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Champions-League-Achtelfinale gegen Frankfurt: Neapel hat jetzt einen Kvaradona

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Von: Maximilian Bülau

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Khvicha Kvaratskhelia (links) und Victor Osimhen.
Starkes Offensivduo: Khvicha Kvaratskhelia (links) und Victor Osimhen. © Massimo Paolone/dpa

Eigentlich hat der SSC Neapel ja bereits einen neuen Diego gehabt. Schließlich wurde für Diego Demme 2020 ein Traum wahr.

Der Mittelfeldspieler wechselte damals von RB Leipzig zum italienischen Fußball-Erstligisten. Sein Vater stammt aus der süditalienischen Region Kalabrien, ist Anhänger des SSC Neapel – so kam Diego Demme zu seinem Vornamen. Als er 1991 geboren wurde, hatte Diego Maradona den Klub nach sieben Jahren gerade wieder verlassen. Demme kostete den aktuellen Tabellenführer der Serie A – 15 Punkte Vorsprung hat das Team von Trainer Luciano Spalletti auf Inter Mailand – 10,25 Millionen Euro.

Nur zehn Millionen Euro bezahlten die Neapolitaner zwei Jahre später für einen Spieler, den damals keiner kannte, der sich gerade aber einen Namen macht – wenn auch eine schwer auszusprechenden: Khvicha Kvaratskhelia. Der Scout, der den Georgier damals bei Dinamo Batumi entdeckt hat, wird wohl gerade wie einst Maradona bejubelt. Denn Kvaratskhelia und der Ex-Wolfsburger Victor Osimhen bilden eines der besten Offensivduos Europas. 56 Treffer hat der Klub nach 23 Spielen in der Serie A erzielt. Das ist Vereinsrekord.

Kvaratskhelia, der in Neapel schon jetzt Kvaradona gerufen wird, ist dabei eine Augenweide. In der Liga steht er bei zehn Toren und elf Vorlagen in 19 Partien. In der Königsklasse sind es zwei Treffer und drei Vorlagen bei fünf Auftritten. Bereits mit 17 Jahren debütierte der gerade 22 Jahre alt gewordene linke Flügelspieler für sein Heimatland, hat in 19 Länderspielen zehn Tore erzielt.

Kurzum: Kvaratskhelia hat eine sehr große Zukunft vor sich, sein Marktwert ist in einem halben Jahr um 45 Millionen auf 60 Millionen Euro gestiegen. In den vergangenen beiden Jahren wurde der in der Hauptstadt Tiflis geborene Mann bereits zu Georgiens Fußballer des Jahres gewählt.

Wenn Eintracht Frankfurt heute Abend zuhause Neapel empfängt (21 Uhr/Prime Video), dann müssen die Hessen den Spieler der Gäste mit der Nummer 77 auf dem Rücken jedenfalls im Blick haben. Denn Kvaratskhelia ist nicht nur unfassbar flink. Der 22-Jährige, der die Schienbeinschoner immer weit unten hängen hat, ist mit einer überragenden Technik ausgestattet, vergleichbar mit einem Jamal Musiala in Deutschland. Zudem sucht er häufig den Abschluss. Mit Osimhen hat der Georgier einen dankenden Abnehmer, wenn er mal nicht selbst schießt. Der Nigerianer, der in Wolfsburg nicht glücklich wurde, steht bei 18 Treffern in der Serie A.

Ein Champions-League-Viertelfinale habe die Neapolitaner noch nie erreicht. Die großen Daten lauten: 10. Mai 1987, 17. Mai 1989, 29. April 1990. Es sind die Daten, an denen die zwei Meistertitel sowie der Uefa-Cup-Sieg gefeiert wurden. Mit Maradona. Es könnte der 10. Juni 2023 hinzukommen. An diesem Tag findet das Champions-League-Finale in Istanbul statt. Mit Kvaradona? (Maximilian Bülau)

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