Erfolgreiche Eintracht: Frankfurt begeistert 2022 im Europapokal

Eintracht Frankfurt hat 2022 die Europa League gewonnen, überwintert zudem in der Champions League. Die SGE ist die deutsche Fußball-Überraschung des Jahres.
Den 18. Mai 2022 werden die Fans von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt wohl niemals vergessen. Nach einem dramatischen 5:4-Erfolg im Elfmeterschießen gegen die Glasgow Rangers im Finale der Europa League sicherten sich die Hessen ihren ersten internationalen Titel nach 42 Jahren.
Und damit nicht genug: Auch in der Champions League hat die SGE die Gruppenphase überstanden, hat im Achtelfinale mit dem SSC Neapel nun eine schwierige Aufgabe vor der Brust. Die Eintracht ist die positive Überraschung des deutschen Fußballjahres 2022. Wir schauen in einem A bis Z auf den hessischen Klub.
- A wie Adler: Attila heißt er in Frankfurt, seit 2006 das lebendige Maskottchen der Eintracht. Ist 18 Jahre alt. Fliegt nun regelmäßig internationale Strecken.
- B wie Betis: Klub aus Sevilla, war im Achtelfinale der Europa League Gegner der Hessen. Ein extrem harter. Siehe auch „H“.
- C wie Chandler: Vorname Timothy. Zusammen mit Makoto Hasebe dienstältester Profi am Main. Kam beim Europa-League-Durchmarsch in Barcelona zum Einsatz. Siehe auch „W“ und „X“.
- D wie Debüt: Das gaben die Frankfurter in dieser Saison in der Königsklasse. Als Gruppenzweiter hinter Tottenham geht es dabei gleich auch in die K.o.-Runde.
- E wie Eintracht: Bedeutet eigentlich friedlichen Zusammenhalt einer Gruppe. Trifft so auch auf die Mannschaft aus Frankfurt zu. Absolut passender Begleitname.
- F wie Filip: Nachname Kostic. Absolvierte in der vergangenen Saison hinter Keeper Kevin Trapp und Verteidiger Evan Ndicka die drittmeisten Minuten aller Frankfurter. Erzielte die drittmeisten Tore (sieben) und legte mit Abstand die meisten auf (15). Wechselte im Sommer zu Juventus Turin. Wird noch immer vermisst.
- G wie Götze: Vorname Mario. Weltmeister von 2014. Wechselte im Sommer nach Frankfurt. Gleich Leistungsträger. Wurde sogar wieder in den WM-Kader berufen.
- H wie Hinteregger: Vorname Martin. Eine kleine Legende in Frankfurt. Fiel abseits des Platzes häufig durch fragwürdige Aktionen auf. War auf dem Platz aber unumstritten. Traf gegen Sevilla in der Verlängerung und sicherte so den Viertelfinal-Einzug in der Europa League. Mittlerweile Profi-Fußball-Rentner, aber noch in der fünften österreichischen Liga für die SGA Sirnitz aktiv. Zudem Präsident beim SC Wiener Viktoria. Siehe auch „B“.
- I wie Insel: Auf die ging es unter anderen für Eintracht-Trainer Oliver Glasner nach der Saison. Auf Mallorca am Ballermann wurde gefeiert. Im Bierkönig soll per Telefon der Transfer von Mario Götze perfekt gemacht worden sein. Siehe auch „G“ und „O“.
- J wie Jubel: Gab es, als die Europa-Helden in die Heimat zurückkehrten. 100 000 Fans kamen zum Frankfurter Römer, um zu feiern. Das Ganze soll 1 Million Euro gekostet haben. Weniger als der Bürgerentscheid zu Feldmann.
- K wie Kamada: Vorname Daichi. Europa-League-Sieger und Torschütze in Lissabon in dieser Spielzeit. Durch einen 2:1-Erfolg in der Königsklasse bei Sporting zog Frankfurt ins Achtelfinale ein. Siehe auch „D“ und „N“.
- L wie laufen: Eine Qualität der Eintracht. 118,58 Kilometer pro Spiel waren im vergangenen Jahr zweitbester Wert hinter Bielefeld (118,77). Derzeit Fünfter mit 114,63 Kilometern pro Partie.
- M wie Muani, Randal Kolo: Kam im Sommer ablösefrei nach Frankfurt. Seitdem absoluter Überflieger und nun Vize-Weltmeister. Traf zudem gegen Lissabon. Siehe auch „D“, „K“ und „N“.
- N wie Neapel: Heißt Frankfurts Gegner im Champions-League-Achtelfinale. Italiens Tabellenführer ist ein schwieriges Los. Aber davon gab es so viele.
- O wie Oliver: Vorname von Trainer Glasner. Hatte ein schweres Erbe von Niko Kovac und Adi Hütter anzutreten – und hat die beiden längst vergessen gemacht.
- P wie Pyrotechnik: Ist nicht gern gesehen, soll hier aber stellvertretend für die fantastischen Choreografien der Eintracht-Fans stehen, mit denen sie Europa begeisterten.
- Q wie Quälgeist: Ein solcher ist Stürmer Rafael Borré, der sich trotz nur 1,74 Meter Körpergröße mit vollem Einsatz in jeden Zweikampf wirft. Er traf im Europa-League-Finale zum wichtigen 1:1.
- R wie Ramsey: Der Waliser Aaron Ramsey wurde im Finale bei den Rangers extra fürs Elfmeterschießen eingewechselt – und war dann der einzige, der verschoss.
- S wie Südniedersachse: Ja, auch so einer gehört zur Frankfurter Erfolgsgeschichte. Der Göttinger Ansgar Knauff ist von Dortmund nach Südhessen verliehen, hatte erheblichen Anteil am Erfolg. Traf im Viertelfinale gegen Barcelona und im Halbfinale gegen West Ham.
- T wie Trapp: Vorname Kevin. Der Torhüter ist der Fels in der Frankfurter Abwehrbrandung. Er ragte in einem starken Team oft noch heraus, parierte im Finale einen Elfer und wurde zum Helden.
- U wie ungeschlagen: Blieb die Eintracht in der kompletten Europa-League-Saison. Sieben Siege und sechs Unentschieden gab’s im Verlauf.
- V wie Verletzungen: Hat Kapitän Sebastian Rode schon einige erlitten. Im Finale bekam er einen Tritt an den Kopf, spielte mit klaffender Wunde und Turban weiter.
- W wie Weiß: Die Farbe trugen alle Eintracht-Fans, als über 25 000 von ihnen das Camp Nou in Barcelona einnahmen und ihre Mannschaft beim 3:2-Sensationssieg anfeuerten.
- X wie Xavi: Heißt Barcelonas Trainer. Der sagte nach der Viertelfinalauslosung über Gegner Frankfurt, man habe kein Glück gehabt. Er sollte recht behalten.
- Y wie Yacht: Auf einer solchen hätte man die Eintracht-Spieler erwarten können. Aber nein, ein Großteil der Mannschaft fuhr nach Mallorca und machte die Insel am Ballermann nach dem Europapokalsieg unsicher.
- Z wie Zuschaueranfragen: Für das Viertelfinalspiel gegen Barcelona gab es 250 000 Anfragen, für das Finale in Sevilla auch über 100 000. Die Eintracht-Fans und der Europapokal – das passt zusammen.

Von Maximilian Bülau Und Björn Friedrichs