Wabern bekommt es mit bester Rückrunden-Elf zu tun

Es ist 2023 das vierte Spitzenteam in Folge, mit dem der TSV Wabern das zweifelhafte Vergnügen hat. Nach Dörnberg, Barockstadt II und Bad Soden nun der OSC Vellmar, doch Patrick Herpe bleibt, wie er selbst sagt, „ganz entspannt“. Obwohl auch im Heimspiel gegen den Tabellendritten (So. 15 Uhr Reiherwald) die Erfolgsaussichten für den Verbandsliga-Aufsteiger überschaubar sind. „Wir müssen die Ruhe bewahren“, fordert der Spielertrainer.
Wabern/Vellmar - Was dem 30-Jährigen selbst trotz der sich zuspitzenden Abstiegsgefahr relativ leicht fällt. Denn: „Erst danach kommen die Gegner, die wir schlagen müssen. Und noch sind wir in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen.“ Außerdem sind Erfolgserlebnisse auch gegen die Großen der Zunft keineswegs ausgeschlossen. Siehe das 1:1 gegen die SG Bad Soden, als Luca Wendel in der 94. Minute per Kopf zum Ausgleich traf. Was sich durchaus abgezeichnet hatte, „weil wir im Laufe des Spiels immer mutiger geworden sind, mehr Zweikämpfe geführt und gewonnen haben“ (Herpe).
Drum war der folgende Spielausfall in Ehrenberg keinesfalls willkommen. Immerhin kehrten zwischenzeitlich Dennis Neumann und Niklas Müller wieder in den Kader zurück und auch Marius Rohde könnte bis Sonntag wieder ein Thema sein. Willkommene Alternativen für Mittelfeld und Angriff, während die zuletzt recht stabile Viererkette (Kördel, Dittmar, Wendel, Bergmann) gesetzt ist. Was auf das gewohnte 4:1:4:1-System schließen lässt mit Herpe als Stoßstürmer und den reaktivierten Florian Korell dahinter.
„Wir werden nicht mauern“, verspricht der Routinier. In Erwartung eines „bärenstarken Gegners, den wir mit Nadelstichen den Spaß am Spielen nehmen müssen.“ Sonst könnte es eng werden, was in diesem Jahr schon Sand (5:0), Ehrenberg (6:0) und Eichenzell (6:0) erfahren haben. Vellmar führt ohne Gegentor und ungeschlagen die Rückrundentabelle an. „Die Jungs rufen endlich ihr Potenzial ab und sind vor dem Tor effektiver geworden“, begründet OSC-Trainer Jörg Müller den Aufschwung, der nach durchwachsener Hinrunde (8.) vielleicht doch noch zurück in die Hessenliga führt.
Spieler wie Top-Torjäger Enver Maslak (bisher 16 Treffer), Kreativroutinier Enes Glogic, Flügelflitzer Egli Milloshaj (bisher sieben Tore) oder der Regionalliga erfahrenen Abwehrchef Tim Welker und Torwart Tobias Orth jedenfalls haben Lunte gerochen. „Wollen die aktuelle Serie ausbauen“ (Müller) und haben auch mit der Favoritenrolle keine Probleme. All‘ dem zollt Waberns Spielertrainer „großen Respekt“. Nervös macht es ihn nicht.