nach seiner Zeit in Berndorf private Dinge mehr in den Vordergrund stellte und Stand-by-Kicker wurde. „Ich will nichts Wildes mehr machen.“

Timo Beumker: Nicht sofort zugesagt

Am vorigen Mittwoch wurde es wieder wild. Wegen der Torwartnot beim TSV Altenlotheim. Anfang voriger Woche kam der erste Anruf vom TSV-Vorsitzenden Kai Bremmer, es folgten weitere. Denn Mirko Ohnesorge und Dennis Mattersberger fallen länger aus, und Youngster Tobias Knoche soll die Last nicht allein tragen. Sofort zugesagt habe er nicht, gibt Beumker zu, aber einem Treffen am Oberbach habe er zugestimmt. „Es gibt 0,0 Druck von Altenlotheimer Seite. Aber ich habe lange nichts gemacht und hatte Zweifel, ob ich meinem eigenen Anspruch gerecht werden kann“, so der Marienhagener.

Ein reiner Lückenfüller möchte er nicht sein. „Mit wird auch mal ein blöder Ball durchrutschen, dass ist mir klar. Aber ich will leistungsmäßig so gut sein, dass ich auch mal einen Sieg oder Punktgewinn festhalten kann“, sagt Beumker. Letztlich sagte er zu beim TSV, „weil ich halt ein Fußballherz habe“. Er helfe gerne „bei so einem Angebot von einem solch tollen Verein“.

„Ich habe Lust, mich nochmal zu quälen und zu gucken, was noch drin ist“

Seine Frau hat er auch gefragt. Ohne sie sei das Comeback nicht möglich, wie sie jetzt alles organisieren müsse, sagt Beumker. Gemeint sind damit vor allem private Dinge. Und ob der Papa den ältesten Sohn jedes Mal zum Training nach Baunatal begleiten kann, wo Beumker senior Torwarttrainer der D-Jugend ist, muss man abwarten. Denn ohne Training tut er sich die Gruppenliga in Altenlotheim nicht an. „Nur jeden Sonntag auftauchen und sich feiern lassen, das ist nicht meine Art.“

Beumker möchte wieder fitter werden. „Ich habe Lust, mich nochmal zu quälen und zu gucken, was noch drin ist“, sagt der 35-Jährige. Er ist damit etwas älter als die TSV-Stammkeeper Ohnesorge (34) und Mattersberger (33). Wie lange er am Oberbach bleiben soll, ist nicht bis ins Detail besprochen. „Wenn es mir gefällt und Spaß macht, kann ich auch länger bleiben.“ Kann sein, dass sich das Trio später in der Saison ein wenig abwechselt im Tor. „Gut möglich, dass die anderen beiden auch mal froh über eine Pause sind“, sagt Timo Beumker.

An diesem Sonntag wird freilich er im Tor stehen, wenn er wieder einmal nach Baunatal fährt. Diesmal aber zur Eintracht, die erneut Titelfavorit ist. „Langweilig wird es mir da sicher nicht werden im Kasten“, sagt der Blitz-Comebacker. (schä)

ZUR PERSON

Timo Beumker (35) lebt in Marienhagen und war viele Jahre als Torwart bei der SG Vöhl/Basdorf aktiv. Zwischendurch hütete der BVB-Fan, der im Versand bei Weidemann arbeitet, fünf Jahre für den TSV Berndorf das Tor, kürzere Stationen waren Ittertal, Freienhagen und Höring-/Meineringhausen. Als Keeper der Korbach Golden Goalers hat er in der Beachsoccer-Bundesliga mitgewirkt. Beumker ist als Torwarttrainer bei der D-Jugend des KSV Baunatal engagiert; dort spielt einer seiner beiden Söhne. (schä)

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