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Brazzo reagiert in der Mixed-Zone auf die Nagelsmann-Diskussion: „Das ist komisch für mich, für uns“

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Von: Patrick Mayer, Manuel Bonke

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Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann.
Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann. © IMAGO/Matthias Koch

Julian Nagelsmann verschafft sich durch das 1:0 des FC Bayern in Paris etwas Luft. Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic stellen sich demonstrativ hinter ihren Trainer.

München/Paris - Der FC Bayern atmet auf. Und mit seinem Arbeitgeber auch Trainer Julian Nagelsmann. Durch das 1:0 (0:0) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Paris Saint-Germain hat sich der Münchner Coach etwas Luft verschafft.

FC Bayern: Münchner gewinnen Achtelfinal-Hinspiel der Champions League in Paris

Zuvor war nach drei Unentschieden in Folge in der Fußball-Bundesliga und teils wackeligen Leistungen wie beim 4:2 in Wolfsburg viel über seine Arbeit und sein Verhältnis zur Mannschaft diskutiert worden. Spätestens, nachdem FCB-Kapitän Manuel Neuer den Trainer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) scharf kritisiert hatte, was zudem nicht mit dem Verein abgestimmt war.

So wurde das erste Kräftemessen mit der Weltauswahl aus der französischen Hauptstadt zu einem kleinen Schicksalsspiel für den 35-jährigen Oberbayern erhoben. Denn: Der FC Bayern rechnet stets mit einem Weiterkommen in der Champions League, die hohen Prämien werden vor einer Saison mit einkalkuliert.

Im Video: Champions League - Salihamidzic lobt Bayern-Trainer Nagelsmann

Es geht um Prestige, aber eben auch um viel Geld. Zuletzt wirkte Nagelsmann in dieser Gemengelage öffentlich dünnhäutiger. Etwa, als er beim 3:0 (1:0) gegen den VfL Bochum den Vierten Offiziellen lauthals anschrie. Rund um den Sieg in Paris, besiegelt durch das Tor von Kingsley Coman (53. Minute), stellten sich Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandsboss Oliver Kahn nun demonstrativ hinter ihren Chefcoach.

FC Bayern: Hasan Salihamidzic verteidigt Arbeit von Julian Nagelsmann

„Das ist das, was in der Zeitung steht. Wir haben uns ganz normal auf die Spiele vorbereitet“, meinte Salihamidzic in der Mixed Zone des Pariser Prinzenpark-Stadions zu Kritik an Nagelsmann: „ Es tut mir auch ein bisschen leid, dass es so in der Zeitung steht. In vielen Zeitungen steht das, was überhaupt nicht so ist. Da wird vieles reingetragen. Heute hat man gut gesehen, dass Mannschaft und Trainer sehr gut harmonieren.“

Die Bayern seien „zwar mit drei Unentschieden in die Saison (zweite Saison-Hälfte, d. Red.) gestartet, wir haben uns jetzt aber langsam unseren Rhythmus erspielt und heute ein gutes Spiel gemacht“, meinte der Bosnier weiter: „Klar, haben wir gegen einen starken Gegner hinten raus ein paar Chancen zugelassen.“ Der Sportchef monierte: „Der Trainer wird ständig infrage gestellt, wo er überhaupt nicht infrage gestellt werden kann. Das ist komisch für mich, für uns. Wir lassen uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen, sondern können die Antwort nur auf dem Platz geben, wie es die Jungs heute gemacht haben.“

Da wird vieles reingetragen. Heute hat man gut gesehen, dass Mannschaft und Trainer sehr gut harmonieren.

FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic in der Mixed Zone

Julian Nagelsmann: Oliver Kahn nimmt beim FC Bayern Druck raus

Auf Nachfrage bekräftigte Salihamidzic in der Mixed Zone: „Der Trainer und die Mannschaft funktionieren und harmonieren sehr gut. Wir haben eine wirklich sehr, sehr gute Stimmung. Das gefällt mir natürlich nicht, dass vieles in der Presse steht, wie es einfach nicht ist. Der Julian ist analytisch, ruhig, aber bestimmend. Mir gefällt es, wie er besonders in den letzten Wochen mit der Mannschaft umgegangen ist.“

Kritischer Blick: Bayern-Boss Oliver Kahn (Mi.) auf der Tribüne des Prinzenpark-Stadions in Paris.
Kritischer Blick: Bayern-Boss Oliver Kahn (Mi.) auf der Tribüne des Prinzenpark-Stadions in Paris. © IMAGO / MIS

Schon vor dem Spiel an der Seine hatte CEO Kahn versucht, Druck aus den Diskussionen um Nagelsmanns Arbeit und der Form der Mannschaft zu nehmen.

„Wir alle beim FC Bayern München wollen diesen Erfolg und stehen unter einem gewissen Druck. Die Spieler wollen abliefern, der Trainer will abliefern. Das immer auf den Trainer zuzuspitzen, ist ein bisschen übertrieben“, sagte Kahn bei Amazon Prime und meinte: „Ein bisschen Reiz ist vielleicht nichts Verkehrtes.“ Wie schwer die Aufgabe im zweiten Duell (8. März) in der Münchner Allianz Arena wird, verdeutlichte - ebenfalls in der Mixed Zone - Nationalspieler Joshua Kimmich.

FC Bayern: Julian Nagelsmann im Rückspiel gegen Paris Saint-Germain gefragt

„Es ist eine harte Aufgabe für das Rückspiel. Wir haben gesehen: Wenn Mbappé reinkommt, haben sie mehr Tiefe im Spiel und es wird komplexer, das zu verteidigen“, sagte der Schwabe. Kimmich erklärte mit Blick auf die Superstars Kylian Mbappé, Neymar und Lionel Messi: „Mit den Dreien haben sie mit die besten Spieler der Welt. Das ist nicht so einfach, das über 90 Minuten zu verteidigen. Vor allem, wenn alle drei auf dem Platz stehen.“ Nagelsmann wird wieder gefragt sein, wenn es darum geht, seiner Truppe Lösungen aufzuzeigen. (pm/bok)

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