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„Geil, dass wieder Zuschauer zugelassen sind“

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Von: Gerhard Menkel

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Plastiktüten gegen den Regen: Eine gutgelaunte Gruppe Frauen aus dem Schwalm-Eder-Kreis an der Schanze. Rechts Sabrina Vollbrecht und Marion Röhling.
Plastiktüten gegen den Regen: Eine gutgelaunte Gruppe Frauen aus dem Schwalm-Eder-Kreis an der Schanze. Rechts Sabrina Vollbrecht und Marion Röhling. © dieter schachtschneider

Nach zwei Jahren der Tristesse eines Geisterspringens ist beim Weltcup wieder Leben an der Mühlenkopfschanze. Der Dauerregen nervte, die Springer wie die Zuschauer und die zahlreichen Helfer des Ski-Clubs Willingen. Und doch: Lieber schlechtes Wetter als Springen ohne Fans, das ist der Tenor unser kleinen Umfrage zur Stimmungslage.

Sabrina Vollbrecht (Neuental) ist mit drei Freundinnen an der Schanze. „Wir fahren seit etwa 20 Jahren hierher, ist immer unser Mädels-Wochenende“, erzählt sie. In den zwei Wintern, als die Fans in Willingen ausgesperrt waren, hätten sie sich bei ihr Zuhause getroffen. Kein Ersatz: „Geil, dass wieder Zuschauer zugelassen sind“, findet sie.

Und das Wetter? Schon blöd. „Wenn das Springen nicht zwei Jahre ausgefallen wäre, würden wir vielleicht nicht hier stehen.“ Ihre Freundin Marion Röhling aus Melsungen ergänzt, dass die Gruppe das Weltcup-Wochenende dennoch in vollen Zügen genieße: „Wir reisen donnerstags an und montags ab.“ Auch sie findet: „Toll, dass das Springen wieder mit Fans ist.“ Dass das schlechte Wetter wohl viele Besucher abhalte, tue ihr vor allem für die Springerinnen leid: „Ich hätte ihnen gewünscht, dass mehr los ist.“ Sie hoffe auf Samstag und Sonntag.

Mit einem Kumpel steht Sebastian Krösche aus Holzhausen bei Osnabrück an der Schanze. Er ist schon gut gelaunt. Was für ihn zählt: „Mit Zuschauern ist die Stimmung einfach super.“ Und für den Dauerregen „kann man sich anziehen“.

Gut eingemummelt in einen Regendress verfolgt Rona Lenfers aus Heidelberg die Springerei, sie ist mit ihrer Schwester da und outet sich als unbedingter Fan des Mühlenkopfs. „Es war echt schade, das in den letzten zwei Jahren im Fernsehen anschauen zu müssen und nicht hier sein zu können“, sagt sie. Der Regen? Nicht zu ändern. Sie hätten sich so sehr auf die drei Weltcuptage gefreut, da hätten sie sich eben auf das schlechte Wetter vorbereitet.

Eine vergleichsweise ruhige Schicht haben an diesem frühen Freitagnachmittag Helferinnen, die an einem der Getränkestände arbeiten. Der Andrang ist überschaubar, auch wenn es gerade nicht so stark regnet. „Wir wünschen uns den Knopf zum Abschalten“, sagt Kirsten Buth. „Aber es geht auch so, die Leute, die hier sind, haben gute Laune und wollen was sehen.“ Allemal besser als Geisterweltcup. Die Willingerin hat auch in den vergangenen Jahren geholfen und deshalb den Vergleich: „Das war schon speziell.“

Ihre Standkollegin Andrea Behle, ebenso wie Kirsten Buth jeweils mit Familie treue Weltcup-Unterstützerin, kann sich da nur anschließen. „Es ist schön, dass wieder Zuschauer da sind“, sagt sie und sieht trotz des miesen Wetters viele Fans, die gut drauf sind. „Weiter so, auf schöne drei Tage!“

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