Zehn junge Wilde für Hansi Flick: Der Fußball-Bundestrainer will dem Nachwuchs eine Chance geben, das sind Kandidaten

Fußball-Bundestrainer Hansi Flick will den jüngeren Spielern eine Chance geben. Auch deshalb ist Bayern-Dauerbrenner Thomas Müller für die anstehenden Länderspiele am 25. März gegen Peru und drei Tage später gegen Belgien nicht nominiert.
Der Fokus liegt stattdessen auf Jamal Musiala oder Florian Wirtz. Auch folgenden Spielern könnte die Zukunft im DFB-Trikot gehören:
Malick Thiaw
Wechsel von Schalke zum AC Mailand, dann lange verletzt und jetzt? Ist der 21-jährige Innenverteidiger gesetzt. Neben Simon Kjaer und Pierre Kalulu in der Dreierkette spielte der gebürtige Düsseldorfer in seinen ersten drei Startelf-Einsätzen gleich mal zu Null. Auch im Achtelfinale der Champions League gegen Tottenham Hotspur bekam Harry Kane beispielsweise keinen Stich.
Vitaly Janelt
Vitaly wer? Ja, so richtig bekannt ist der 24-Jährige hierzulande noch nicht, fliegt oft noch unter dem Radar. Dabei verpasste der zentrale Mittelfeldspieler unter dem dänischen Trainer Thomas Frank beim FC Brentford keine einzige Partie. Zwölf Spiele war der ehemalige Leipziger und Bochumer mit seiner Mannschaft in der Premier League ungeschlagen, ehe es am Wochenende eine 0:1-Niederlage gegen Everton gab.
Moritz Jenz
Vor der Winterpause hatten ihn nur die eingefleischtesten Experten auf der Rechnung. Und eben der FC Schalke 04. In den ersten fünf Spielen des neuen Jahres kassierten die Knappen mit dem Innenverteidiger nur ein einziges Gegentor. Der 23-jährige Berliner ist ein Zweikämpfer vor dem Herrn – nicht die schlechteste Einstellung für das DFB-Team.
Luca Netz
Mit 19 Jahren ist der Gladbacher noch sehr jung, doch sein Name dürfte schon länger auf dem Zettel von Flick stehen. Vor allem deshalb, weil er den Zusatz „Linksverteidiger“ trägt. Im Klub muss er sich aber erst mal gegen Ramy Bensebaini durchsetzen und endlich runter von der Ersatzbank.
Jessic Ngankam
Er ist der Typ bulliger Mittelstürmer, den der DFB schon so lange sucht. Auch eine Position, auf der es in der deutschen Elf nicht wirklich viele Alternativen gibt. Der 22-jährigen Herthaner, der in seiner Karriere bereits eine ziemlich lange Verletztenakte füllen kann, hat bereits beim 4:1 gegen Gladbach und zuletzt beim 1:1 gegen Mainz getroffen.
Kevin Schade
Der 21 Jahre alte Rechtsaußen stand vor nicht einmal zwei Jahren noch für Freiburgs Reserve im Auestadion gegen den KSV Hessen Kassel auf dem Rasen. Beim 0:0 spielte er über 90 Minuten. Doch sein Weg führt seitdem steil nach oben. 29 Spiele in der Bundesliga für die Breisgauer (fünf Tore und eine Vorlage) bewegten den FC Brentford aus der Premier League in diesem Winter dazu, 25 Millionen Euro für ihn auf den Tisch zu legen. Als Kollege von Janelt kam Schade bislang auf sechs Kurzeinsätze. Ein ganz interessanter Spieler für Flick.
Mergim Berisha
Der Bayern-Schreck des FC Augsburg: Im Hinspiel gegen die Münchner erzielte der 24 Jahre alte Mergim Berisha das entscheidende 1:0, am vergangenen Wochenende war er beim 3:5 doppelt erfolgreich. Der Mittelstürmer ist eine positive Überraschung beim FCA, hat bereits acht Saisontore auf dem Konto. Und das hatten wir ja schon: So viele Angreifer mit Potenzial gibt es in Deutschland derzeit nicht.
Denis Huseinbasic
Noch einer, der aus der Regionalliga Südwest bekannt ist: Denis Huseinbasic kickte in der vergangenen Saison viertklassig bei Kickers Offenbach. Für 50 000 Euro verpflichtete ihn der 1. FC Köln im vergangenen Sommer – eigentlich als Kaderfüller mit Blick auf die Belastung durch die Conference League. Doch nach 15 Einsätzen in der Liga (drei Tore, eine Vorlage), und fünf im Europapokal (ein Tor, eine Vorlage) ist der 21 Jahre alte zentrale Mittelfeldspieler schon jetzt deutlich mehr. Auch für Flick?
Tom Krauß
Der nächste zentrale Mittelfeldspieler, der von sich hören lässt. Tom Krauß ist derzeit von RB Leipzig an den FC Schalke 04 ausgeliehen – und unumstrittener Stammspieler mit 21 Jahren. Krauß durchlief alle DFB-Nachwuchsteams und überzeugt mit Zweikampfstärke. Definitiv ein Attribut, das dem deutschen Team manchmal fehlt.
Noah Atubolu
Wenn es um Torhüter geht, dann drückt der Schuh eigentlich nicht so wirklich. Aber auch auf dieser Position könnte Flick nach und nach eine Veränderung vornehmen. Vielleicht heißt Keeper Nummer drei bald nicht mehr Kevin Trapp oder Bernd Leno, sondern Noah Atubolu. Der 20 Jahre alte Freiburger durfte in dieser Saison bereits im Pokal und der Europa League ran – und hinterließ einen starken Eindruck. Definitiv einer, der in der Zukunft ins DFB-Trikot gehört. (Maximilian Bülau und Torsten Kohlhaase)