Einfluss darauf hatten auch die Schiedsrichter, die der Schauspielerei oft nur halbherzig entgegentraten. Egal, wie ein Spiel verlief: Zur Halbzeit gab es eine, vor Spielende drei, vier oder maximal fünf Minuten obendrauf.
Jetzt soll jede Unterbrechung, die länger als 15 Sekunden dauert, notiert und nachgespielt werden. Ziehen die Schiedsrichter das konsequent – und auch in der Nachspielzeit – durch, wäre es das Ende für viele sterbende Schwäne. (Björn Friedrichs)
Der Ball ist noch immer rund, aber ein Spiel dauert nicht mehr 90 Minuten. Bei der WM sind es eher 100 bis 110. Das Problem an sich: Die Unart der Fußballer, Partien zu verzögern, wird nicht ausreichend bestraft. Was es braucht, ist Konsequenz und keine XXL-Nachspielzeit. Wer bei einer Auswechslung vom Platz schleicht, muss sofort Gelb sehen. Wer sich behandeln lassen will, muss das Feld verlassen, darf dann beispielsweise zwei Minuten nicht zurück auf den Rasen. Nur, wenn solche Dinge auch umgesetzt werden, wird es Verbesserungen geben.
Werden nun die Nachspielzeiten verlängert, hat das nur zur Folge, dass sich die Spirale weiterdreht: Spieler liegen noch länger und öfter auf dem Rasen. Kurzum: Es sterben noch mehr Schwäne auf dem Fußballfeld.
Aber vielleicht ist ja auch etwas ganz anderes die Lösung: Wenn Fußballer unbelehrbar sind, der Fair-Play-Gedanke nicht überwiegt, dann muss künftig eben die Zeit bei Unterbrechungen angehalten werden. So wie es in vielen anderen Sportarten der Fall ist. Dann werden künftig auch weniger Schwäne sterben. (Maximilian Bülau)