Breitenreiter, Neuer, Eberl: Das beschäftigt derzeit die Fußball-Bundesliga

Es war in Anführungsstrichen nur der 19. Spieltag in der Fußball-Bundesliga. Noch ist nichts entschieden – weder oben noch unten.
Doch nach diesem 19. Spieltag gibt es drei Themen, die die Schlagzeilen bestimmen. Wir blicken auf die Aufreger.
Die Entlassung
Zugegeben: So richtig überraschend kommt diese sechste Trainerentlassung der Saison nicht. Nach zehn sieglosen Pflichtspielen musste André Breitenreiter bei der TSG Hoffenheim nach dem 2:5 in Bochum seinen Platz räumen. Am Montag war das, was am Sonntagabend bereits berichtet wurde, dann auch offiziell. Der 49-Jährige, der unter anderen zuvor Paderborn, Schalke und Hannover trainiert hatte und im Sommer mit dem Bewerbungsschreiben einer unerwarteten Meisterschaft mit dem FC Zürich in der Schweiz zur TSG gekommen war, hatte dabei so einen verheißungsvollen Start hingelegt.
Vor dem Beginn der Negativserie mit dem 0:2 gegen den FC Bayern am 11. Spieltag waren die Sinsheimer Vierter und ins Achtelfinale des Pokals eingezogen. Doch der Zweitrundensieg gegen Schalke sowie der Erfolg in der Liga gegen die Knappen – jeweils Mitte Oktober – waren die letzten Erfolgserlebnisse für Breitenreiter und sein Team. 36 Gegentore sind nach Bochum und Schalke der drittschlechteste Wert der Bundesliga.
Als Nachfolger werden nun zwei Kandidaten gehandelt, die in dieser Saison auch schon eine Entlassung in Deutschlands höchster Spielklasse hinter sich haben. Der Ex-Stuttgarter Pellegrino Matarazzo, der im Oktober 2022 beim VfB entlassen wurde, sowie der Ex-Leipziger Domenico Tedesco.
Der Zoff
Erschienen ist das Interview erst in der Samstagausgabe der Süddeutschen Zeitung. Doch schon am Abend vorher waren online Ausschnitte zu finden. Und das, was da stand, das schlug hohe Wellen. Das war allen Beteiligten sicherlich bewusst. Manuel Neuer, verletzter Torhüter des FC Bayern München, kritisierte seinen Klub für die Entlassung von Torwarttrainer Toni Tapalovic. Mit deutlichen Worten. Die Reaktionen ließen erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn meinte, die Äußerungen würden Neuer als Kapitän und dem Verein nicht gerecht. Sportvorstand Hasan Salihamidzic sagte, Neuer habe seine Interessen über die des Vereins gestellt.
Klar ist: Das Ganze wird die Münchner noch beschäftigen. Eine Woche vor dem Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale in Paris sind die Bayern aber zumindest sportlich zurück in der Spur. Dem 4:0 im DFB-Pokal gegen Mainz folgte am Sonntagabend ein 4:2-Erfolg in Wolfsburg. Kingsley Coman (9. und 14.), Thomas Müller (19.) sowie Jamal Musiala (73.) trafen für den Tabellenführer, bei dem Joshua Kimmich mit Gelb-Rot vom Platz flog (54.). Für den VfL waren Jakub Kaminski (44.) und Mattias Svanberg (80.) erfolgreich.
Das Schmähplakat
Dem 1. FC Köln droht ein Nachspiel. Während der Partie des Effzeh gegen Leipzig zeigten Kölner Fans ein Banner mit der Aufschrift „Von Burnout-Max zu Alzheimer-Eberl – scheiß RB“. Dieses war an Leipzigs Sportdirektor Max Eberl gerichtet, der nach seiner Auszeit wegen Burnout zu den Sachsen gewechselt war, deswegen immer wieder Kritik ausgesetzt ist. Welche Konsequenzen drohen, ist offen. (Maximilian Bülau)