Auf die Frage, ob der TSV ein Meisterschaftsturnier ausgerichtet hätte, antwortet Schnatz: „Immer. Wir sind mit unseren 15 Mannschaften ja auch ein Hauptakteur, und natürlich hätten wir bereitgestanden, solange es die Risikosituation zulässt.“ Die Turniere könnten in diesen Zeiten ja mit weniger Teams gespielt werden, sagt Schnatz. Genügend Kabinen gebe es in den Großsporthallen; in der Halle der Beruflichen Schulen Korbach etwa seien es acht. Zwar räumt auch der Korbacher ein, dass Spiele ohne oder mit wenigen Zuschauern „wenig lukrativ“ seien, „aber wenigstens hätten die Kinder spielen können“.
„Richtig schade für die Kinder“ findet Michael Briehl die Absage. Klar könne man im Winter die Halle immerhin für Training nutzen, „aber die Kinder wollen sich ja auch messen, sie wollen spielen“. Diese Möglichkeit sei ihnen nun genommen.
Das Sportliche ist für den Trainer der C-Jugend des TuSpo Mengeringhausen der eine Aspekt. Er verstehe vollkommen, wenn dem Jugendausschuss das Risiko zu groß erscheine, betont er andererseits. Aber seine Sorge gilt auch den Kindern und ihrer sportlichen Entwicklung. Für sie sei die lange Pause wie ein „kleiner Lockdown“.
Briehl schlägt deshalb vor zu überlegen, ob die Kommunen den Winter über die Plätze nicht weniger strikt sperren könnten als sonst. „Man sollte schon versuchen, den Kindern so lange wie möglich Training im Freien anzubieten.“ Als „grundsätzlich gute Idee“ bezeichnet Briehl den Vorschlag, den Junioren als Ersatz für die Meisterschaften Miniturniere anzubieten. Das Ganze habe ja auch eine soziale Komponente, die Jugendlichen hielten so untereinander weiter Kontakt.
Alexander Gette war auf die Absage vorbereitet. Sie sei eigentlich schon bei der Besprechung der Saison im Sommer mitgeteilt worden. Schade findet sie der Friedrichsteiner D-Jugend-Trainer: „Ich hätte die Hallenkreismeisterschaften sehr gerne gespielt. Es gibt nichts Schöneres, weil dann jede Woche Turniere sind.“ Die Kinder könnten sich weiterentwickeln; dies fehle ihnen nun. „Sie sind von November bis fast in den Mai zuhause.“
Der Punkt für Gette ist, ob die geltenden Regeln bei den Futsal-Turnieren umsetzbar seien. Die Kinder, die in den Schulen ihre Hefte über Coronatests führen, könnten ihre Spiele sicher austragen. Alles andere sei eine Frage der Vorschriften. Gette deutet auf den Handball (sein zweiter Sohn spielt bei der HSG Bad Wildungen), der kommende Woche startet, und findet, auch im Futsal wären Turniere machbar gewesen. Gleichwohl sieht er die Herausforderung: Er habe noch nirgendwo gehört, dass ein Verein ein Hallenturnier ausrichten wolle.
In Bad Wildungen und im Edertal stelle sich zudem wegen der gesperrten Ense-Halle das Problem, freie Hallenzeiten zu finden. Gette: „Aber ausgerichtet hätten wir auf jeden Fall.“